Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 6 | Abu Dhabi, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 5 | Seetag

02.01.2018
In der Morgendämmerung erreichte das Schiff den Zayed Port und legte mehr oder weniger gegenüber des niegelnagelneuen und vor nicht mal zwei Monaten eröffneten Louvre Abu Dhabi an. Über der Stadt lag ein gelblicher Morgendunst, der sich allerdings schnell verflüchtigte.

Bei Abu Dhabi denkt man sicher zunächst an alles Mögliche, aber nicht unbedingt an Mangroven. Trotzdem gibt es dergleichen dort und man hat sogar einen Nationalpark draus gemacht.
In Thailand war ich zuletzt motorisiert durch sowas geschippert worden, hier sollten wir nun in einem Kajak selber für das Fortkommen sorgen.
In einer kleinen Gruppe ging es vom Schiff zur Einstiegsstelle, dort Haftungserklärung unterschreiben, Schwimmweste überstreifen und Paddel fassen.
Der Guide hatte sich vorher nicht groß mit theoretischen Erläuterungen aufgehalten, es gab eine kleine Einweisung als alle in den Kajaks saßen und unbeholfen durcheinander trieben. Sitzt man alleine in so einem Gefährt, ist man für Wohl und Wehe selbst verantwortlich – zu zweit muss man ein wenig koordiniert interagieren. Unschwer zu erkennen haben Vordermann oder -frau tendenziell bessere Karten. Wer hinten sitzt muss sich anpassen und reagieren. Ich saß hinten.
Wir folgten dem Guide dann nach einer kurzen Lernphase mehr oder weniger zügig und koordiniert in einer Linie hinein in die Mangroven. Das ging dann auch ganz gut. Das Wasser war ruhig, die Sonne schien, in den Mangroven verlustierten sich allerhand jubilierende Vögel.
Mit jedem Paddelschlag schaufelte ich mir allerhand Wasser über die Beine und war mir nicht sicher, ob es an meinen sicherlich mangelnden Fähigkeiten lag oder prinzipbedingt war.
Wir paddelten dann da so umher, gelegentlich sammelte der Guide die Gruppe und erklärte Flora und Fauna. In einem der etwas größeren Wasserarme lag ein großes Baggerschiff und tat, was diese Fahrzeuge für gewöhnlich so tun. Der Guide war wenig amüsiert und machte Fotos mit seinem Smartphone. Die Rinne wurde ausgebaggert, wie wir erfuhren, um für Schiffe eine Passage zu schaffen. Eine Angelegenheit, über die die Meinungen offenbar auseinander gingen. Wie wohl überall auf der Welt.
Nach einer kleinen Pause ging es paddelnderweise zurück zum Ausgangspunkt.

Die Rückfahrt im stark klimatisierten Kleinbus war dann, zumindest für mich, eine frostige Angelegenheit. Feuchte Kleidung auf der Haut ist eben nicht so richtig toll, wenn man aus der Lüftung eisig angepustet wird.
Auf dem Schiff dann Mittagspause, ein bisschen aufwärmen und den halben Nachmittag hier und dort mit geschäftigem Nichtstun verbringen. Und mit Hopfenkaltschale.

Gegen Abend machten wir uns dann auf den Weg zur Scheich-Zayid-Moschee, der größten Moschee der Vereinigen Arabischen Emirate und der achtgrößten Moschee der Welt.
Superlative sind in Bezug auf dieses Bauwerk nicht zu knapp vorhanden. Marmor, Blattgold, Kronenleuchter, Teppiche – alles ganz besonders toll, groß, teuer.
An die Damen waren für den Besuch der Moschee (wie auch aller anderen Moscheen) umfangreiche Verhüllungsanforderungen gestellt. Haare, Arme und Beine bis zu den Handgelenken/Knöcheln mussten bedeckt sein.
Die Herren hatten es einfacher: Lange Hose und T-Shirt waren ausreichend. Am Eingang zur Moschee galt es außerdem, sich von den Schuhen, die in langen Regalreihen mit nummerierten Fächern aufbewahrt wurden, zu trennen.
Während unseres Besuches der Moschee dämmerte es und das weiße Gebäude wurde nunmehr heftig angestrahlt und im Inneren gelb beleuchtet – was so insgesamt schon zu einer ganz passablen Optik führte.

Nach der Rückfahrt durch die illuminierte Stadt endete dann auch dieser Tag.

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