29.12.2017
Geradezu unmenschlich früh, nämlich viertel vor acht, ging es nach einem hastigen Frühstück wieder rein in die Stadt. Es war ein Freitag, der vor Ort seinem Namen eher gerecht wird als man das in der westlichen Welt für gewöhnlich kennt.
Straßenverkehr also im Sonntagsmodus und so waren wir relativ schnell wieder bei der Dubai Mall und damit auch auch am Burj Khalifa dessen Keller praktischerweise mit der Mall verbunden ist.
An den Ticketschaltern standen schon so einige Leute, wir konnten als Ticketholder aber direkt durchlatschen. Ab ging die Fahrt dann nach der Sicherheitskontrolle wie am Flughafen innerhalb einer Minute mit dem Aufzug auf Etage 124.
Zu 452 Metern über Null.
Da konnte man dann schon ganz fesch auf alles ringsum herabschauen. Die Mall lag unten in freitäglicher Ruhe, das Publikumsaufkommen hielt sich noch in Grenzen. Das Wetter war tatsächlich ziemlich passabel, so dass wir allerhand sehen konnten, von dort oben. Insbesondere ist es ein ganz merkwürdiges Gefühl, so von oben auf Wolkenkratzer herabzuschauen. Und davon ist Dubai ja nicht arm. In der Ferne konnte man auch die aufgeschütteten Inseln des The-World-Projektes sehen. Irgendwann hatten wir dann alles gesehen und sind mit dem Aufzug wieder dem Boden entgegen gerast und dort noch ein wenig umhergelaufen.
Zurück am Schiff haben wir dann angesichts des allgemeinen Müdigkeitszustandes ganz langsam hier noch rumgeschaut, dort einen Cocktail getrunken, da einen Burger gegessen und so insgesamt erfreulich wenig getan. Das Schiff hatte derweil abgelegt und nahm Kurs auf die Straße von Hormus und den Golf von Oman.
Abendessen im Atlantik, das auf den Schiffen ab der Nummer 3 auch ein veganes Menü führt, was außerordentlich erfreulich ist.
Später noch ein Cocktail in einer Bar und ausführliches, weil leicht angetrunkenes, Lästern über die Vorstellungen von angebrachter Kleidung bei vorbeilaufenden Mitreisenden. Derer gab es viele, sie waren in großen Mengen auf dem Weg ins Theater um eine Show zu sehen.
Wir, müde, sahen dann eher zu, dass wir in unsere Betten kamen.
Am nächsten Tag sollte es wieder so unfassbar früh losgehen.
28.12.2017
Bei der Landung am frühen Morgen war es recht neblig und später erfuhren wir, dass einige nachfolgende Maschinen wegen des Nebels in Abu Dhabi landen mussten. Das ist jetzt zwar nicht so schrecklich weit weg, aber sicher irgendwie trotzdem ein bisschen doof – folgt doch noch eine ausgedehnte Busreise nach Dubai.
Für uns war es allerdings nur ein kurzer Transfer zum Hafen. Vor diesen Transfer hatte Allah jedoch noch das Einsammeln der Koffer gestellt. Und der Flughafen in Dubai ist jetzt nicht unbedingt klein. Nach der Passkontrolle- und stempelung galt es zunächst, eine ganze Weile mit einer Bahn zu fahren. Um am Ziel dann wiederum der Beschilderung zu folgen und irgendwann die Koffer vom Band zu holen.
Türkis behemdete Menschen wiesen den Weg zu den Transferbussen. Vor dem Flughafen warteten neben etlichen Bussen auch jede Menge Taxen und schwarze Limousinen des Emirates Chauffeur Service. Alle mit laufendem Motor wegen der Klimaanlage. Die PKW immerhin nicht mit Diesel, aber nun ja. Man riecht es ja doch.
Busfahrt, der Nebel lichtete sich derweil spürbar, so dass wir etwas sehen konnten. Und zu sehen gab es allerhand. In der Masse vornehmlich hohe Häuser und Baustellen. Mindestens gefühlt besteht Dubai zur Hälfte aus Baustellen jedes Fertigstellungsgrades.
Am Schiff angekommen gab es nach dem Check-in im geräumigen Kreuzfahrt-Terminal des Port Rashid erstmal Frühstück im Anckelmannsplatz. Das war an diesem Tag quasi durchgehend offen, gelegentlich wechselten je nach Tageszeit die angebotenen Speisen.
Schiffsinspektion. Das erste Mal auf einem Neubau, immerhin. Wir schlenderten ein wenig umher und schauten uns alles an. Hockten uns hier in eine Bar, schlürften dort einen Cocktail, dösten auf einer Liege am Pool.
Gegen 15 Uhr wurden die Kabinen freigegeben und wir konnten Koffer auspacken. Vorher hatte es immer mal wieder Durchsagen gegeben, dass man doch bitte davon absehen solle, vor der allgemeinen Freigabe seine Kabine beziehen zu wollen. Und dabei offenbar das Reinigungspersonal nach Kräften zu behindern. Irgendwann wurde den Durchsagen ein „Aus gegebenem Anlass“ vorangestellt. Ich bin ja jetzt auch nicht unbedingt für blinden Gehorsam, aber es gibt Dinge, da könnte man einfach aus logischen Gründen erkennen, dass man sich wie geheißen verhalten sollte.
Die Kabine (8025, vorderschiffs backbord) erwies sich dann als ziemlich geräumig. Die Anordnung des Mobiliars war gegenüber MS1/2 mehr oder weniger gleich geblieben, die Kabine war allerdings einerseits tiefer und andererseits mit unzähligen Verstaumöglichkeiten versehen. Deutlich mehr als wir brauchten, die meisten Fächer und Schubladen blieben einfach leer – obwohl wir alles auspackten und wie sich hinterher zeigen würde, deutlich zu viel mitgenommen hatten.
Am Pier konnte man derweil zusehen, wie Versorgungsgüter (meist Lebensmittel und natürlich für ein deutsches Schiff besonders wichtig: etliche Bierfässer) ein- und gepresster Müll ausgeladen wurden.
Auf dem Dach der Terminalgebäude waren vermummte Arbeiter damit beschäftigt, Solarpanels zu installieren. Also…einige waren sicherlich damit beschäftigt, ich konnte mich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, dass viele der Leute bemerkenswert oft in Gruppen irgendwo im Schatten saßen und geschäftig nichts taten.
Abends ging es los zum Burj Khalifa. Dubai Mall, Lichtershow etc.
Der Verkehr war ganz fürchterlich, die Klimaanlage im Bus mal wieder auf ‚kalt‘ gestellt.
Es heißt, die Dubai Mall, durch die man schlendert, wenn man zum Burj Khalifa geht, habe 14.000 Parkplätze. An Möglichkeiten um Busse halten und ihre Passagiere aussteigen zu lassen, hatte man aber gespart. Es gab im dafür vorgesehenen und eher übersichtlichen Bereich jedenfalls ein großes Gewarte und Gehupe. Busse rangierten vor und zurück, ein großer Spaß.
Durch die Mall liefen wir dann zum Karma Kafé, von dessen erhöhtem Außenbereich aus wir bei einem Getränk unserer Wahl einen guten Blick auf die Fontänenshow haben sollten.
Hatten wir dann auch als es zu Michael Jackson „Thriller“ los ging. Das Wasser schoss passend zur Musik hoch und hin und her, wurde von unten beleuchtet und so weiter. Es gab ein großes Hallo bei den Zuschauern. Immerhin wird wird das Wasser bis zu 150 Meter hochgeschossen und mit 1,5 Mio Lumen angestrahlt. Bis zu 80 Kubikmeter Wasser können ständig in der Luft gehalten werden.
Wir brachten dann noch etwas Zeit rum und dann erfolgte schon die nächste Fontänenshow, die in dreißigminütigen Abständen erfolgen. Diesmal zu einem offenbar eher landestypischen Musikstück.
Dann war das vorbei und wir gingen zurück in die Mall, auf der Suche nach dem Aquarium. Neben einer Eishalle und allerhand ähnlich gelagertem Firlefanz sollte es dort ein unfassbar großes geben. 10.000 Tonnen Meerwasser über 30.000 Viecher in ebendiesem, Glastunnel unten drunter durch und so weiter. Das Ding geht über 3 Etagen und man ist dergestalt so auch in der Mall sichtbar. Das günstigste Ticket für einmal den Tunnel durchlaufen (und anderen Kram, der uns nicht interessierte) sollte allerdings 105 AED, was 23-24 EUR sind, kosten. Das war uns bei aller Liebe dann doch etwas viel und so schauten wir die Sache lediglich vom frei zugänglichen Bereich aus an. Man kann sich offenbar auch mit Tauchmontur in einer Art Haikäfig da in das Aquarium stecken lassen…wer’s braucht…
Mir persönlich kam die Tierdichte doch etwas hoch vor, aber das mag auch täuschen.
Auf dem Rückweg zum Treffpunkt für die Rückfahrt zum Schiff wanderte dann zwei Etagen über uns ein Spielmannszug durch die Mall. Das war ein wenig surreal.
Auch ein wenig merkwürdig waren die mit Lichterketten geschmückten Palmen, aber da haben wir auf Mauritius anno 2014/2015 weihnachtsbaumtechnisch schon ganz andere Sachen gesehen.
Die Dekoration hier war auch eher ein Kompromiss für die Touristen. Man feiert Weihnachten als christliches Fest natürlich nicht, hatte aber trotzdem dekoriert. Nicht mit Weihnachtsmännern und Engeln und dem ganzen Kram, eher so Richtung festlich/winterlich mit Lichterketten.
Das Ganze zu filmen ist ohne vernünftiges Equipment und vor allem ohne Stativ und einen ruhigen Platz faktisch unmöglich, man sollte eher direkt und nicht über ein Display schauen.
Mit der Rückkehr zu Schiff ging dann irgendwann und viel zu spät auch dieser Tag zuende. Der eigentlich aus zwei Tagen bestand. Denn seit dem frühen Vormittag des Vortages hatten wir nicht geschlafen.
Zu allem Übel würde der Folgetag wiederum unmenschlich früh beginnen.
27.12.2017
Der Abflug ab Frankfurt am frühen Abend gestaltete sich bemerkenswert unbemerkenswert.
In einem frühen Stadium der Buchung zu Beginn des Jahres war Frankfurt als Abflugort nicht mehr verfügbar, wir wären dann von Düsseldorf geflogen. Ich schaute dann gelegentlich bei TUI Cruises auf der Website nach und irgendwann hätte man plötzlich wieder ab Frankfurt fliegen können. Es gab also wieder ein Kontingent. Nach einem schnellen Anruf wurde unser Abflughafen dann von Düsseldorf auf Frankfurt geändert. Das war sehr schön und auch völlig mühe- und kostenlos möglich.
Aus Darmstadt ist es zum Flughafen nur ein sprichwörtlicher Katzensprung und wir mussten beim Sicherheitsillusionstheater auch recht wenig warten.
Der Flug mit Emirates war so erträglich wie er sein konnte, ich konsumierte das vorbestellte vegane Menü, sowie 2,5 recht frische Filme und im Handumdrehen landete der Flieger in Dubai.
Man konnte eine ganz und gar merkwürdige Person klatschen hören – die anderen Passagiere ließen sich dankenswerterweise zu diesem lächerlichen Verhalten nicht hinreißen.
Wie durch Zauberhand verschwanden während des Fluges drei Stunden.
Grundsätzlich zur Route:
Diese Silvesterreise war zusammen mit der davor stattfindenden Weihnachtsreise eine einmalige Angelegenheit. TUI Cruises fährt um den Jahreswechsel herum unterschiedliche Routen, nämlich „Dubai mit Katar“, „Dubai mit Oman“, eine Aneinanderreihung von beidem, nämlich „Dubai mit Katar & Oman“ sowie pro Jahr einmal „Dubai mit Indien“.
Silvester- und Weihnachtsreise enthielt nun alle Häfen von „Dubai mit Oman“ und „Dubai mit Katar“ – plus einem Stop in Khor Fakkan, der offenbar mit der letzten „Dubai mit Indien“-Reise in diesem Jahr das letzte Mal angefahren wird und dann aus der Planung verschwindet.
„Dubai mit Katar“ und „Dubai mit Oman“ dauern jeweils 7 Tage, für die Weihnachts- und Silvesterreise hat man nun alles einmal zusammengeworfen und brauchte 10 bzw. 11 Tage.
Der Verlauf stellte sich so dar: Dubai (VAE, inkl. Übernachtung) – Khor Fakkan (VAE) – Muscat (Oman) – Abu Dhabi (VAE) – Doha (Katar) – Manama (Bahrain) – Khasab (Oman) – Dubai (VAE, inkl. Übernachtung).
Dazwischen noch zwei Seetage.
Wir haben nun von Marokko nicht über Gebühr viel gesehen. Und dann auch ‚nur‘ Agadir, das wie beschrieben vor nicht allzu langer Zeit von einem Erdbeben kaputt gemacht und dann im Zeitgeist wieder aufgebaut wurde.
Um zu einem halbwegs qualifizierten Urteil zu gelangen, müsste ich da schon noch mehr sehen und erleben. Ich würde meinen Eindruck für’s Erste mal als wohlwollend neutral bezeichnen.
Spanien
Der eine oder andere war schon mal da. Auch öfter. Schnell zu erreichen, deutlich mehr Sonne als wir das im kalten Deutschland so gewöhnt sind.
Auch ich war derweil schon öfter in Spanien. Interessanterweise bisher nur auf den Inseln. Kanaren, Balearen.
Die Leute sind meist freundlich, das Essen in der Regel wohlschmeckend. Die Landschaft ist je nach Insel unterschiedlich und da ist wohl für jeden Erholungssuchenden etwas dabei. Diese ganz schroffen und kargen Lavafelder sind jetzt nicht so direkt meins, etwas grün darf es schon sein. Madeira war in dieser Hinsicht ganz nett anzuschauen.
Das Schiff
Auch hier gibt es wenig zu sagen, war ich doch im Februar des Vorjahres erst mit dem mehr oder weniger baugleichen Schwesternschiff unterwegs. Die Mein Schiff 2 weist in den öffentlichen Bereichen geringe Änderungen gegenüber der Mein Schiff 1 auf. Man hat versucht, Bereiche offen zu gestalten und ineinander übergehen zu lassen. Ich persönlich fand das Konzept auf der MS1 besser, aber das ist sicherlich Geschmacksache.
Als einigermaßen problematisch empfand ich auf jeden Fall die Nähe der beiden (offenen) Videospiel-Stationen zum ebenfalls offenen Atelier und der Bordbibliothek mit ihren Sitzmöglichkeiten.
Da hat man allen Beteiligte keinen Gefallen getan. Kinder sind nun mal im Zweifel beim spielen auch laut. Erst Recht beim Wettstreit vor dem Bildschirm. Zumindest mit einem Buch konnte man sich sicher eine ruhige Ecke auf dem Schiff suchen, das Atelier ist aber da wo es ist.
Auf den Neubauten, also ab der Mein Schiff 3, sind die Bereiche für die Kinder dann folgerichtig auch wieder etwas mehr abgegrenzt.
Ansonsten bleibt meiner Beurteilung des Schiffes aus der Fahrt in Asien wenig hinzuzufügen. Jetzt war Ferienzeit, es waren also deutlich mehr Kinder – also es waren überhaupt spürbar Kinder – an Bord. Das hört man und es ist ja auch völlig in Ordnung. Wer das nicht möchte, sollte die Ferienzeit meiden oder woanders buchen. Geht ja auch.
08.01.2017
Abreisetag. Aufstehen, Frühstücken, Kabine räumen. In den Gängen war der Zimmerservice schon wild am rotieren.
Unser Bus sollte uns um zwölf Uhr zum Flughafen bringen. Es gab bei der Buchung mehrere Flugzeiten zur Auswahl, ich hatte mit Bedacht die mittlere gewählt. So ganz früh ist ja nun eher blöd und den ganzen Tag ohne Kabine aber mit Handgepäck auf dem Schiff zu verdödeln scheint mir auch nicht unbedingt erstrebenswert.
Wir schlürften also noch einen letzten Cocktail an einer Bar, die Gattin verspeiste einen letzten Burger mit Pommes, wir holten die Koffer aus dem Terminal wo sie aufgereiht warteten und bestiegen pünktlich den Bus.
Kurze Fahrt zum Flughafen, Check-in. Beide Koffer wogen zusammen exakt die zulässigen 40,0 kg. Ich hatte mich allerdings schon mit einem Übergepäck-Zuschlag abgefunden.
Vor dem Gate dann Wartezeit.
Ich füllte die leer mitgebrachte Flasche an einem Trinkwasserspender um sie dann nach einem Schluck direkt in den Müll zu werfen. Es schmeckte wie Schwimmbad.
Der Plan war gut, aber so kamen wir nicht umhin, noch eine Flasche an einem Automaten zu ziehen.
Mit dem Bus über’s Rollfeld. Boarding. 4,x Stunden Flug. Die Gattin wurde von einem Schweizer neben ihr vollgequatscht, war aber zu höflich etwas dagegen zu unternehmen.
Zu trinken gab es wieder…nichts. Condor diesmal. Und das ist ebenso bitter wie die Praxis bei TUIfly.
Ein halber Liter Wasser für 2,50 EUR bei einem Mittelstreckenflug und dem gleichzeitigen Verbot, Wasser durch die Sicherheitskontrolle zu bringen ist bestenfalls so mittel.
Irgendwann war auch dieser Flug vorbei und wir purzelten vor dem Frankfurter Flughafen in die kalte Abendluft.
Die Haltestelle des Airliners war schnell gefunden, der angekündigte Streik der Busfahrer sollte glücklicherweise erst am Folgetag beginnen.
07.01.2017
Nachdem unser geplanter Ausflug, der eine kleine Inselrundfahrt und die Verkostung allerhand inseltypischer Produkte beinhaltete, schon zwei Tage zuvor abgesagt worden war, schliefen wir erstmal ein paar Minuten länger und trafen uns dann mit der Bekanntschaft vom ersten Tag um ein wenig in Puerto del Rosario umherzuschlendern. Mit kleinen Kindern ist das ja immer so eine Sache. Sie sind nicht unbedingt schnell. Eher so im Gegenteil. Der Weg ist das Ziel. So schlenderten wir gemächlich ein bisschen durch die Stadt, bogen dann Richtung Strand ab. Im Sand buddeln geht schließlich (fast) immer. Wir setzten uns kurz ab und wanderten ein gutes Stück die Promenade entlang um den einzigen nahen Geocache zu suchen und zu finden.
Zurück zum Strand und nach ein wenig Wellenbrechergekletter langsam zurück zum Schiff. Unterwegs Einkehr in eine Bodega. Es war eins durch und ich hätte gerne noch ein paar von diesen kanarischen Runzelkartoffeln zu mir genommen, aber der Spanier isst eher spät und die Küche war noch nicht geöffnet. Also nur Bier für die Herren und Wasser für die Damen und Kinder.
Auf dem Schiff War das Buffet-Restaurant schon geschlossen, also ein wenig Mittagessen am Cliff 24 nachgeholt. Burger und Pommes. Und nochmal Burger und Pommes.
Später begann ganz sachte das Kofferpacken. Unterbrochen vom Abendessen im Atlantik und gefolgt von gemeinschaftlichem Abhängen in der TUI-Bar und einer kleinen Finissage für die im Verlauf der Reise produzierten Bilder im Atelier. Die Bilder wurden dann auch fachmännisch verpackt, auf dass sie die Heimreise überstehen mochten. Was das der Gattin auch ganz gut schaffte.
Die Koffer standen pünktlich um 23 Uhr vor der Kabine und wurden des nächtens eingesammelt.
Das Schiff schlich derweil Richtung Gran Canaria.
06.01.2017
Teneriffa. Schon wieder.
Nach ca. zweistündiger Fahrt durch die schroffe Landschaft wanderten wir dann eine ganze Weile mehr oder weniger am Fuße des Teide durch allerhand interessantes Vulkan- und durch diesen beursachtes Gestein.
Interessanterweise machten der Bus am gleichen (einzigen?) Restaurant Station, wie wir vor über 10 Jahren mit dem Auto während der Flitterwochen. Das Ding kam mir gleich so bekannt vor, mit dem trockenen Pool im Hof.
Ein späteres Studium der damals gemachten Fotos bestätigte die Vermutung.
Insgesamt hatten wir jetzt wohl ganz erhebliches Glück mit dem Wetter, wie wir erfuhren. Es stürmte wie blöde und war an exponierten Stellen dann auch entsprechend kalt – trotz Sonnenschein. Den Aussagen der Reiseleiterin waren aber diverse Straßen noch eine Woche zuvor wegen massiven Schneeverwehungen gesperrt. Inzwischen war von dem Schnee nur noch hier und da an schattigen Plätzen etwas übrig. Aber der eisige Wind pustete ganz ordentlich, das war dann mitunter auch nicht so richtig gemütlich.
Zur Entschädigung gab es dann am Nachmittag auf dem Schiff deinen einen oder anderen Long Island Iced Tea, während der Beschriftung der Postkarten, die nun zum Ende der Reise langsam mal fällig waren.
05.01.2017
Der Himmel war von Anfang an schon etwas unheilverkündend und dann begann es, als wir da gerade so durch die Vulkanlandschaft wanderten, folgerichtig auch zu regnen. Das war einerseits etwas unangenehm, wie Regen das eben so an sich hat, andererseits stürmt es dermaßen, dass die oberflächlich beregnete Kleidung im Handumdrehen wieder trocknete. Wir waren mit unseren Softshell-Jacken allerdings auch maximal gut für dieses Wetter und den Anlass angezogen.
Wie immer ließ sich das nicht von allen Mitwanderern behaupten.
Ich meine – es war klar, dass man es mit Vulkangestein zu haben würde. Da zieht man sich doch keine dünnen Stoffturnschuhe an.
Nun ja.
Hin und wieder strömten aus dem Boden spürbare warme Lüftchen, im Untergrund ist da also noch einiges im Gange, die letzte vulkanische Aktivität auf der Insel datiert auf 1971. Seither beschränkt die Sache sich auf leichte Beben im Meer ringsum.
Schlusspunkt der Wanderung war dann die Saline Fuencaliente an der Südspitze der Insel. Dort wird auch heute noch Salz gewonnen, alles war entsprechend auch irgendwie salzig verkrustet.
Vor der Rückkehr auf das Schiff wanderten wir dann noch ein wenig in Santa Cruz de La Palma, einem typischen, kleinen spanischen Inselstädtchen, umher.
18 Uhr wurden die Leinen gelöst, wenig später begann unser Krimidinner. Ich zitiere hierzu mal meinen Text vom Vorjahr auf der Mein Schiff 1 in Asien: „Wir bekamen durch das Theaterensemble einen Mordfall vorgespielt der dann, begleitet von einem mehrgängigem Menü, aufgeklärt wurde. Man kennt das vielleicht.“
Das passt ganz gut, denn auch das Stück war das gleiche. Ich wusste also bereits Bescheid.
Was hier etwas negativ auffiel war, dass zwischen den Gängen doch ziemlich viel Zeit verstrich. Das lag nicht an unserem speziellen Menü ohne Tier (was auch im ‚Richards – Feines Essen‘, dem Vorstellungsort er Sache wie selbstverständlich serviert wurde), denn die anderen Leute hatten ebenso viel Leerlauf. Naja, letztendlich hatten wir ja Zeit.
Erster Stop an diesem Morgen war die Markthalle von Funchal.
Der Reiseführer erklärte ein bisschen, zeigte lokales Obst, Gemüse, Fische. Dann liefen wir noch alleine ein wenig herum und wurden an jedem Stand eifrig zum probieren von allerhand Obst aufgefordert.
Mit dem Bus ging es dann weiter nach Câmara de Lobos. Ein kleiner Fischerort der aus zwei Gründen von sich behauptet, berühmt oder zumindest einigermaßen bekannt zu sein.
Einerseits liegt er direkt am Fuß der zweithöchsten Steilklippe Europas (~580 Meter, je nachdem wen man fragt) und andererseits verewigte Winston Churchill ihn auf Leinwand. Eine Tatsache, um die man vor Ort einigermaßen viel Aufhebens macht.
Beim Rumlaufen trafen wir noch auf eine Radfahrgruppe vom Schiff die hier Zwischenstation machte.
Für den Besuch der relativ neuen Glasboden-Aussichtsplattform schraubte der Bus sich dann eine Weile mäandernd den Berg hoch. Oben angekommen mussten wir erfahren, dass die Plattform gesperrt war. Offenbar hatte ein depressiver Zahnarzt die Stelle gewählt, um sein Leben zu beenden.
Konnte man natürlich nichts machen und so fuhren wir weiter zur Weinverkostung bei Blandy’s, einem lokalen Produzenten.
Vier verschiedene Weine wurden gereicht, jeweils kombiniert mit den dazu passenden Snacks.
Madeirawein ist Likörwein, also furchtbar süß. Er gärt nur sehr kurz und wird dann mit einer ordentlichen Ladung neutralem Alkohol aus der Weindestillation (Wein- oder Tresterbrand) versetzt.
Da ich es nicht unbedingt so mit süßem/lieblichen Wein habe war das eine ganz interessante Angelegenheit, aber insgesamt wurde ich kein Fan davon, das war mir schon vorher klar.
Einige Mitreisende griffen aber zu und kauften ein paar Flaschen.
Gegen 14 Uhr legte das Schiff dann Richtung La Palma ab, die Gattin begab sich in den Spa & Meer-Bereich für irgendeine Wellness-Anwendung und ich ließ es mir lesender- und cocktailtrinkenderweise in der Schaubar gut gehen.
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