Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Was bleibt: Das Schiff

Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 0/1 – Anreise, Singapur
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 2 – Port Klang/Kuala Lumpur
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 3 – Kuala Lumpur
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 4 – Langkawi
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 5 – Phuket
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 6 – Penang
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 7 – Auf hoher See I
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 8 – Singapur II
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 9 – Singapur III
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 10 – Auf hoher See II
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 11 – Ko Samui
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 12 – Auf hoher See III
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 13 – Ho-Ho-Ho-Chi-Minh!
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 14 – Auf hoher See IV
Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Tag 15/16 – Singapur IV/Ende

Mein Schiff 1: “Asien mit Malaysia & Vietnam” – Was bleibt: Land und Leute

Das Schiff ist groß. Obwohl es wohl noch eines der kleineren in der boomenden Kreuzfahrtbranche ist. Da braucht man schon einen Augenblick, bis man sich da zurechtfindet.
Aber es gibt Pläne und Wegweiser. Und ziemlich bald weiß man wo was ist, welche Decks was enthalten und wie man von A nach B kommt.
Das “Premium All inklusive”-Prinzip von TUI-Cruises hat Charme.
Man muss faktisch nichts bezahlen. Es gibt einige Restaurants die separat Geld kosten, dann aber eben auch Spezielles außer der Reihe bieten. Steak, Sushi, sowas.
Dinge, die mich natürlich nicht interessieren.
Ansonsten eine Handvoll Alkoholika. Vornehmlich alte Whiskeys, Schampus und so weiter.
Alles für den täglichen Bedarf ist inklusive. Auch “namhafte Spirituosen”.
Man muss also nicht immer nach dem Preis schauen, bekommt aber auch nicht irgendein Fertigkram in’s Glas. Cocktails werden an den Bar live gemixt etc.
Die Tatsache, dass man allermeistens nicht mit Geld oder einer Rechnung hantiert, reduziert natürlich auch die Möglichkeiten der Trinkgeldgabe. Schon alleine weil die Gelegenheit so direkt fehlt.
TUI-Cruises sagt, dass die Entlohnung des Personals nicht auf der Notwendigkeit, Trinkgeld zu erhalten, basiert.
Würde das nicht irgendwie passen, wären die Leute wohl auch kaum noch dort.
Man darf trotzdem tippen, verboten ist das natürlich nicht.
Alles ist so sauber wie es sein kann – in einem Reinraum wird man sich bei der Anwesenheit von knappen 3.000 Menschen auf so begrenztem Raum naturgemäß eher nicht wähnen dürfen.
Die Bespaßung hält sich in Grenzen und man kann sie ganz gut meiden und bei Bedarf einfach irgendwo einen Cocktail schlürfen oder Kaffee trinken wenn es am anderen Ende des Schiffes grad zu laut ist.
Aber Schatten ist überall. Hier primär in Form der Klimaanlage. Es scheint kaum eine technische Errungenschaft zu geben, die anhaltend einfach so falsch bedient wird. Ohne Aussicht auf Besserung. Die meisten Räume auf dem Schiff sind einfach viel zu stark gekühlt. Während ich das schreibe, haben wir einen Seetag und das Schiff schlingert durch das südchinesische Meer. Draußen sind 28 Grad Celsius und ich musste heute für eine Veranstaltung im für seine Eiskellertemperaturen berüchtigten Konferenzraum eine Jacke mitnehmen.
Die (nicht von TUI verantworteten) Ausflugsbusse nötigen ebenfalls gerne zu langen Ärmeln. Jedes klimatisierte Gebäude auf dieser Reise war nicht wohltemperiert, sondern kalt.
Ein allgemeines Klimaanlagensyndrom, dass ich bisher noch überall auf der Welt angetroffen habe. Dabei ist es doch sowohl gesundheitlich als auch finanziell ziemlich unklug, die Klimaanlagen soweit aufzudrehen.
Ich werde es wohl nie verstehen.

Die Klientel auf dem Schiff ist eher fortgeschrittenen Alters und neigt allgemein nicht dazu, sich maßlos (weil quasi kostenlos) zu besaufen.
Am ersten Tag habe ich eine einzige Dame gesehen, die an einer Bar auf dem Pooldeck erkennbar nicht mehr nüchtern war. Das war’s dann aber auch. Man torkelt nicht lautstark und besoffen umher und kotzt nicht das Abendessen zusammen mit zwei Litern Cola-Rum in die Gänge.
Aber Alter schützt vor Torheit nicht und so tun die Menschen auch hier, was sie überall tun. In kurzen Hosen beim Abendessen erscheinen, obwohl ausreichend dimensionierte Schilder bitten, genau das nicht zu tun. Drängeln und schieben, als würde man keinen Platz mehr im Tenderboot bekommen und könnte das Schiff nicht mehr verlassen – obwohl das nächste Tenderboot ganz sicher auch fährt. Liegen auf dem Pooldeck mit Handtüchern reservieren – obwohl jeder Gast theoretisch nur ein Handtuch erhält, haben manche auf wundersame Weise trotzdem mehrere und dann eben auch eine Liege im Schatten und eine in der Sonne…
Sie laufen mit aufgestellten Kragen von Poloshirts rum und kommen mit Badelatschen in’s Restaurant
Aber das sind Dinge, mit denen man wohl leben muss. Immer und überall.
Um es mit Gerhard Polt zu sagen: Wenn eine Sache genetisch versaut ist kann man sie auch mit Prügel nicht mehr korrigieren.

Meine Kabinensituation als junger “Mann zum mitreisen” – naja. Beflissen klappte ich meinen Schlafsessel des abends aus und des morgens wieder ein – versperrte er doch den beiden Vollzahlern wirkungsvoll den einfachen (drübersteigen ging natürlich – so breit war die Liegefläche nicht) Weg auf die Verandakabine. Da wollten sie zwar sowieso meistens nicht hin, aber eng war es eben trotzdem. Auch für mich. Die Nasszelle fasst sowieso mit gutem Gewissen nur eine Person, da spielt die Anzahl der Kabinenbewohner keine Rolle.
Aber der Platz in Schränken und Schubladen ist eben auch eher für eine Doppelbelegung gemacht. Man kann sich arrangieren, aber weniger ist hier eindeutig mehr. So wie in einem Fahrzeug der Kompaktklasse drei Erwachsene hinten sitzen können – unbedingt erstrebenswert ist das auf Dauer aber trotzdem nicht.

Mein Plan, wenigstens einmal draußen auf dem Balkon zu schlafen, ließ sich leider nicht umsetzen. In der Hängematte sowieso nicht – da ist ja Rücken vorprogrammiert, aber den Versuch es sich auf der ebenfalls auf dem Balkon vorhandenen Liege gemütlich zu machen musste ich wegen absurd lauter Geräuschkulisse abbrechen.
Das Schiff schnitt da so durch die Wellen und hinterließ irritierend verquirltes Wasser. Unendlich viele Luftbläschen sprudelten da rum, dass es eine Art hatte. An Schlaf war nicht zu denken. Insgesamt sehr merkwürdig.

Was das Essen und Trinken angeht, bin ich ein genügsamer Mensch. Wirklich.
Es muss nur einfach die richtigen Sachen geben. Gemüse, Kohlenhydrate, wenig (pflanzliches) Fett, nichts vom lebendigen oder toten Tier.
Leider neigt der deutsche Gastronom dazu, zum Beispiel Gemüse grundsätzlich nach der Garung entweder in zerlassener Butter zu schwenken oder direkt in einer Soße aus Milchprodukten zu servieren. Auch zum Reis und den Kartoffeln wird gerne Butter gegeben.
Das Restaurant auf dem Schiff war hier keine Ausnahme. Zielgruppe sind ganz klar Omnivoren mit Schwerpunkt auf dem Verzehr tierischen Proteins.
Ich wusste dann ziemlich schnell, welche Bereiche des Buffettrestaurants ich gar nicht erst anschauen musste. Die richtige Zuordnung des vorbestellten Menüs im Bedienrestaurant holperte hier und dort ein wenig aber so ist das eben wenn man nicht isst was alle essen.
Ingesamt findet hier jeder etwas. Zu trinken sowieso

Alles in allem: Ich würde wohl wiederkommen und dann einige Dinge anders machen, die man vorher nicht wissen kann.
Allem voran natürlich: Mehr Fahrradausflüge buchen… (y)

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