Schnaps, das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englein fort

Vor langer Zeit, als ich noch jung, schön und mit der zehnten Klasse fertig war, wurde letztere (und mit ihr alle Parallelklassen) zerhackt und die angehenden Abiturienten in das bekannte System aus Grund- und Leistungskursen gesteckt.
Das gab damals einen willkommenen Anlass für eine exzessive und alkoholgetränkte Party im Garten einer Mitschülerin. Quasi als Krönung einer abgeschlossenen Schulphase.
Das heute weit verbreitete Phänomen des Komasaufens kannte damals noch niemand. Wir hatten auch keine ‘Alcopops’.

Für so einige war es eine der ersten Gelegenheiten, mal ordentlich über die Stränge zu schlagen. Und das taten wir (wohl fast) alle.
Alkoholika jeglicher Couleur war in überbordender Menge vorhanden, ich hielt mich zunächst an Bier.
Mit fortschreitender Stunde wurde die Sache dann virulent. Das Bier wurde allgemein gegen andere Dinge getauscht.
Bei mir kamen, schon der Optik nach, knallige Getränke wie (ich glaube es war Berentzen) grüner Apfel, Pflaume, Wildkirsche u.a. zum Zuge.
Korn mit fruchtigem Aroma und einigen Umdrehungen. Das unbotmäßig wilde Durcheinandertrinken führte zunächst zu…wenig.
Wir saßen da so leicht bis mittelschwer (eigene Beurteilung) angetüddelt rum (mit fortschreitender Stunde nahmen körperliche Aktivitäten ab und beschränkten sich mehr und mehr auf die Zuführung von alkoholhaltigen Flüssigkeiten) und erfreuten uns an der Sache.
Irgendwann stand ich auf um mich zu erleichtern und bemerkte nun doch die Umdrehungen der Getränke. Denn es drehte sich ein wenig um mich. Dieses Wissen muss sich nach der Rückkehr effektiv hinter irgendwelchen Gehirnwindungen versteckt haben, denn ich nahm dann wohl noch den einen oder anderen Schluck aus den kursierenden Flaschen.

Irgendwann war’s dann aber auch mal gut. Weil ich merkte dass es dann auch sitzend drehte und ich Ansätze von motorischen Ausfallerscheinungen zeigte.
Drehen geht schon mal gar nicht. Deswegen wird man mich auch nie auf irgendwelchen Fahrgeschäften finden, die im weiteren Sinne irgendwas mit Drehungen etc. zu tun haben.
Es drehte sich also so ein bisschen als ich mich mit dem Rad auf den Heimweg machte. Der betrug ein paar Kilometer und wurde von Wünschen nach einem schnellen und schmerzlosen Tod begleitet. Denn inzwischen war mir etwas…also…unwohl geworden.
Den Schnaps verfluchend, holte ich dann zuhause (in einem Stück und ohne sonstige Schäden/Beschädigungen angekommen) so einiges von den am (inzwischen) Vorabend konsumierten Lebensmitteln und Getränken wieder hervor.
Viel Schlaf gab’s dann nicht. Zum einen kann ich nicht schlafen wenn mir derartig blümerant ist, zum anderen hatten wir am Folgetag der Party noch irgendeinen Unterricht. Letzter Tag oder so.
Etliche Mitschüler fehlten, der Rest hatte wohl noch zünftig Restalkohol im Blut.

Diese Sache und die damit verbundene Unpässlichkeit hatten diverse Vorteile:
Ich habe mich seither (Abgesehen von einem winzigen Zwischenfall bei dem etwas zuviel Bier, ein Garten und eine den Garten durchquerende Wasserablaufrinne eine Rolle spielten.) von obskuren und meistens hochprozentigen Alkoholika ferngehalten. Ausnahmen bestätigen die Regel und sind Rum (Kuba!) in Form von Cuba Libre und Ron Collins und Wodka in Form von White Russian (Lebowski). Beides nicht unter Wirkungs- sondern Genussgesichtspunkten und in Maßen.
Ansonsten ein Bier beim Grillen und gerne Mal ein Glas Rotwein.

Irgendwelche Flüssigkeiten die ihren oft nicht unerheblichen Alkoholgehalt unter einem Mäntelchen aus harmloser Fruchtigkeit verstecken, habe ich nie wieder angepackt. Und das ist auch gut so.

Andere Menschen ziehen, wie wir seit der Alcopops-, Flatrateparty- und Komasaufenthematik wissen, ganz andere Schlüsse aus der Situation. Man bekommt zumindest den Eindruck, dass die Leute vermehrt eher versuchen, der Sache mit Abhärtung und Gewöhnung Herr zu werden.
Frei nach dem Motto:

Alkohol du böser Geist, auch wenn du mich zu Boden reißt, ich stehe auf, du boxt mich nieder, ich kotz dich aus und sauf dich wieder!

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Scheißkalt ist es hier.
Doofer Breitengrad.

Und die ganzen Autos auf der Straße…sehr merkwürdig.

Irgendwas passiert, inzwischen?
Bis auf ein bisschen Deutsche Welle TV, waren wir auf Kuba ganz wunderbar von der Welt abgehängt. (y)

Lufthansatier

Die Gattin packt zuhause den letzten Kram in die Koffer. Wie immer bei sowas, stellt sich die Frage nach dem Gewicht der Koffer.
Bei unserem letzten derartigen Unternehmen hat man bei der Gepäckaufgabe das Gewicht beider Koffer zusammen durch zwei geteilt um so das faktische Gewicht des Gepäcks pro Person zu ermitteln. Stichworte Freigepäck und Übergepäck(-gebühr). (Einer der Koffer ist größer, der andere kleiner – da kommt es schon mal zu unterschiedlichen Gewichten – erst Recht wenn man am Urlaubsort nicht über eine Waage verfügt.)
Das ist ja durchaus sinnvoll, kommt es doch überhaupt nur darauf an, dass der Durchschnitt pro Person die jeweilige magische Zahl nicht überschreitet. Theoretisch könnten ‘übrig gebliebene’ Freigepäckkontingente sogar anderen Passagieren gutgeschrieben werden. Sprich: Person 1 hat bei zulässigen 20 kg nur 15 kg dabei. Dafür könnte man dem nachfolgenden Gepäckaufgeber von seinen 7 kg Übergepäck nur zwei extra berechnen.
Aber das wäre wohl zuviel der Kundenorientierung. Ließe sich wohl auch nicht gerecht handhaben.
Jedenfalls überlegt die Gattin mit welcher Gesellschaft wir damals flogen und ob man das damals praktizierte Verteilverfahren auch jetzt wieder erwarten könne.
Schriftliche Kommunikation.
Gattin: Der Flieger war hellbalu und es stand TUI drauf. Aber ich glaube es war Condor.
Sie kramt nach dem Schnipsel der Bordkarte von damals, den man behält und den sie aus Erinnerungsgründen niemals fortwerfen würde. (Wie auch sonst nichts. ;( )
Auf dem Rest meiner Bordkarte steht “Hapagfly”. Und so ein Lufthansatier ist abgedruckt.
Ich: Aha, ein Lufthansatier.
G: Das gemeine Lufthansatier ähnelt einem Storch.
I: Soso, jetzt ist das Lufthansatier auch noch gemein.

im Mittel zwei Meter tief[…]

Bedeutet auch, dass man durch große Teile des (ebenfalls) großen Woogs einfach durchlaufen kann und nicht unbedingt auf die Kunst des Schwimmens angewiesen ist. (Ganz anders als beim Erlensee, der stellenweise auf den ersten vier Metern zwei Meter tief wird…)
Das, also schwimmen, sollte man allerdings trotzdem tun. Das geht ja bekanntlich auch in knietiefem Wasser. Dann schneidet man sich nämlich nicht die Füße an den zahlreichen scharfen Steinen auf dem Grund des mehrheitlich eher schlammig-sandigen Badegewässers auf.

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Für den Donnerstag werden in Verdauungstraktstadt auf wetter.com für den Mittag mittlerweile kuschelige 36 Grad angekündigt. Gefühlt: 38.
Ich freu mich drauf.
Die 25 Grad die es schon jetzt gegen Mitternacht im Schlafzimmer gibt und mich schlaflos zurücklassen, sind ja auch noch nicht genug. ;(

(Ja, ich finde immer was zu meckern.)

Zucht und Ordnung

Jugendstilbad mal wieder.
Beschreibung des Betreibers zur blauen Solegrotte: Wohlige 34 °C zum Relaxen, träumen, Unterwassermusik lauschen, abschalten und den Alltag vergessen in der Blauen Solegrotte.
Ja nun.
All das war eher nicht möglich.
Die Klientel im Becken wies sich durch ihr Benehmen mehrheitlich als deutlich minderjährig aus. Einstellig. Sieben oder acht. Das deckte sich nicht mit ihren wohl anzunehmenden Geburtsjahren.
Sprich: Jugendliche mit derart infantilen Verhaltensmustern dass es einem grauste.
Zusätzlich zu Lärm (verstärkt durch die Akustik der niedrigen Decke), Wellenschlag und Gischt wurde eine Freundin mit der wir im Bad waren, diverse Mal zünftig von balgenden Idioten angerempelt. Ich hatte mich irgendwann an den Rand des Becken gehängt, die Beine zur Mitte hin lang ausgestreckt und ein wenig paddelnd. Dass ich dabei anderem Gesocks dass, sich umherschiebend/-boxend, mir näherte, ordentlich ins Kreuz getreten habe, tut mir kein bisschen leid.
Irgendwann verließen wir dann das Becken Richtung Dampfbad.

Manchmal kommt man sich (mit 28, bzw. im Falle der Gattin und der Freundin 24 und 23) schon irgendwie wie so ein alter Sack vor. So einer von denen, die einen selber früher im Kindesalter irgendwo weggescheucht haben. Weil man laut war oder sonstwie gestört hat.
Aber…so ist das nicht. Wir waren früher nicht so drauf wie die Gören jetzt.
Zumal der Spa-Bereich im Jugendstilbad ausgewiesenermaßen irgendwie ruhig sein sollte. Wie soll man da auch sonst ‘relaxen’ und ‘träumen’ etc.

Aber dass die Idiotie nicht zwingend auf eine Altergruppe beschränkt ist, zeigte sich nur sechs Tage vorher. Ich war mit der Gattin im Bad. Montagabend. Genrell war das schon mal sehr schön weil kaum was los war.
In der Solegrotte verteilten sich ein paar wenige Menschen die allesamt irgendwie träge mit Hilfe von Flexibeams (Herrlich. Flexibeam! Was hat das gedauert bis ich diesen Namen herausgefunden habe! :usad: ) auf dem Wasser. Wie es sein sollte.
Dann kam ein (deutlich volljähriger) Idiot, schlang sich so ein Teil um den Rücken und begann wild fuchtelnd in Rückenlage im Becken umherzupaddeln. Der Wellenschlag war erheblich, die bis dato sacht umhertreibenden Leute schwappten umher, Gesichter wurden überspült.
Nach einer kleinen Weile beschied die Gattin dem Idioten, er solle mit dem Scheiß aufhören.
Idiotenreplik: Sie solle doch die Ohren unter Wasser tun, dann würde sie die Wellen nicht merken.
Jaaaa…sicher. Das einzige was da unter Wasser gehört, war der Typ. Aber da gibt’s ja diese Gesetze. Da muss man aufpassen.