Notarzt

Abend.
Und eine ebensolche -essenszeit.
Nachdem der gehorsame Gatte, also…ja: ich, artig Salat und Paprika gewaschen hatte, entfernte er sich untertänigst aus der Küche in der die Dame des Hauses Teile toter Tiere (Geflügel) mit einem mehr oder weniger scharfen Messer malträtierte.

Da ich grundsätzlich jedwede Art von Fett und Sehnen (auch das kleinte Fitzelchen) zutiefst verabscheue, führte die Gattin die Fleischbearbeitung mit großer Sorgfalt und entsprechend lang andauernd durch.

Ich sah also meine Abwesenheit legitimiert und machte mir keine weiteren Gedanken.
Bis die Küchentür aufging und die Köchin, weiß wie eine Wand, dastand.
“Meine Knie sind ganz zittrig!” klagte sie.
Ich, eine Verletzung mit hervorquellendem Blut (literweise) vermutend, erhob mich gemächlich von meinem gemütlichen Ledersessel und schlingerte auf die Delinquentin zu.
Es gab kein Blut. Auch keine Verletzung.

Sie hatte sich mit dem Messer ein 0,25cm² großes Stück Fingernagel abgehobelt. Nur den Fingernagel. Oberflächlich. Keine Haut, nichts. Auauaua.

Kategorienk

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.