Scheißegal

Der R-Bus poltert durch das Industriegebiet. Wie immer. Die Straße ist mehr eine Aneinanderreihung von verschiedenen Belägen, unterbrochen von mondkratergroßen Löchern und stillgelegten und/oder wenig genutzten Bahngleisen.
Der ganze Bus, bereits erkennbar nicht mehr der Jüngste, wurde durchgeschüttelt dass es eine Art hatte. Es knarzt, klappert und knallt. Ich fürchte bereits dass der hintere Teil abreißen und auf der Straße liegen bleiben würde. Es gibt da ja diese Sollbruchstelle eh…also, das Gelenk…
Naja, dem Fahrer geht es gut. Der sitzt auf seinem gefederten Sitz und wird von eben diesem sanft auf und ab geschaukelt. Während sich der Pöbel im Fahrgastraum bleich und angsterfüllt krampfhaft auf den Sitzen hält. Dann tut es einen Schlag und ein Teil der Deckenverkleidung klappt auf und knallt mit viel Getöse an die dort befindliche Haltestange, hängt aber am Scharnier noch fest. Die nächste Kurve kommt und diese Klappe schwingt zurück und scheppert mit noch mehr Getöse erneut gegen die Stange. Der Mann auf dem Sitz darunter steht auf und sucht sich, schwankend wie ein betankter Matrose bei Windstärke neun, einen anderen Platz. Außerhalb der Gefahrenzone. Der Bus schunkelt weiter und hält dann an einer Ampel. Es scheppert wieder. Ein Fahrgast ruft dem Busfahrer zu: ‘Wollen Sie das nicht mal festmachen?’
Der Busfahrer ist souverän, gibt ein ‘Nein’ zurück und setzt seine Fahrt unbekümmert fort.
Zwei Haltestellen später steige ich aus. Ich bekomme noch mit dass der Fahrer mittels Funk mit der Heag-Zentrale(?) spricht. Vermutlich nur Erkundigungen bezüglich des Verkehrsaufkommens oder so…
:upara:

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