Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 3 | Khor Fakkan, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 2 | Dubai, VAE

30.12.2017
Nach Dubai befanden wir uns an diesem Morgen in einem weiteren Emirat der vereinigten arabischen Ebensolchen, nämlich in Schardscha. Schardscha ist das drittgrößte der Emirate, verfügt aber trotzdem nur über 3,3% der Landesfläche der VAE. Abu Dhabi dominiert die ganze Sache heftig. Wohl historisch bedingt, wie der jeweilige Scheich eben eroberungsmäßig fähig war, gibt es einige Teilterritorien. Khor Fakkan, in dessen Hochsee- und damit auch Containerhafen das Schiff am Morgen festgemacht wurde, ist eine vom Emirat Fudschaira umgebene Exklave.

Schnelles Frühstück und dann Antreten zur Jeep-Tour ins Hajar-Gebirge. So hieß die Veranstaltung und naja. Besagtes Gebirge befindet sich faktisch im Oman und wir passierten keine Landesgrenze – befanden uns also allenfalls in Ausläufern dieses Gebirges. Irgendwas ist ja immer.
Die Fahrzeuge jedenfalls, warteten bereits vor dem Schiff im Containerhafen, in dem man mittels einer Reihe von Containern einen Bereich für den Kreuzfahrtbetrieb abgetrennt hatte. Auf dass sich Passagiere und Container nicht vermischten, bei einigen Mitreisenden war die Gefahr optisch durchaus gegeben.
Beladen mit je bis zu 6 Passagieren begann die Fahrt der 12, auf dicken Reifen hockenden, Toyota Land Cruiser.
Zunächst ein wenig durch die Stadt. Der Verkehr gering bis mäßig und alle kamen irgendwie miteinander klar. Obwohl das Lenk- und vor allem Blinkverhalten auch und gerade in den zweispurigen Kreiseln doch deutlich von europäischen Verhältnissen oder dem was bei uns dazu in der StVO steht, abwich. Gehupt wurde kaum bis gar nicht und die allermeisten Autos waren, was ihre Hülle anging, auch unversehrt.
Irgendwann ging es runter von der Straße und ab ins Gelände. Grobe Schotterpisten, die nicht immer halbwegs eben waren. Die ganze Sache produzierte auch unbotmäßig viel Staub. Der Fahrer hatte uns erzählt, dass wir zwar gerade in der Regenzeit, also im Winter wären, es aber generell wenig bis sehr wenig regnen würde.
Aufenthalt bei einer Farm, auf der man in kleinen, durch Erdwälle abgetrennten Becken allerhand Grünzeug kultivierte. Einmal mehr wurde hier deutlich, wie unwirtlich die Gegend ohne künstliche Bewässerung ist.

Weiterfahrt über Stock und Stein, bergauf und bergab. Jede Menge steinige und staubige Gegend. Irgendwo im Nirgendwo Pause mit großzügiger Versorgung durch gekühlte Getränke aus mit Eiswürfeln ausgepolsterten Kühlboxen.

Während der Rückfahrt legten wir eine kleine Pause bei der, so heißt es, ältesten Moschee der VAE ein. Die Al Badiyah Moschee soll es dort seit 1446 geben und besteht aus einem unscheinbaren, schmucklosen Bau aus Lehm. Am Eingang wurde von einem eher zivil wirkenden Mann die Bekleidungssituation der Besuchswilligen kontrolliert. Verhüllung je nach Geschlecht und allgemeine Barfüßigkeit. Die unmittelbare Umgebung war jetzt nicht so der Bringer, die Leute schmeißen ihren Müll eben einfach in die Gegend.

Früh genug für einen kleinen spätmittäglichen Imbiss waren wir dann wieder am Schiff. Rechtzeitig, um noch das Ende der Betankung und das Ablegen des Tankschiffes vom Schiff zu beobachten.
Nach etwas Erfrischung verließen wir Schiff und Hafengebiet, an dessen Zufahrt uniformierte Posten die Mitführung der Bordkarte kontrollierten, und wanderten ein wenig in die Stadt. Vorbei am Fischmarkt, dem Fischereihafen und am Strand entlang. Dieser Strand würde sicher keinen Schönheitspreis gewinnen und war eher zweckmäßig mit einer Reihe schattenspendenden Palmen und allerhand Sitz- und Grillgelegenheiten aus Beton eingerichtet. Gebadet wurde allenfalls durch Kinder, verschleierte Frauen waren damit beschäftigt, diese Kinder in Schach zu halten. Generell war wenig los da die Einheimischen aus naheliegenden Gründen eher nicht fürs Sonnenbaden zu begeistern sind.

Wieder an Bord dunkelte es dann auch bald und wir observierten beim Ablegen Hafen und Stadt im Lichterglanz.
Nächster Halt: Muscat, Oman.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 4 | Muscat, Oman

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 2 | Dubai, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 1 | Dubai, VAE

29.12.2017
Geradezu unmenschlich früh, nämlich viertel vor acht, ging es nach einem hastigen Frühstück wieder rein in die Stadt. Es war ein Freitag, der vor Ort seinem Namen eher gerecht wird als man das in der westlichen Welt für gewöhnlich kennt.
Straßenverkehr also im Sonntagsmodus und so waren wir relativ schnell wieder bei der Dubai Mall und damit auch auch am Burj Khalifa dessen Keller praktischerweise mit der Mall verbunden ist.

An den Ticketschaltern standen schon so einige Leute, wir konnten als Ticketholder aber direkt durchlatschen. Ab ging die Fahrt dann nach der Sicherheitskontrolle wie am Flughafen innerhalb einer Minute mit dem Aufzug auf Etage 124.
Zu 452 Metern über Null.
Da konnte man dann schon ganz fesch auf alles ringsum herabschauen. Die Mall lag unten in freitäglicher Ruhe, das Publikumsaufkommen hielt sich noch in Grenzen. Das Wetter war tatsächlich ziemlich passabel, so dass wir allerhand sehen konnten, von dort oben. Insbesondere ist es ein ganz merkwürdiges Gefühl, so von oben auf Wolkenkratzer herabzuschauen. Und davon ist Dubai ja nicht arm. In der Ferne konnte man auch die aufgeschütteten Inseln des The-World-Projektes sehen. Irgendwann hatten wir dann alles gesehen und sind mit dem Aufzug wieder dem Boden entgegen gerast und dort noch ein wenig umhergelaufen.

Zurück am Schiff haben wir dann angesichts des allgemeinen Müdigkeitszustandes ganz langsam hier noch rumgeschaut, dort einen Cocktail getrunken, da einen Burger gegessen und so insgesamt erfreulich wenig getan. Das Schiff hatte derweil abgelegt und nahm Kurs auf die Straße von Hormus und den Golf von Oman.
Abendessen im Atlantik, das auf den Schiffen ab der Nummer 3 auch ein veganes Menü führt, was außerordentlich erfreulich ist.
Später noch ein Cocktail in einer Bar und ausführliches, weil leicht angetrunkenes, Lästern über die Vorstellungen von angebrachter Kleidung bei vorbeilaufenden Mitreisenden. Derer gab es viele, sie waren in großen Mengen auf dem Weg ins Theater um eine Show zu sehen.
Wir, müde, sahen dann eher zu, dass wir in unsere Betten kamen.
Am nächsten Tag sollte es wieder so unfassbar früh losgehen.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 3 | Khor Fakkan, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 1 | Dubai, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 0 | Anreise

28.12.2017
Bei der Landung am frühen Morgen war es recht neblig und später erfuhren wir, dass einige nachfolgende Maschinen wegen des Nebels in Abu Dhabi landen mussten. Das ist jetzt zwar nicht so schrecklich weit weg, aber sicher irgendwie trotzdem ein bisschen doof – folgt doch noch eine ausgedehnte Busreise nach Dubai.

Für uns war es allerdings nur ein kurzer Transfer zum Hafen. Vor diesen Transfer hatte Allah jedoch noch das Einsammeln der Koffer gestellt. Und der Flughafen in Dubai ist jetzt nicht unbedingt klein. Nach der Passkontrolle- und stempelung galt es zunächst, eine ganze Weile mit einer Bahn zu fahren. Um am Ziel dann wiederum der Beschilderung zu folgen und irgendwann die Koffer vom Band zu holen.
Türkis behemdete Menschen wiesen den Weg zu den Transferbussen. Vor dem Flughafen warteten neben etlichen Bussen auch jede Menge Taxen und schwarze Limousinen des Emirates Chauffeur Service. Alle mit laufendem Motor wegen der Klimaanlage. Die PKW immerhin nicht mit Diesel, aber nun ja. Man riecht es ja doch.

Busfahrt, der Nebel lichtete sich derweil spürbar, so dass wir etwas sehen konnten. Und zu sehen gab es allerhand. In der Masse vornehmlich hohe Häuser und Baustellen. Mindestens gefühlt besteht Dubai zur Hälfte aus Baustellen jedes Fertigstellungsgrades.
Am Schiff angekommen gab es nach dem Check-in im geräumigen Kreuzfahrt-Terminal des Port Rashid erstmal Frühstück im Anckelmannsplatz. Das war an diesem Tag quasi durchgehend offen, gelegentlich wechselten je nach Tageszeit die angebotenen Speisen.
Schiffsinspektion. Das erste Mal auf einem Neubau, immerhin. Wir schlenderten ein wenig umher und schauten uns alles an. Hockten uns hier in eine Bar, schlürften dort einen Cocktail, dösten auf einer Liege am Pool.

Gegen 15 Uhr wurden die Kabinen freigegeben und wir konnten Koffer auspacken. Vorher hatte es immer mal wieder Durchsagen gegeben, dass man doch bitte davon absehen solle, vor der allgemeinen Freigabe seine Kabine beziehen zu wollen. Und dabei offenbar das Reinigungspersonal nach Kräften zu behindern. Irgendwann wurde den Durchsagen ein „Aus gegebenem Anlass“ vorangestellt. Ich bin ja jetzt auch nicht unbedingt für blinden Gehorsam, aber es gibt Dinge, da könnte man einfach aus logischen Gründen erkennen, dass man sich wie geheißen verhalten sollte.

Die Kabine (8025, vorderschiffs backbord) erwies sich dann als ziemlich geräumig. Die Anordnung des Mobiliars war gegenüber MS1/2 mehr oder weniger gleich geblieben, die Kabine war allerdings einerseits tiefer und andererseits mit unzähligen Verstaumöglichkeiten versehen. Deutlich mehr als wir brauchten, die meisten Fächer und Schubladen blieben einfach leer – obwohl wir alles auspackten und wie sich hinterher zeigen würde, deutlich zu viel mitgenommen hatten.

Am Pier konnte man derweil zusehen, wie Versorgungsgüter (meist Lebensmittel und natürlich für ein deutsches Schiff besonders wichtig: etliche Bierfässer) ein- und gepresster Müll ausgeladen wurden.
Auf dem Dach der Terminalgebäude waren vermummte Arbeiter damit beschäftigt, Solarpanels zu installieren. Also…einige waren sicherlich damit beschäftigt, ich konnte mich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, dass viele der Leute bemerkenswert oft in Gruppen irgendwo im Schatten saßen und geschäftig nichts taten.

Abends ging es los zum Burj Khalifa. Dubai Mall, Lichtershow etc.
Der Verkehr war ganz fürchterlich, die Klimaanlage im Bus mal wieder auf ‚kalt‘ gestellt.
Es heißt, die Dubai Mall, durch die man schlendert, wenn man zum Burj Khalifa geht, habe 14.000 Parkplätze. An Möglichkeiten um Busse halten und ihre Passagiere aussteigen zu lassen, hatte man aber gespart. Es gab im dafür vorgesehenen und eher übersichtlichen Bereich jedenfalls ein großes Gewarte und Gehupe. Busse rangierten vor und zurück, ein großer Spaß.

Durch die Mall liefen wir dann zum Karma Kafé, von dessen erhöhtem Außenbereich aus wir bei einem Getränk unserer Wahl einen guten Blick auf die Fontänenshow haben sollten.
Hatten wir dann auch als es zu Michael Jackson „Thriller“ los ging. Das Wasser schoss passend zur Musik hoch und hin und her, wurde von unten beleuchtet und so weiter. Es gab ein großes Hallo bei den Zuschauern. Immerhin wird wird das Wasser bis zu 150 Meter hochgeschossen und mit 1,5 Mio Lumen angestrahlt. Bis zu 80 Kubikmeter Wasser können ständig in der Luft gehalten werden.
Wir brachten dann noch etwas Zeit rum und dann erfolgte schon die nächste Fontänenshow, die in dreißigminütigen Abständen erfolgen. Diesmal zu einem offenbar eher landestypischen Musikstück.

Dann war das vorbei und wir gingen zurück in die Mall, auf der Suche nach dem Aquarium. Neben einer Eishalle und allerhand ähnlich gelagertem Firlefanz sollte es dort ein unfassbar großes geben. 10.000 Tonnen Meerwasser über 30.000 Viecher in ebendiesem, Glastunnel unten drunter durch und so weiter. Das Ding geht über 3 Etagen und man ist dergestalt so auch in der Mall sichtbar. Das günstigste Ticket für einmal den Tunnel durchlaufen (und anderen Kram, der uns nicht interessierte) sollte allerdings 105 AED, was 23-24 EUR sind, kosten. Das war uns bei aller Liebe dann doch etwas viel und so schauten wir die Sache lediglich vom frei zugänglichen Bereich aus an. Man kann sich offenbar auch mit Tauchmontur in einer Art Haikäfig da in das Aquarium stecken lassen…wer’s braucht…
Mir persönlich kam die Tierdichte doch etwas hoch vor, aber das mag auch täuschen.
Auf dem Rückweg zum Treffpunkt für die Rückfahrt zum Schiff wanderte dann zwei Etagen über uns ein Spielmannszug durch die Mall. Das war ein wenig surreal.

Auch ein wenig merkwürdig waren die mit Lichterketten geschmückten Palmen, aber da haben wir auf Mauritius anno 2014/2015 weihnachtsbaumtechnisch schon ganz andere Sachen gesehen.

Die Dekoration hier war auch eher ein Kompromiss für die Touristen. Man feiert Weihnachten als christliches Fest natürlich nicht, hatte aber trotzdem dekoriert. Nicht mit Weihnachtsmännern und Engeln und dem ganzen Kram, eher so Richtung festlich/winterlich mit Lichterketten.

Das Ganze zu filmen ist ohne vernünftiges Equipment und vor allem ohne Stativ und einen ruhigen Platz faktisch unmöglich, man sollte eher direkt und nicht über ein Display schauen.

Mit der Rückkehr zu Schiff ging dann irgendwann und viel zu spät auch dieser Tag zuende. Der eigentlich aus zwei Tagen bestand. Denn seit dem frühen Vormittag des Vortages hatten wir nicht geschlafen.
Zu allem Übel würde der Folgetag wiederum unmenschlich früh beginnen.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 2 | Dubai, VAE