Wir dienen Deutschland.

Hat die Bundeswehr bei der Findung ihres neuen ‘Solgans’ auf die gleichen Knalltüten zurückgegriffen, die schon Schleckers “For you. Vor Ort.” verbrochen haben?

Bundeswehr:
Ja, was denn sonst? Captain Obvious lässt grüßen. Oder war das bisher anders? Wurde bisher stets der amtierende Verteidigungsminister angebetet? Oder ein goldenes Kalb?

Schlecker:
Spätestens seit Douglas die Leute mit “Come in and find out” aufgefordert hat, reinzukommen und wieder rauszufinden, würde ich als Werbestratege mit fremdsprachigen Botschaften die auch nur ansatzweise falsch oder gar nicht verstanden werden könnten, ganz vorsichtig sein. Selbst wenn es verstanden wird, klingt es vielleicht unendlich blöde.

Lärm

Alle möglichen und unmöglichen Stellen bevormunden und regulieren heutzutage was das Zeug hält. Meistens geht es um Quatsch, der nicht reguliert werden muss.
Um die geistig verödeten Knalltüten, die ihre Autoradios aufdrehen als gäbe es keinen Morgen, kümmert sich niemand. Diese Leute, die unbedingt die Umwelt an ihrem Lärm teilhaben lassen müssen und noch nie etwas von der Erfindung des Kopfhörers gehört (Ha!) haben.
Warum könnte man hier nicht mal eine maximal zulässige Lautstärke festlegen? Der TÜV hält für die Hauptuntersuchung von Kraftfahrzeugen jede Menge mehr oder weniger unvernünftige Regeln bereit. Warum nicht noch eine vernünftige hinzufügen?

Absatz zwei des zweiten Artikels des Grundgesetzes sagt: “Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.”

Nun.
Das Recht auf Ruhe und Seelenfrieden wird hier aufs Gröbste verletzt. Man kann und sollte nicht jeden Scheiß durchgehen lassen. Wenn die Menschen untereinander mit so etwas Antiquiertem wie “Rücksicht” nichts mehr anfangen können, sollte man es ihnen diktieren und durchsetzen.

There are rules.

Denk mal!

Vor ein paar Tagen starb in Australien ein junger Mann beim planking.
Sich in einer Höhe von sieben Stockwerken irgendwie auf einem Balkon(geländer?) ablegen zu wollen, ist alleine für sich schon dämlich genug. Das Ganze allerdings besoffen zu tun, ist an Idiotie nicht mehr zu überbieten.

Die Sache schlägt jetzt Wellen. Offenbar ist planking in Australien besonders ‘beliebt’, deshalb rufen Behörden und Institutionen dort jetzt dazu auf, ‘gefährliche’ Aktionen zu unterlassen.

Ich muss gestehen, dass ich das nicht verstehe. Diese ganze Thematik der Bevormundung geht mir schon lange ziemlich auf die Nerven.
Wenn ich betrunken auf einem Balkongeländer rumklettere, muss ich damit rechnen, abzustürzen. Das ist eine ganz logische Konsequenz die jedem Menschen bewusst sein sollte. Ich finde schon, dass man das voraussetzen kann. Ausnahmen sind hier sicherlich kleine Kinder, die die Tragweite ihrer Handlungen eben noch nicht beurteilen können.
Diese Entschuldigung entfällt aber spätestens mit dem Verlassen der Grundschule.

Wenn ein Mensch auf etwas klettert, kann er herunterfallen. Mit einem Messer kann er sich schneiden. Mit einem Fahrrad kann er stürzen. Alles Dinge, die klar auf der Hand liegen.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten. „Denk mal!“ weiterlesen

9 Monate

Gab es vor neun Monaten einen größeren Stromausfall oder eine ähnliche Katastrophe, die allenthalben Fortpflanzungsgelegenheiten schuf?
In meiner näheren und ferneren Umgebung werden in diesen Tagen Kinder (hoch und weit) geworfen, dass es eine Art hat.

Dr. a.D.

Die Schwindsucht bei mehr oder weniger prominenten Doktortiteln greift um sich.
Nach Guttenberg und Saß (Tochter des E. Stoiber) scheint nun Silvana Koch-Mehrin dran zu sein.

Für den wissenschaftlichen Betrieb ist es schon ein Armutszeugnis. Die Gutachter von Doktorarbeiten und ähnlich gelagerten Werken sollten wenigstens die zweifellos verfügbaren technischen Möglichkeiten zur Entdeckung von Plagiaten nutzen.
Der Aufwand kann nicht so groß sein, dass er den Schaden, der der Titel verleihenden Stelle bei Aufdeckung eines Plagiats entsteht, nicht aufwiegt.

Es wäre durchaus interessant zu wissen, wer jetzt sonst noch jeden Morgen schweißgebadet aufwacht und fürchten muss, entlarvt zu werden.

Packstation

Weil irgendwelche Gangster sich der Zugangsdaten (Postnummer & Pin) von Packstationsnutzern bemächtigt und damit Pakete unter deren Namen empfangen, abgeholt und sich damit verpisst haben, muss man jetzt immer beweisen, dass man der rechtmäßige Besitzer der Zugangsdaten ist, wenn man ein Paket von der Packstation abholt. Indem man die Plastikkarte (“Goldcard”) durch den Computer der jeweiligen Packstation auslesen lässt.
Bisher reichte die Eingabe von Postnummer und Pin.
Wieder eine weitere elende Karte die die Brieftasche verstopft und die (selbstverständlich wenn man unbedingt furchtbar dringend einer Lieferung habhaft werden muss) kaputt gehen kann.
Ich hatte doch gerade erst meine Postnummer auswendig gelernt!

Was haben wir?

2 Gruppen von Arschgeigen.

  • Die Verbrecher. Sie mögen an ihren Eiern (oder anderen geeigneten primären oder sekundären Geschlechtsmerkmalen) in der Hölle aufgehängt werden und auf ewig dort brennen!
  • Die verdammten Vollidioten, die da irgendwo ihre Packstationsdaten in vermutlich äußerst vertrauenswürdige Formulare zu denen sie durch obskure Mails gekommen sind, eingegeben haben. Die sollen bitte die gleiche Strafe erhalten. Aber doppelt so lange etc.

Ich bin ganz ruhig.

Erklärbär

Die Landtagswahl in Baden-Württemberg ist vorbei. Das Ergebnis ist ein Schlag ins Gesicht für die Union. Anders lässt sich die Tatsache, dass wohl bald der erste grüne Ministerpräsident ausgerechnet in Stuttgart, im Ländle, regieren wird, nicht bezeichnen. Nicht an den traditionellen Feind, die SPD, wurde das Land verloren. Die SPD ist zwar fast so stark wie die Grünen es sind, aber eben nur fast.

Zu nah war Fukushima. Mappus hat sich in den Wind gedreht und verloren. Vielleicht ein schönes Zeichen für die der Atomlobby hörigen Bundesregierung. Die zunächst rücksichtslos eine Laufzeitverlängerung durchpeitschte und später in hektischen und gegenteiligen Aktionismus verfiel.

Aber die Chancen stehen gut für die Union. Der gemeine Wähler vergisst schnell. Lässt sich gut und nachhaltig einlullen. Die Zeit ist auf der Seite derer, die Dreck am Stecken haben. Man wird sehen.

Bei der Union werden jetzt Wunden geleckt. Und schöngeredet.
Der hessische Ministerpräsident von Roland Kochs Gnaden Volker Bouffier sprach heute früh mit dem Moderator der hr1-Morgensendung. Schützenhilfe für die waidwunde Union in BaWü.
Und er hatte allerhand an seichten Argumenten und durchsichtigen Ausreden zu bieten.

Sinngemäß: Man müsse erst noch analysieren, wer da jetzt wen gewählt habe. Nach den ersten Auswertungen seien es vor allem die vorherigen Nichtwähler gewesen, die für die Grünen gestimmt hätten. Die Union hätte also de facto kaum Wähler verloren.

Neben der üblichen Schönfärberei offenbart das ein geradezu eklatantes Missverständnis der Demokratie. Dass hierzulande eine überbordende Politikverdrossenheit herrscht, ist kein Geheimnis. Die Leute sehen oft keinen Sinn darin, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Es ändere sich ja doch nichts. Man kennt diese Argumente. Vielfach drängt sich dann durchaus auch der Eindruck einer Wahl zwischen Pest und Cholera auf.
Das Wahlrecht ist ein Recht und keine Pflicht. Das wäre auch praktisch nicht zielführend durchsetzbar. Deshalb bleibt immer nur der Appell an die Leute, wählen zu gehen. Und es wenigstens zu versuchen.

In Baden-Württemberg lag die Wahlbeteiligung bei 66%. Gegenüber 53% bei der letzten Wahl 2006. Das ist schön. Deutlich mehr Menschen als 2006 haben sich bemüßigt gefühlt, zu wählen. Aus unterschiedlichen Gründen, angeführt vermutlich durch die Themen Stuttgart21 und die Atomkraft-Debatte.
Die Gründe sind letztendlich egal. Die Menschen haben gewählt.
Je höher die Wahlbeteiligung, desto besser für den Anspruch der Demokratie.

Bouffier ‘entschuldigt’ das schwache Abschneiden der Union in BaWü nun damit, dass ja plötzlich Menschen gewählt haben, die das vorher nicht getan haben.

Dabei ist genau das eine vollständig positive Entwicklung. Wenn wir nur die Leute wählen lassen würden die schon immer die Union gewählt haben, gibt es natürlich ein schönes Ergebnis aus der Sicht der Union. Aber aus der Sicht der Demokratie als solcher ist das Ergebnis, wie es auch aussehen mag, am besten, wenn so viele Menschen wie möglich abstimmen. In diesem Land gibt es das Prinzip der Volkssouveränität.

Dass die vorherigen Nichtwähler sich nicht für die Union entschieden haben – nun ja. Das ist eine ganz andere Baustelle und sollte den feinen Damen und Herren zu denken geben.

Ein weiteres Bonmot Bouffiers ließ mich um Haaresbreite in mein Glas Milch erbrechen (sinngemäß): Der arme Herr Mappus wäre ja nun nicht so lange im Amt gewesen [knapp über einem Jahr] und hätte kein Zeit gehabt, den Wählern seine Politik und generell die der Union zu erklären.

Wie viel Zeit braucht es, um das was die da treiben zu erklären?
Und sprechen nicht die Taten für sich?
Was gibt es da noch zu erklären? Und was genau meinte er mit ‘erklären’? Erklären im Sinne von ‘überreden’?

Wenn ein Wähler das was eine Partei treibt nicht befürwortet, wählt er sie nicht. Das ist eine Willensäußerung die sich so leicht nicht ‘wegerklären’ lässt.
Das läuft nach dem SISO-Prinzip. Shit in, shit out.
Wenn ich sehe wie meine Katze überfahren wird, kann mir der Fahrer des Autos erklären was er will – die Katze bleibt überfahren. Daran ist nicht zu rütteln.

Hier eine kleine Anekdote aus einem früheren Leben. Ein ehemaliger Arbeitgeber veranstalte regelmäßig interne Befragungen zu Entscheidungen und Strategien der Firma. Die Mitarbeiter sollten die Dinge bewerten. Irgendein zur Bewertung anstehender Punkt fiel bei der großen Mehrheit der Beschäftigten glatt durch. In der Folge wurde unendlich viel potentielle Arbeitszeit damit verbrannt, dass die Abteilungsleiter ihren Untergebenen die Sache ‘erklären’ sollten. Das wurde wörtlich so bezeichnet. Schon damals habe ich mich gefragt, wie man mir jetzt meine Meinung ‘wegerklären’ wolle.
Hat dann auch nicht funktioniert. Nicht nur bei mir.

Internetausdrucker

Gestern: ARD-Brennpunkt zum Thema Fukushima.
Der Moderator trägt über der Stirn einen fesch auftoupierten Haarberg. Schräg vor sich hat er ein MacBook(Pro) stehen. Der Apfel im Displaydeckel ist natürlich dezent abgeklebt, der geneigte Beobachter erkennt das Gerät trotzdem an der charakteristischen Form, der Farbe und nicht zuletzt an den Anschlüssen auf der linken Seite. Alle leer.
Je nachdem wie lange die Sendung vorbereitet wurde und dann lief – man fragt sich schon, ob das Notebook mit Akku oder gar nicht läuft. Der Moderator schaut auch niemals auf’s Display.
Im Verlauf der Sendung kommt ein sogenannter Experte hinzu. Der hatte sich schon während der Sendung im Internet mit Leuten unterhalten. Der Moderator verwendet das Wort “Chat”.
Der sogenannte Experte hat einige der ihm im Chat gestellten Fragen dabei, um sie inkl. seiner Antwort nochmal für die Zuschauer vorzulesen.

Er hat sie ausgedruckt. Jede Frage ein A4-Blatt Papier.

Ist das alles jetzt noch lustig oder schon traurig?

(Dass da Bäume völlig umsonst gestorben sind, ist natürlich alleine für sich schon traurig…)