Selbst schuld

Hollister, ein Tochterunternehmen von Abercrombie & Fitch, sieht sich momentan mit Beschuldigungen über überzogene Kontrollen der eigenen Belegschaft konfrontiert.
Kameras, Leibesvisitationen, Be-/Verhinderung einer Betriebsratswahl etc.
In einer Welt, in der langjährige Angestellte für den unerlaubten Verzehr eines Brötchens entlassen und verklagt werden, sogenannte Manager aber straflos (im Gegenteil – sogar astronomisch vergütet) Firmen, Banken und ganze Volkswirtschaften gegen die Wand fahren, fragt man sich da schon, ob das alles noch richtig läuft.

Ein Radiosender fragte zu der Sache mit Hollister einige Leute. Das kommt ja immer gut. Stimmen von der Straße. Der Hörer soll sich vertreten fühlen. Da kommen ganz normale Menschen zu Wort und so weiter…
Die Mehrheit zeigte sich erwartungsgemäß empört. Einer merkte kritisch an, dass eine Vorverurteilung sicher falsch sei und man sicher genau schauen müsse, was da gelaufen sei.
Und einer…ja…also so ein an der Stimme und der Ausdrucksweise erkennbar junger Erwachsener (oder älterer Jugendlicher) entblödete sich nicht zu artikulieren, dass die Angestellten doch wohl selber schuld seien. Sollten sie dort (bei Hollister) doch nicht arbeiteten.

Natürlich stellt sich die Frage, wie viele Leute man interviewen musste, um dieses Exemplar zu finden.
Es stellt sich allerdings auch die Frage nach der geistigen Gesundheit dieses Menschen. Und der Quelle seines Lebensunterhaltes.
Aber das mit der geistigen Gesundheit ist sicher die einfachere Frage.

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