10.000 – 10.000 = 10.000

Vor ziemlich genau 10.000 km weilte das schwarze Auto zwecks weißichnichtmehr in der Werkstatt.
Dort sprach man, dass die Bremsen dann bald mal erneuert werden müssten.
So in ca. 10.000 Kilometern. Ich nahm das damals einfach mal so hin.
Jetzt stand der Wechsel der Bereifung (Sommer-Winter, man kennt das) an und ich warf vorher mal einen Blick auf die Bremsanlage. Bremsklötze und -scheiben wiesen für meinen ungeschulten Blick noch allerhand Verbrauchsmaterial auf.
Bedeutet, dass man mir nun (nach besagten 10.000 km) wiederholt eine nötige Erneuerung der Bremsen in ca. 10.000 Kilometern in Aussicht stellte, dass die erste Aussage Mumpitz und von monetären Interessen der Werkstatt getrieben war oder ich wie der Opa vom Dienst, bei dem ‘normale’ Annahmen bezüglich des Verschleißes nicht funktionieren, fahre…?
(Letzteres ist definitiv der Fall. Mithin verbraucht das Fahrzeug bei meiner Fahrweise in einer Zeit, in der eine teilweise eklatante Differenz zwischen vom Hersteller angegebenem und tatsächlichem Verbrauch an der Tagesordnung ist, ca. 1 Liter/100km weniger als der Hersteller prognostiziert.)

Funk(y)

Finde es immer wieder sehr erheiternd, wie die Leute den Autoschlüssel beim Betätigen des Knopfes für die Zentralverriegelung auf das Auto richten. (Und mitunter geht die Hand beim Knopfdruck dann auch noch so ein Stück vor.)
Über das mit der Sichtverbindung sind wir doch schon lange hinaus.

Man müsste ja noch nicht mal hinsehen – das charakteristische Geräusch der Verriegelung spricht doch Bände.

Unsere beiden Fahrzeuge verriegeln sich, sobald man sich mit der Keycard entfernt, selbsttätig. Es gibt das leise Geräusch der Verriegelung, ein mehr oder weniger lauten Signalton und das Geräusch der Motoren, die die Außenspiegel einklappen. Das alles höre ich hinter mir beim Weggehen und käme mir reichlich paranoid/kontrollfreakig vor, würde ich den Verschließvorgang noch argwöhnisch überwachen.

Und täglich grüßt das Geschwindigkeitskontrollenmurmeltier

Schon wieder.

Schon wieder werden Arbeitsstunden von tausenden Polizisten und damit Steuergelder sinnlos verschwendet. Um ein bisschen Text für ein paar Pressemeldungen zu generieren.

Die Menschen die das entschieden haben, sind von der Lebenswirklichkeit so weit entfernt, wie Adipositas-Man von einem erfolgreichen Marathon.

Das Ganze gemahnt an Bullshit-Bingo – mit Begriffen wie ‘sensibilisieren’, ‘Bewusstsein schärfen’ etc.

Aktionismus

Um in diesem Land Innenminister zu werden, braucht es offenbar nicht mal den Besuch einer Baumschule.
Anders lassen sich diese wiederkehrenden und völlig sinnlosen Massengeschwindigkeitskontrollen nicht erklären.

“Wir wollen nicht still und heimlich hinterm Busch blitzen, sondern jeder soll sich an dem Tag mit dem Thema beschäftigen”, sagte Jäger. Ziel sei, das Verhalten der Autofahrer zu ändern.

Thema verfehlt, sechs, zurücktreten.
Als ob sich das Verhalten durch solche stumpfen Blödelaktionen auch nur ein Stück ändert!
Lebt man im Innenministerium in einer Traumwelt? Werden da kostenlos bei Dienstantritt Drogen ausgegeben?
Jede Warnung, jede Ankündigung ist bei Geschwindigkeitskontrollen sinnlos wie nur was. Es führt im Gegenteil gerade dazu, dass die Leute darauf vertrauen, gewarnt zu werden. Und wenn das nicht passiert heißt es: Freie Bahn.

Glauben die Initiatoren dieser Aktionen eigentlich noch, was sie selber sagen? Oder hören sie sich womöglich selber gar nicht und können nicht mehr ermessen, welches leere und populistische Geblubber sie absondern?

Straßenverkehr

Es gibt da so Menschen…die bewegen ihr Fahrzeug auf eine Art und Weise…denen möchte man am liebsten einen High five geben.
Mit einem Stuhl.
Aus Metall.
Ins Gesicht.
Zwei Stunden lang.
Mindestens.

Der Blinker, das unbekannte Wesen

§ 5, Abs. 4a StVO:

Das Ausscheren zum Überholen und das Wiedereinordnen sind rechtzeitig und deutlich anzukündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen.

§ 9, Abs. 1 StVO:

Wer abbiegen will, muß dies rechtzeitig und deutlich ankündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen.

Man mag jetzt von Vorschriften, gleich welcher Art, halten was man will.
Es gibt generell zu viele davon – keine Frage. In einer Gesellschaft, die Normen für die Krümnmung von Bananen durchsetzt, läuft sicherlich etwas schief.

Aber es gibt eben auch Regeln, die das Zusammenleben regeln. Und das ist sinnvoll. Weil sonst jeder Traumtänzer rumhampeln würde wie er will. Und damit Leib und Leben anderer Personen gefährdet.

Die oben genannten Anweisungen, die Verwendung des Fahrtrichtungsanzeigers betreffend, gehören dazu. Leider scheinen weite Teile der Fahrzeugführer eher der Kategorie “Hoppla, hier komm ich!” anzugehören oder weisen eine andere geistige Störung auf. Sie blinken jedenfalls nicht.
Und selbst wenn das eigene Leben nicht akut gefährdet ist – spätestens nach dem dritten, sein Ausfahren aus einem Kreisverkehr nicht anzeigenden Tölpel, stellt sich zumindest bei mir ein leichter Hass ein, wenn ich an der nächsten Einfahrt stehe und längst hätte fahren können.
(Auf die Psychopathen die beim Einfahren blinken, später aber nicht mehr, will ich mal gar nicht weiter eingehen. Die haben noch ganz andere Probleme.)

Lesen Sie hier in der nächsten Ausgabe: “Ich bremse nicht für Haltlinien(sic!)”

platt

Man glaubt gar nicht, welche Lärmkulisse so ein kleiner Kompressor in einer Tiefgarage mit vielen nackten Betonwänden erzeugen kann.

Ein neuer Reifen: ~170 EUR
;(

Taxi!

Man sollte meinen, dass Menschen die ihr Geld mittel- oder unmittelbar mit ihrem Fahrzeug verdienen, besonders darauf bedacht sein müssten, die Voraussetzungen für ihren Verdienst zu erhalten.
Das sind im Wesentlichen dann ihr Führerschein und ihr Fahrzeug.
Allerdings ist merkwürdigerweise das Gegenteil der Fall.
Allgemeine Verkehrsregeln scheinen für Fahrer von Dienstwagen (markiert oder unmarkiert), Handwerkersärgen (Sprinter etc.) und ganz besonders Taxis (‘Taxen’?) nicht zu gelten.
Das ist natürlich stark pauschalisiert, aber es sind eben immer wieder diese Fahrzeuge, die auffallen.
Ganz besonders absurd (und gehäuft auftretend) erscheint mir die Sache bei den Taxis. Wenn ein Angestellter der einfach viel fahren muss das nicht mehr darf, dann nimmt er eben Taxi, Bus, Bahn, Flugzeug, Fahrrad, Fähre, Tretboot, wasauchimmer. Er kann dann noch immer zum Ziel kommen. Auch ein Handwerker wird Mittel und Wege finden, zu seinem Arbeitsort zu gelangen.
Für einen Taxifahrer ist das Taxi der Arbeitsort. Er muss es benutzen dürfen.
Trotzdem wird dort gefahren, als säße der Teufel am Steuer.
Blinker, Sperrlinien, Überholverbote, Tempolimits? Das ist wohl nur was für Sonntagsfahrer!
Pauschalisiert, aber eben signifikant auffällig.

Hans und Erna

Hans und Erna (jeweils fortgeschrittenen Alters, deutlich jenseits der 70) wohnen bei uns im Haus. Das Haus hat einen Aufzug und das ist sehr wichtig. Denn in der Dreizimmerwohnung von Hans und Erna wohnt neben Hans und Erna noch ein Hund. Ein relativ kleiner Hund. Ein Hund, dessen auffälligstes Merkmal seine auffällig kurzen Beine sind. Aber dafür kann er nichts, er ist eben ein Dackel. Jedenfalls benötigt er ebenerdigen Zugang zur Wohnung im ersten Obergeschoss, weshalb das mit dem Aufzug ganz gut passt. Er heißt Idefix. Der Dackel, nicht der Aufzug. Der Aufzug heißt ‘Kone’.
Aber auch für Hans ist der Aufzug ein Segen. Er ist gesundheitlich schwer angeschlagen und schlecht zu Fuß. Entsprechend verlässt er die Wohnung sehr selten.
Da kommt schon mal des Nächstens der Rettungswagen und bringt Hans nach einem Herzinfarkt ins Krankenhaus. Das erfährt man von Erna, wenn man sie am Aufzug trifft. Sie erzählt freimütig, ist auch sonst eine offene Person und deutlich agiler als Hans. Dass sie noch so gut zu Fuß ist, ist ein Glück für Idefix. Denn der muss alle paar Stunden raus. Egal ob Fäkalien vom Himmel fallen oder die Sonne scheint.
Das alles war schon so, als wir vor fünf Jahren einzogen.

In der Tiefgarage unterm Haus haben Hans und Erna zwei Stellplätze gemietet. Für ihre beiden Autos. Erna fährt einen dreitürigen Renault Clio. Sie fährt ihn wirklich. Zum Arzt, zu Aldi, in den Urlaub. Dieser Clio wurde zwischenzeitlich mal gegen das aktuelle Modell ausgetauscht, nachdem er eine intime Bekanntschaft mit einem anderen Fahrzeug hatte. Wirtschaftlicher Totalschaden, sagte Erna.
Der andere Parkplatz ist Hans’ Autos vorbehalten. Denn Hans ist ein Automobilist alter Schule. Er muss ein eigenes Fahrzeug besitzen. Das ist einfach so. Er fährt nicht, aber es muss immer ein Auto auf dem Parkplatz stehen. So erzählte er es uns.

Als wir unseren Stellplatz vor fünf Jahren bezogen, stand bei Hans ein VW Golf der vorherigen (gegenüber der damals aktuellen) Baureihe und machte einen Eindruck als sei er benutzt worden. War er vermutlich auch. Und damit war es de facto Hans’ letztes Auto.
Dieser Golf stand immer da. Immer. Ausnahmen waren kurze Fehlzeiten, nach denen erkennbar die Sommer- gegen die Winterräder (und umgekehrt) getauscht waren. Er wurde sonst nicht bewegt. Selten sah man Hans am Golf rumklettern. Saß drin und hat dort etwas gepusselt oder den Kofferraum auf- oder umgeräumt.

Irgendwann war dieser Golf weg und ein anderer Golf stand da. Das zu der Zeit aktuelle Modell. Als Kombi. Schimmernd und augenscheinlich neu. Auch dieses Fahrzeug glänzte durch Anwesenheit, war aber nach relativ kurzer Zeit auch wieder weg.
Erna erzählte uns im Vertrauen bei einer Begegnung im Hausflur, dass Hans mit dem Kombi wohl das eine oder andere Mal in der Tiefgarage hängen geblieben war (hatten wir gar nicht gesehen, aber man sah ja nur das Heck des Fahrzeuges).
Dann kam der Citroën. Ein DS3 mit breiten Reifen und einem dezenten, aber erkennbaren sportlichen Anspruch.
Auch dieses Fahrzeug wurde nicht bewegt. Reifen wechseln, das war’s aber auch. Es stand auf seinem Stellplatz und langweilte sich. Die Staubschicht veränderte seine Farbe in Richtung hellgrau.

Seit letzter Woche ist der Citroën weg. Ein VW Polo der aktuellen Baureihe hat seinen Platz eingenommen.

Das mit dem unbedingten Konsum funktioniert. Hans macht es vor.
Dann klappt’s auch mit der Wirtschaft.