Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Was bleibt.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 12 | Dubai, VAE

Der Orient
Naja.
Besucht man diese Länder in der für uns verfügbaren kurzen Zeit und eher stichprobenartig wie wir es getan haben, muss zwangsläufig eine Menge auf der Strecke bleiben.

Trotzdem kann man doch ganz gut erkennen, was da jeweils so los ist.

Gerade die glitzernden Metropolen erscheinen als das, was sie wohl auch sind. Retortenstädte in denen es oft genug vor allem darum geht, das größte, höchste, teuerste Irgendwas gebaut zu haben. Viel scheint Selbstzweck zu sein um mit Superlativen angeben zu können.

Das kann man sich mal ansehen. Aber es ist für mich jetzt nicht unbedingt abendfüllend. Ich habs mal gesehen und das reicht dann auch.

Mit mehr Zeit entdeckt man vermutlich auch noch andere sehenswerte Dinge – sofern der Baugrund nicht wichtiger war als irgendwelche möglicherweise mal vorhanden Bauten.

Eine schöne Ausnahme bildet hier das Sultanat Oman. Jede Menge olles Zeug, keine dominierende Skyline. Da würde ich prinzipiell nochmal hinfahren. In die Emirate der VAE, die ich gesehen habe, eher nicht.

Das Schiff
Das war also die Mein Schiff 5. Das dritte der von TUI Cruises geplanten neuen Schiffe.

Größer als die Mein Schiff 1 & 2. Und so von der Optik her schon ein ziemlicher Klotz. Trotzdem kleiner als viele Schiffe der Wettbewerber. An den 1,5 Seetagen war das Pooldeck natürlich unangenehm voll. Da ich persönlich dort nicht meinen bevorzugten Aufenthaltsort hatte, berührte mich das allerdings nicht so sehr. Und ansonsten war es nicht bemerkenswert voll.

Natürlich haben wir auch mal in einer Bar keinen Platz mehr bekommen. Und natürlich mussten wir im Buffet-Restaurant auch mal ein paar Meter weiter zum Buffet laufen – Plätze gab es aber immer. Dass man grundsätzlich nicht immer dort sitzen kann wo man jetzt gerade möchte, liegt so ein wenig in der Sache.

Aber insgesamt verteilten die Leute sich doch ganz passabel. Weil es dann eben doch nicht so viele sind und/oder es dann eben doch genug Platz für alle gibt.

Unsere Balkonkabine war groß und wir benötigten einiges des verfügbaren Stauraumes nicht.

Das Premium-All-Inclusive-Prinzip besticht nach wie vor – obwohl es im Vergleich zur MS 1 & 2 dann doch ein bisschen mehr aufpreispflichtiges Geraffel gibt. Aber dort muss man nicht hin und bekommt ansonsten alles was das Herz begehrt, ohne einen einzigen Euro in die Hand nehmen zu müssen.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 12 | Dubai, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 11 | Dubai, VAE

08.01.2018
Alles hat ein Ende, so auch das hier.
An diesem letzten Tag passierte nichts mehr. Der Flieger sollte 08:40 Uhr in Dubai Richtung Frankfurt starten, was für uns ein eher zeitiges Aufstehen bedeutete.
Es galt die Kabine zu räumen, das Schiff zum letzten Mal zu verlassen, die Toilettenartikel und Klamotten der Nacht in den im Cruise Terminal nach Decks sortiert aufgereihten Koffern zu verstauen und dann mit dem richtigen Bus zum Flughafen zu fahren.
Das alles verlief maximal unspektakulär, der Flug mit Emirates war wie gewohnt tadellos.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 11 | Dubai, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 10 | Khasab, Oman

07.01.2018
Das Schiff kam planmäßig gegen 13 Uhr in Dubai an. Und wir vertrödelten diesen vorletzten bzw. so richtig eigentlich schon letzten Urlaubstag ein bisschen auf den oberen Decks im Schatten und bei dem einen oder anderen Getränk.
Die Dame nutze noch einmal den Whirlpool, wir schauten Dubais Skyline an und liefen auch noch ein bisschen im Hafengelände vor dem Kreuzfahrtterminal herum.
Den gebuchten Ausflug für diesen Tag hatten wir storniert, und das war auch ganz gut so. Er wäre einerseits genau dann planmäßig (also etwas später) zuende gewesen, wenn die Koffer zum Abtransport vor der Kabine stehen sollten (nämlich um 23 Uhr), andererseits hatten wir derweil schon genug von Dubai gesehen. Auf jeden Fall aber Teile der Ausflugsziele. Nicht zuletzt hätte es noch 1,5 Stunden Aufenthalt in der Dubai Mall gegeben. Etwas, das ich nun auf gar keinen Fall mehr brauchte.
Dazu kam, dass die Behörden in Dubai bis 16 Uhr alle Pässe haben wollten. Und zwar persönlich von den Inhabern abgegeben.
Die Pässe waren noch in der Obhut des Schiffes geblieben, nachdem sie in Khasab zuletzt mal wieder kollektiv gestempelt worden waren.
Also: Pässe an bekanntgegebener Stelle (hier: eines der Restaurants) abholen, das Schiff verlassen, in das Kreuzfahrtterminal tappeln, dort anstellen, Gesichtskontrolle, Pässe abgeben. Die Pässe verblieben dann zunächst bei den Einreisebehörden, die damit wilde Dinge anstellen würden. Oder einfach überall Einreisetempel reinklopften. Irgendwann nachts würden die Pässe dann kistenweise wieder auf das Schiff verbracht wo die abreisenden Gäste, also auch wir, sie beginnend an 3 Uhr nachts in einer der Bars abholen müssten.

Zu Beginn der Reise hatte ich anlässlich meiner dritten Fahrt mit einem Schiff von TUI Cruises einen Gutschein über ein paar Pralinen bekommen, den wir nun noch einlösten. Dazu orderte die Dame nach dem Abendessen zum ersten Mal ein kostenpflichtiges Getränk in der Diamant-Bar, irgendeinen Champagner-Cocktail.
Und das wars dann auch schon fast.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 10 | Khasab, Oman

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 9 | Seetag, Persischer Golf

06.01.2018
Khasab ist ein kleines Örtchen in einer Exklave des Sultanats Oman. Direkt an der Straße von Hormus und damit gegenüber des Iran gelegen.
Außer Fischerei ist da nicht viel los, entsprechend klein ist der Hafen. Das Schiff wurde in Zeitlupe im winzigen Hafenbecken manövriert und zwischen dem Ende desselben und den Beladungsrampen für Katamaranfähren eingeparkt. Vorne wie hinten waren nur wenige Meter Platz.
Kleiner Hafen, kurze Wege. Zu Fuß wanderten wir die paar Meter zu den Dhaus, die uns in die Fjorde brachten.
Oben dem Anschein nach, halbwegs traditionelles Boot mit Teppichen, Sitzkissen und einem gemusterten Sonnenschutz, unten ein blubbernder Diesel in einem Fieberglasrumpf. Los ging die Fahrt in einen von mehr oder minder steil aufragenden Felsen gesäumten Fjord.

Nach kurzer Zeit begannen immer wieder Gruppen von Delphinen neben dem Boot zu schwimmen. Sie durchbrachen hin und wieder die Wasseroberfläche, was auf dem Boot regelmäßig kollektives Entzücken hervorrief.
Begleitet von allerhand Erläuterungen des tunesischen Reiseführers, der die Vorzüge des Oman pries. Keine Steuern, kostenloses Bildungs- und Gesundheitssystem etc.
Der Kapitän ließ dann vor einer kleinen Insel die mal eine Telegraphenstation beherbergte, vor Anker gehen und es gab Gelegenheit zum baden.
An Bord wurden während der Fahrt Tee, Datteln und allerhand Obst angeboten. Mittels in das Wasser geworfenen Bananenstückchen lockte der Reiseführer nun kleinere Fische an, die sich auch blitzschnell und in Schwärmen auf die unverhofft dargebotene Nahrung stürzten.
Nach einer Weile fuhren wir weiter und es gab bald darauf noch einige unter dem Boot entlangflitzende, kleinere Haie zu sehen, die wohl im Schutz des Fjordes ihre Jugend verbrächten und dann mit entsprechender Größe ins Meer schwimmen würden.

Nach der Rückkehr zum Schiff wanderten wir noch eine kleine Weile vom Hafen zu dem von Portugiesen erbauten Fort, drum herum und dösten später ein wenig auf dem Pooldeck im Schatten.
Kurz bevor die Leinen gelöst wurden, tutete sich noch ein enorm langer Autokorso die Küstenstraße und damit auch vor dem Hafen entlang. Vorne zwischen einigen Autos lange Landesflaggen gespannt, dahinter jede Menge weitere Autos. Teilweise mit Leuten auf den Dächern sitzend. Die ganze Sache wurde von blinkenden Streifenwagen begleitet. Was genau da gefeiert wurde, blieb uns verborgen.
Später dann Ganzkörpermassage zu zweit im Spa. Vorher war die Intensität der Massage auf einer Skala zwischen „sanft“ und „kräftig“ zu wählen. Ich hatte „kräftig“ angekreuzt und entsprechend versuchte mein Masseur, nicht nur meinen Muskeln ernsthafte Verletzungen beizubringen sondern auch die darunterliegenden Knochen zu zerbrechen. Es blieb bei dem Versuch und so ging später mit dem erfolglosen Versuch die Seekarte der Reise zu gewinnen auch dieser Tag zuende.
Ach, und es gab natürlich noch ein Meeresfrüchte- und Kaviarbuffet.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 8 | Manama, Bahrain

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 7 | Doha, Katar

04.01.2018
Bahrain war, um es vorweg zu nehmen, eher nicht so doll.
Wir sollten, laut Ausflugsbeschreibung, die „Highlights von Bahrain“ sehen, und naja.
Es begann mit der Al Fateh Moschee, die sich allerdings nach den Monumentalbauten in Muscat und Abu Dhabi angenehm zurücknahm. Recht nett anzusehen, ohne übermäßigen Einsatz von Blattgold und Svarowski-Kristall. Der lokale Erklärbär war angegraut, rundlich und erklärte ganz gut, was es mit der Moschee, dem Islam und den Gebeten so auf sich hat. Inklusive einem im typischen Singsang vorgetragenen Glaubensbekenntnis.
Der Teppich in der Moschee war gefühlt 5cm dick und sehr dicht, man lief quasi wie auf Watte.

Anschließend kamen wir zum Nationalmuseum, das neben allerhand Kunst auch Einblicke in das traditionelle Leben zeigte. Insbesondere um Perlen, die bis die Japaner in den frühen 30ern die Zuchtperle erfanden, der heiße Scheiß in Bahrain waren. Passenderweise wurde zwei Jahre nach Ende der Perlensache das erste Ölfeld angebohrt und dann ging die Ölparty los.
Nächste Station war das Fort. Dort hatten wir allerdings nur sehr wenig Zeit, die Sache unterlag einem strengen Zeitplan. Das war schade, das Fort sah interessant aus und hätte, ähnlich dem Jabreen Castle im Oman, sicher noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient.

Noch weniger Zeit gab es dann für die Formel 1-Strecke, den Bahrain International Circuit. Das war aber in Ordnung, denn einerseits gab es da ohnehin wenig zu sehen, andererseits interessierte mich das ohnehin jetzt nicht so sehr. Man konnte auf der Tribüne rumklettern und da so über die Strecke schauen. Ja. Für Motorsportinteressierte sicher eher etwas.

Auf dem Weg zur und von der Rennstrecke gab es rechts und links noch jede Menge Hügelgräber zu sehen. Dort waren in sehr viel früheren Zeiten die Leute in Gesellschaft ihres weltlichen Besitzes beigesetzt worden.
An der Einfahrt zum Hafen stand ein Pickup der Armee mit einem Maschinengewehr auf dem Dach. Und das war wohl nicht nur Deko, es war mit einem behelmten Soldaten bemannt. Auch unterwegs sah man an den Straßen immer wieder Streifenwagen neben Betonunterständen, aus denen behelmte Köpfe herausschauten.
Die Fahrradausflüge des Schiffes wurden von einer Polizeieskorte begleitet. Das war in der Ausflugsbeschreibung angekündigt und wir sahen es am Fort auch.
Man hat offenbar ordentlich Angst vor irgendwas.
Dass die US Navy Bahrain als ihren Stützpunkt für die 5. Flotte nutzt, bringt vermutlich dem es erlaubendem Land in der eigenen Bevölkerung nicht nur Freundlichkeit entgegen.
Zurück auf dem Schiff gab es noch je eine Portion Spaghetti aglio e olio e peperoncino mit extra aglio und am frühen Nachmittag Ayurveda zu zweit. Das sah so aus, dass wir uns in einem Separee gemeinsam den Corpus mit viel warmem Öl mehr oder weniger sanft eine Stunde lang massieren ließen. Die Dame von einer Dame, ich von einem Herrn, natürlich.
Hinterher waren wir ölig, dass es eine Art hatte und die Gattin hatte eine Geschichte erfunden, in deren Verlauf ich irgendwann während der Behandlung eingeschlafen sei und sehr zu ihrer Beschämung geschnarcht hätte.
Abendessen im Atlantik Mediterran, und ein Absacker in der SchauBar beendeten diesen Tag.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 7 | Doha, Katar

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 6 | Abu Dhabi, VAE

03.01.2018
Auf der Pier wartete schon eine lange Reihe Toyota Landcruiser und wir fanden uns alsbald mit zwei weiteren Mitreisenden und einem wortkargen Fahrer in einem der Fahrzeuge wieder. Die Fahrt begann im Konvoi dann aus Doha heraus Richtung Wüste. Der Fahrer gab wenig auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen und jenseits von 120 km/h piepste das Auto regelmäßig mahnend. Blitzer gab es so einige auf den bis zu siebenspurigen Straßen, hier bremste der Fahrer dann regelmäßig um hernach wieder stark zu beschleunigen. Die Leute sind eben überall gleich…
Dann begann die Wüste und mit ihr auf einem parkplatzartigen Gelände auch das große Luftablassen aus den Reifen. Das erfolgte so aus der Hüfte. Wieviel Luft im Reifen verblieb, unterlag einer Schätzung. Viel war es offenbar nicht.
Wir Passagiere konnten uns derweil mit Kamelen oder Dromedaren fotografieren, von ihnen beißen oder auf ihnen eine Runde durch die Wüste führen lassen.
Die Gegend dort war auffällig vermüllt. Überall lag irgendwie Zeug rum bzw. wurde vom Wind umhergetrieben bis es sich in einem stuppigen Gebüsch verfing.
Diese Vermüllung sollten wir auch später in der Wüste noch sehen.
Aber zunächst wurde der Grund offenbar. Einige der Fahrer nahmen kleine Snacks und Getränke zu sich, deren Verpackungen und Behältnisse sie unbekümmert auf den Boden warfen. Ganz unverhohlen und vor allen Augen. Da schien ganz normal zu sein. Naja.

Dann ging sie los, die wilde Fahrt. Und das war ganz wörtlich so. Die Fahrer gaben sich alle Mühe, auf dem Sand umherzuschlingern, dass es eine Art hatte.
Es ging Dünen hinauf und herab, der Motor jaulte, das Lenkrad wurde hin- und hergedreht, das Fahrzeug schwamm auf dem Sand umher. Zwischendurch knallten wir immer mal wieder über Rinnen im festeren Boden zwischen den Dünen.
In der Beschreibung wurde explizit gewarnt, dass die Sache nichts für Leute mit Wirbelsäulenleiden wäre. War sie auch nicht…
Auf einer besonders steilen Düne stellen die Fahrer die Jeeps nebeneinander auf und rutschten dann mehr oder minder gleichzeitig herunter. Es gab noch einen kurzen Fotostop auf einer hohen Düne an der Küste, von der man nach Saudi Arabien schauen konnte.
Klo-, Getränke- und Füße-ins-Wasser-halten-Pause war dann in einem Camp, das nach uns auch die andere Gruppe erreicht, die dort noch 3 Stunden bei einem BBQ verbringen würde. Das hatten wir auch anfangs so geplant, uns dann aber umentschieden. Wie sich zeigte, war das Wasser schweinekalt und wir hörten später, dass aus der anderen Gruppe ganze 3 Leute baden waren, und sich die Zeit dort doch etwas zog. Zumal es auch ganz ordentlichen Wind gab.
Für uns dann Weiterfahrt. Sand, Dünen, etc. Zwischenzeitlich rasten die Fahrer mit bis zu 120 km/h über ausgedehnte Ebenen mit etwas festerem Untergrund und wohl einem halben bar Druck in den Reifen. Als auch dort noch begonnen wurde, wild zu lenken und zu sliden, sah ich schon vor meinem geistigen Auge die Reifen von der Felge flutschen.
Erstaunlicherweise ging aber alles gut. An einer steilen Düne versuchten die führenden Jeeps die Überfahrt, blieben aber vor der Kante der Düne hängen und mussten sich zurückrutschen lassen. Teilweise schräg seitwärts, ohne Antrieb ist das mit der Lenkung auch nicht mehr so einfach. Es begann ein wildes Versuchen der Fahrer, ihrerseits die Düne zu erklettern. Das war insofern etwas speziell, da jeder irgendwie losfuhr, stark beschleunigend und kreuz und quer…
Unser Fahrer schaffte es dann auch, sein Gefährt mit wild brüllendem Motor über die Düne zu treiben. Während der Aktion mischten sich allerdings zwei Gruppen, was in der Folge in wildem Umhergefahre, mit dem Ziel die eigene Gruppe und die Position in der Gruppe zu erreichen, führte.
Als die Wüste wieder der Zivilisation wich, galt es wieder Luft auf die Reifen zu bekommen.
Dazu gab es eine Station mit Kompressoren an der Leute gegen Gebühr mit Schläuchen rumliefen und die Reifen wieder befüllten.
Rückfahrt zum Schiff durch die staubige Gegend. Baustellen überall. Alleine in Doha sollten momentan 4 Stadien für die FIFA-WM gebaut werden, die Zustände auf diesen Baustellen sind bekanntlich Grund für so manche Kontroverse. Ein Stadion im Bau sahen wir auch. Aber nicht nur Gebäude wurde wurden gebaut, auch an den Straßen arbeitete man, dass es eine Art hatte.

Nach dem Mittagessen auf dem Schiff ließen wir uns vom Shuttle-Bus noch vom Hafengelände, das man nicht zu Fuß durchqueren durfte, bringen.
Ein kleiner Spaziergang entlang der Corniche, dann besuchten wir den Falken- und Kamelmarkt und den Souq Waqif. Dort waren die Händler erstaunlich zurückhaltend. Mussten wir noch in Muscat „No, thank you.“ in Dauerschleife brabbeln, wurden wir hier deutlich seltener angesprochen. Es kam nicht bei jedem Blick auf die angebotenen Waren jemand angesprungen und pries was er feilbot.
Die Gattin erwarb ein Tuch, bzw. ließ es erwerben, denn ich feilschte ein wenig mit dem Händler was auch gut war, denn so hatten wir später noch bis auf den letzten Katar-Riyal genug Geld um ein paar Gewürze zu kaufen.
Inzwischen wurde es regelrecht kalt und wir waren blauäugig nicht warm genug angezogen, so dass wir forschen Schrittes zurück zum Hafeneingang liefen, wo uns kurz darauf auch passend ein Shuttle-Bus zurück zum Schiff brachte.
Abendessen im Atlantik, Bar, gute Nacht.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 8 | Manama, Bahrain

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 6 | Abu Dhabi, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 5 | Seetag

02.01.2018
In der Morgendämmerung erreichte das Schiff den Zayed Port und legte mehr oder weniger gegenüber des niegelnagelneuen und vor nicht mal zwei Monaten eröffneten Louvre Abu Dhabi an. Über der Stadt lag ein gelblicher Morgendunst, der sich allerdings schnell verflüchtigte.

Bei Abu Dhabi denkt man sicher zunächst an alles Mögliche, aber nicht unbedingt an Mangroven. Trotzdem gibt es dergleichen dort und man hat sogar einen Nationalpark draus gemacht.
In Thailand war ich zuletzt motorisiert durch sowas geschippert worden, hier sollten wir nun in einem Kajak selber für das Fortkommen sorgen.
In einer kleinen Gruppe ging es vom Schiff zur Einstiegsstelle, dort Haftungserklärung unterschreiben, Schwimmweste überstreifen und Paddel fassen.
Der Guide hatte sich vorher nicht groß mit theoretischen Erläuterungen aufgehalten, es gab eine kleine Einweisung als alle in den Kajaks saßen und unbeholfen durcheinander trieben. Sitzt man alleine in so einem Gefährt, ist man für Wohl und Wehe selbst verantwortlich – zu zweit muss man ein wenig koordiniert interagieren. Unschwer zu erkennen haben Vordermann oder -frau tendenziell bessere Karten. Wer hinten sitzt muss sich anpassen und reagieren. Ich saß hinten.
Wir folgten dem Guide dann nach einer kurzen Lernphase mehr oder weniger zügig und koordiniert in einer Linie hinein in die Mangroven. Das ging dann auch ganz gut. Das Wasser war ruhig, die Sonne schien, in den Mangroven verlustierten sich allerhand jubilierende Vögel.
Mit jedem Paddelschlag schaufelte ich mir allerhand Wasser über die Beine und war mir nicht sicher, ob es an meinen sicherlich mangelnden Fähigkeiten lag oder prinzipbedingt war.
Wir paddelten dann da so umher, gelegentlich sammelte der Guide die Gruppe und erklärte Flora und Fauna. In einem der etwas größeren Wasserarme lag ein großes Baggerschiff und tat, was diese Fahrzeuge für gewöhnlich so tun. Der Guide war wenig amüsiert und machte Fotos mit seinem Smartphone. Die Rinne wurde ausgebaggert, wie wir erfuhren, um für Schiffe eine Passage zu schaffen. Eine Angelegenheit, über die die Meinungen offenbar auseinander gingen. Wie wohl überall auf der Welt.
Nach einer kleinen Pause ging es paddelnderweise zurück zum Ausgangspunkt.

Die Rückfahrt im stark klimatisierten Kleinbus war dann, zumindest für mich, eine frostige Angelegenheit. Feuchte Kleidung auf der Haut ist eben nicht so richtig toll, wenn man aus der Lüftung eisig angepustet wird.
Auf dem Schiff dann Mittagspause, ein bisschen aufwärmen und den halben Nachmittag hier und dort mit geschäftigem Nichtstun verbringen. Und mit Hopfenkaltschale.

Gegen Abend machten wir uns dann auf den Weg zur Scheich-Zayid-Moschee, der größten Moschee der Vereinigen Arabischen Emirate und der achtgrößten Moschee der Welt.
Superlative sind in Bezug auf dieses Bauwerk nicht zu knapp vorhanden. Marmor, Blattgold, Kronenleuchter, Teppiche – alles ganz besonders toll, groß, teuer.
An die Damen waren für den Besuch der Moschee (wie auch aller anderen Moscheen) umfangreiche Verhüllungsanforderungen gestellt. Haare, Arme und Beine bis zu den Handgelenken/Knöcheln mussten bedeckt sein.
Die Herren hatten es einfacher: Lange Hose und T-Shirt waren ausreichend. Am Eingang zur Moschee galt es außerdem, sich von den Schuhen, die in langen Regalreihen mit nummerierten Fächern aufbewahrt wurden, zu trennen.
Während unseres Besuches der Moschee dämmerte es und das weiße Gebäude wurde nunmehr heftig angestrahlt und im Inneren gelb beleuchtet – was so insgesamt schon zu einer ganz passablen Optik führte.

Nach der Rückfahrt durch die illuminierte Stadt endete dann auch dieser Tag.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 5 | Seetag

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 4 | Muscat, Oman

01.01.2018, Neujahr
Das Schiff schnaufte den ganzen Tag lang auf der Strecke von Muscat nach Abu Dhabi. Golf von Oman, Straße von Hormus, Persischer Golf.
Relativ lang schlafen, gerade noch Frühstück bekommen und dann auf einer Liege im Schatten auf der dem Pooldeck rumlungern, stand auf dem Programm.
Nichts, aber auch wirklich gar nicht von Bedeutung getan.
Insgesamt also keine besonderen Vorkommnisse.
Keine Fotos. Gar keine.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 6 | Abu Dhabi, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 4 | Muscat, Oman

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 3 | Khor Fakkan, VAE

31.12.2017
Pünktlich zum schellenden Wecker, eine Sache die dem Begriff „Urlaub“ nicht widersprüchlicher gegenüberstehen könnte, erreichte das Schiff den Hafen von Muscat, Oman.

(Eigentlich nennt und schreibt der Ort sich im Deutschen Maskat, Muscat ist englisch. Allerdings trifft man auch und gerade vor Ort die englische Bezeichnung eher an, so hat sie sich auch bei mir mehr oder weniger in den Sprachgebrauch geschmuggelt und soll es auch hier bleiben.)

Frühstück und ab zum Treffpunkt für „Highlights von Nizwa und Muscat“.
Das hieß zunächst mal eine Weile Busfahrt, was so ein bisschen in der Sache liegt.
Zu sehen gab es natürlich grundsätzlich Muscat und Nizwa sowie jede Menge Landschaft, die mehrheitlich aus Felsen und Staub bestand.

Während der Fahrt erzählte der ägyptische Reiseleiter und studierte Germanist über Land und Leute und Sultan Qaboos. Dieser Sultan tat im Rahmen seiner militärischen Ausbildung in den 60ern sieben Monate Dienst in der britischen Rheinarmee in Minden und weilt vornehmlich in der heißen Sommerzeit wohl gerne in seiner Residenz in Garmisch-Partenkirchen.
1970 hatte er offenbar genug davon, wie sein Vater das Sultanat regierte und probte den Aufstand – während dessen sich dieser Vater versehentlich in den Fuß schoss und schließlich ins britische Exil komplimentiert wurde. In der Folge erwies Qaboos sich offenbar als nicht der schlechteste Herrscher und wandelte das Sultanat in eine mehr oder weniger moderne Gesellschaft, ohne Traditionen etc. zu opfern. So die offizielle Lesart.
Tatsächlich gibt es offenbar alle modernen Errungenschaften, ohne den grellen Hochglanzanschein, den man in vergleichbaren und ebenso durch Erdöl zu einigem Reichtum gekommenen Emiraten für gewöhnlich findet.
In Nizwa dann Dattelverkostung und -verkauf auf einem Souk.
Derer Sorten gab es allerhand und man wurde genötigt, ausführlich zu probieren. Mit Verkaufsabsicht natürlich.
Wir probierten, man ist ja höflich. Als Ausgleich der fast schon (zahn)schmerzhaft süßen Datteln wurde starker Mokka ausgeschenkt.
Gekauft haben wir dann später im Souk Gewürze. Auch hier war die Vielfalt, auch olfaktorisch, erdrückend.
Auf dem Parkplatz brieten (während und seit dem morgendlichen eben dort stattfindenden Viehmarktes) unverkaufte Kühe und Kamele auf den offenen Ladeflächen von LKW, schienen das aber gewöhnt und/oder waren gut gewässert.

Nach dem Souk ging es weiter zum Jabreen Castle, einem alten Fort aus der Zeit des Krieges gegen die Portugiesen, die das Sultanat damals zur Sicherung des Seeweges nach Indien erobert hatten. Das war sehr schön restauriert und überhaupt ganz nett anzusehen. Mauern, Schießscharten, Zinnen, Brunnen, Dattellager etc.
Erzählt wurde uns auch die Geschichte der Anlage, die viel mit dem Kampf gegen die Portugiesen aber auch mit wilden Zwistigkeiten zwischen Brüdern zu tun hat.
Trotz der großen Entfernung von Muskat (ca. 180 km) ist die Sache absolut sehenswert.

Derweil war es Mittag und wir kehrten zum Mittagessen im Tulip Nizwa, einer größeren Hotelanlage im Nirgendwo ein.
Zurück in Muscat gab es einen kurzen Stop bei der Sultan Qaboos Moschee. Die war leider geschlossen, sah aber auch von außen ganz fesch aus und soll nach Aktenlage 20.000 Menschen Platz bieten. Man findet die übliche Anhäufung von Superlativen in Form von gigantischen Kronleuchtern, Teppichen und so weiter.

Nachdem wir dergestalt im von-draußen-anschauen geübt waren, war der Sultanspalast das nächste Anschauungsobjekt. Der war aus offensichtlichen Gründen nicht öffentlich zugänglich – obwohl der Sultan dem Vernehmen nach wohl in Garmisch weilte. Genau war das allerdings nicht bekannt. Wie auch schon vor der Moschee musste man je nach Schuhwerk auch vor dem Palast – also weit davor, eigentlich noch auf öffentlicher Straße – ein wenig aufpassen, sich nicht unversehens in der Horizontalen zu befinden. Polierter Marmor allenthalben.

Zum Abschluss versuchten wir, uns nicht allzu sehr auf dem Mutrah Souk zu verlaufen. Ein Gewirr aus kleinen Gassen mit Läden, die alles mögliche feilboten. Neben dem Schauen waren wir die meiste Zeit mit der freundliche-bestimmten Ablehnung von Offerten jeder Art beschäftigt. Das und die Tatsache, dass die Gassen keinem Muster folgten, trug nicht unbedingt zur Orientierung bei. Zumal die ganze Sache, wie wohl aus Sonnenschutzgründen oft üblich, überdacht war. Also kein GPS-Empfang für Google Maps auf dem Smartphone. Die Gattin erstand ein Tuch in einem der Läden – das eine Sekunde zu lang gezeigte Interesse an der Auslage hatte unter anderem dazu geführt, dass uns wortreich Exemplar um Exemplar präsentiert wurde. Man ist sich bei diesen Dingen in fremden Ländern ja nie ganz sicher ob man gerade mehr oder weniger massiv übers Ohr gehauen wird oder den Händler an den Bettelstab bringt. Zumindest letzteres behaupten die dann gerne. Diese Mentalität des Handelns liegt mir nun eher nicht, unser Kulturkreis gibt das einfach nicht her. Wir bezahlten natürlich trotzdem nicht den anfangs geforderten Preis aber der Händler wird gewiss seinen Schnitt gemacht haben. Vermutlich hätte er das Tuch wohl auch noch für die Hälfte der letztendlich vereinbarten Summe hergegeben. Naja.
Als wir den Souk verließen, wurde es soeben mit affenartiger Geschwindigkeit schwarze Nacht.

Wieder zurück an Bord fanden wir die Vorkehrungen für die abendliche Silvesterparty in vollem Gange. Allenthalben waren Tische aufgebaut und mit großen Mengen an Sektflöten, Cocktailgläsern und Alkoholika bestückt. Das Pooldeck war dekoriert und blau beleuchtet.

Zum bereits Zuhause geplanten und reservierten Zeitpunkt fanden wir uns im Restaurant zum Silvester-Menü ein. Im Vorjahr auf der MS2 hatte man noch jeweils einige Gäste zusammen an Gruppentischen arrangiert, hier blieb man wenn gewünscht am Zweiertisch unter sich.
Wie zu erwarten lieferte das Menü kein Grund zum Klagen und dergestalt gesättigt trieben wir uns ein wenig auf dem Pooldeck herum.
Die unvermeidliche Poolparty mit lauter Musik war in vollem Gange, es wurde gesungen und getanzt, dass es eine Art hatte. Im Verlauf des Abends wurden noch Eisskulpturen gefertigt, darunter die unvermeidliche Zahl des neuen Jahres und ein enormes Obst-, Schoko- und Austernbuffett aufgefahren. Jeweils separiert natürlich.
Dann der Jahreswechsel, allenthalben ein großes Hallo und Gläserklirren. Wir wanderten dann so ein wenig über das Schiff, nippten mal hier, naschten mal dort und fielen irgendwann müde in die Betten.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 5 | Seetag