Normandie 2018 | 04 | Ouistreham, Bénouville

27.03.2018

Nach urlaubsmäßigem Ausschlafen, Ofen anheizen und ausgedehntem Frühstück war das Wetter immer noch bescheiden. Es regnete und war windig, die Temperaturen märzmäßig niedrig, ingesamt also eher ungemütlich.

Ziel des Tages war Ouistreham, an der Mündung der Orne in den Atlantik gelegen. Am Strand wurde soeben mit allerhand Strandseglern gefahren, allem Anschein nach von einer Jugendgruppe und unter Anleitung. Manche konnten das recht gut, bei anderen sah die Sache noch recht abenteuerlich aus. Wind war jedenfalls genug vorhanden und wanderten, immer heftig umstürmt, da so ein wenig die menschenleere Promenade entlang.

Zweite Station war der Bunker.

Die Wehrmacht hatte im Krieg diesen 17 Meter hohen Hochbunker gebaut, um so die umliegende Gegend im Auge behalten und beherrschen zu können. Man konnte von da oben jede Menge Gelände in beide Richtungen der Küste überblicken und die Geschichte wurde so dargestellt, dass die Strategen bei der Planung der Invasion diesen Bunker irgendwie…übersehen hatten. Ihm waren zunächst keine Kommandotruppen zur Eroberung zugewiesen. Was aufgrund der strategischen Position ein Problem darstellte, das gelöst werden musste und auch wurde. Die Besatzung des Bunkers ergab sich, als britische Soldaten drei Tage nach der Invasion die Tür aufsprengen konnten.

Heute ist der ganze Bunker originalgetreu wiederhergestellt und versehen mit allerhand Einrichtungsgegenständen, die dem Zustand 1944 entsprechen sollen.

Wir waren oft auf den Etagen die einzigen Besucher – keine Saison eben.

Der Rückweg führte uns dann, wie mittags schon der Hinweg, bei Bénouville über die Pegasus-Brücke. Das ist eine Wippbrücke, deren Eroberung durch die Alliierten 1944 im Rahmen der Operation Tonga die Ostflanke der Invasion sichern sollte.

Zum Abschluss des Tages gab es vor dem Kamin noch ein kühles, französisches Blondes.