Das Streifenwagensyndrom

Jüngst frequentierte ich erneut, wie so oft, die Bundesautobahn 3 zwischen Frankfurt am Main und Köln. Da darf man über weite Strecken so schnell fahren wie man will. Teilweise aber auch nur hundert, hundertzwanzig, hundertdreißig km pro h. Wie auf jeder Autobahn.
Und wie auf jeder Autobahn gibt’s Leute, denen ist das ziemlich egal. Die sind immer ziemlich schnell unterwegs. Erkennbar meist an großen, dunklen und PS-starken Limousinen die (inklusive Treibstoff) bei näherer Betrachtung von mehr oder weniger großen Firmen bezahlt werden. Die Insassen sind dann in edlen Zwirn gekleidet und haben es grundsätzlich furchtbar eilig.

Als obrigkeitshöriger und folgsamer Autofahrer pflege ich meine Geschwindigkeit bei gleichartigen -begrenzungen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Ein paar km/h drüber sind keine Sünde.
Oben genannte Verkehrsteilnehmer tun das nicht unbedingt.

Das tun sie so lange nicht, bis sie eines Streifenwagens ansichtig werden. Dann setzt ein Bremsreflex ein, der seinesgleichen sucht. X-D
Aber es muss noch nicht mal ein Streifenwagen sein. Es reicht auch wenn es ein alter (Oder ein neuer. Trotzdem nachweislich auf Transport und nicht auf Raserjagd ausgerichtet) Manschaftswagen der Polizeit ist. Hauptsache grün-weiß (oder jetzt blau-silbrig) und blaue Dingsleuchten auf dem Dach.
Da wird dann gebremst nud schön hinter dem Fahrzeug geblieben.

Gestern wieder. Hundert-Zone. Mittlere Spur. Ich bremse runter, ein stückweit vor mir zieht ein Streifenwagen raus um einen LKW zu überholen und bleibt dann auf der mittleren Spur. Ich verdecke also mit meinem Fahrzeug den Streifenwagen für Nachfolgende. Die gibt es und ich sehe sie mit erhöhter Geschwindigkeit nahen. Kaum werden sie des Polizeifahrzeuges ansichtig, setzt der pawlowsche Bremsreflex ein. So kommt es, dass sich eine Reihe Autos laaaaangsam an dem Gefährt mit den grünbehemdeten Beamten vorbeischiebt. Ein wenig schneller als erlaubt, aber nicht schnell genug um zu schnell zu sein. Bloß keinen Grund zu einer Strafverfolgung geben.
Dann, mit einem ausreichenden Abstand zu den bewaffneten Ordnungshütern aber noch innerhalb der geschwindigkeitsbeschränkten Zone, wird wieder ordentlich auf die Tube gedrückt. Aus den Augen aus dem Sinn.

Oder die Variante mit extra schlechtem Gewissen: Man bremst abrupt und verkehrsgefährdend ab, zwängt sich hinter das Polizeifahrzeug und verharrt dort mit nervösem Gasfuß bis zur Aufhebung der lästigen Geschwindigkeitsbeschränkung. Dann sofort wieder auf die linke Spur und mit Vollgas weiter.

Die armen Polizisten müssen sich derartig dämlich in ihren Autos vorkommen. :usad:

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