Das Wort an sich erregt schon Abscheu und klingt ganz so, als wäre es aus einer deutschen Amtsstube entsprungen. Was es ja wohl auch ist.
Nun soll damit Schluss sein, der Europäische Gerichtshof findet das deutsche Gebaren an dieser Stelle voll doof. Was es ja wohl auch ist.
Man darf gespannt sein, wie der Gesetzgeber reagiert. Ob zur Abwechslung wirklich mal eine lebensnahe und funktionale Regelung gefunden wird. Oder ob Interessenverbände und Lobbyisten wie gewohnt die gute Absicht ins krasse Gegenteil verkehren. Der Gruppe der Abmahnkanzleien und -anwälte dürfte die Sache längst tiefe Sorgenfalten beschert haben. Verständlich, wenn mal eben das ganze Geschäftsmodell implodiert.
Möglicherweise sehen auch die Mobilfunkanbieter ihre Erlöse durch die hochpreisigen Traffic-Pakete in Gefahr.
Mein Mitleid bewegt sich hier allerdings in engen Grenzen.
Wer mal im Ausland unterwegs war weiß, wie lächerlich das ist, was hierzulande abgezogen wird. Das habe ich mit voller Wucht jüngst in Asien wieder erlebt. Singapur, Malaysia, Thailand – überall waren offene drahtlose Netze zu finden. Sogar im sozialistischen Vietnam gab es diesbezüglich keine Probleme.
Über die Risiken gilt es sich selbstverständlich im Klaren zu sein. So sollte man eher darauf verzichten, sensible Daten zu senden und zu empfangen. Onlinebanking zum Beispiel. Je nach eigener Paranoia evtl. auch Mailempfang und -versand.
Alternativ nutzt man, entsprechende Infrastruktur vorausgesetzt, einen VPN-Tunnel ins heimische Netz.