12.07.2010
Am Tag des Abfluges war es heiß. Wie auch schon an den Tagen davor. In unserer Wohnung zeigte das Thermometer Werte von über 35 Grad. Drinnen. Nachts konnte man froh sein, wenn es auf 30 Grad runterging.
Wir verkehrten also das Prinzip des wir-fliegen-auf-eine-sonnige-Ferieninsel-im-Süden in Richtung hoffentlich-ist-es-im-Urlaub-nicht-so-warm.
Vorweg: Es hat nicht geklappt. Auf Mallorca war es auch über Gebühr heiß.
Zunächst transpirierten wir aber noch auf dem Weg zum Flughafen ganz ordentlich. Das Auto in dem wir gefahren wurden schwitze auch, und hatte sich seiner kompletten Be- und Verkleidung im Fußraum entledigt.
Ja, wirklich. Freiliegendes Blech. Aber das ist eine andere (und nicht meine) Geschichte.
Am Flughafen das übliche Gehampel am Check-in und der Sicherheitskontrolle.
Letztere passierte die Gattin (natürlich) problemlos. Ich (natürlich! ) nicht. Ich hatte alle möglichen und auch die unmöglichgen Metallgegenstände abgelegt und es fiepste trotzdem. Ein paar Druckknöpfe an der Hose. Super.
Immerhin musste ich sie nicht ausziehen.
Dann ein bisschen Warterei und eine Busfahrt zur Parkposition des Flugzeuges.
Dabei fielen mir schon etliche Mitreisende eher negativ auf. Typ Ballermann. Und das exzessiv zur Schau stellend. Nicht schön.
Und um das Bild der Ballermann-Touristen-Reise noch abzurunden, erwartete uns auf dem Flugfeld die Boeing 737-800 mit der Kennung D-AHFM. Haribo macht Kinder froh. Aber auch von den Erwachsenen gab’s eine Menge ‘Ooohhh!’ und ‘Aaahhh!’.
Unsere Sitze waren weit vorne, so dass wir schnell saßen und dem wilden Treiben zusehen konnten. Theoretisch scheint es ganz einfach, sich vor dem Einstieg seine Sitznummer zu merken, dann zügig dort hinzugehen, sein Handgepäck zu verstauen und sich hinzusetzen.
Praktisch geht das natürlich nicht. Aus tausendundeinem Grund kann man da noch umherlaufen und rummachen – und das tun die Leute dann auch. Mit dem Ergebnis, dass ich den gegriffenen ‘Stern’ schon halb durch hatte, bevor wir gestartet sind. (Die Gattin wollte eine ‘Gala’ haben. Naja.)
Abflug dann irgendwann nach 19 Uhr, Flugzeit kurz unter zwei Stunden. Holzklassenfraß, keine besonderen Vorkommnisse.
Landung auf dem Flughafen Palma, Koffer vom Band grabschen, raus zum Bus. Draußen war es dunkel und…heiß. Fein.
Der Bus zuckelte dann über die Insel Richtung Sa Coma und wir sahen viel Schreckenerregendes. Hotels in allen Facetten der Monströsität und architektonischer Versündigung.
Als hätte man grobschlächtigen, mit verschiedenen biologischen Ersatzteilen ausgebesserten Mutanten erlaubt, die Gebäude nach ihrem Bilde zu errichten. Wie konnte man sowas nur bauen oder gar darin wohnen wollen?
Unser Hotel war dann eine wohltuende Abwechslung. Zumal auf der anderen Straßenseite eine jener Bettenburgen gut als Vergleich herhalten konnte.
Der Bus fuhr in die Auffahrt vor dem Hotel und schon sprang ein Kofferträger mit einem Wagen aus dem Gebäude, nahm vom Busfahrer die Koffer entgegen, dirigierte uns an die Rezeption und verschwand mit den Koffern. (Wir fanden sie dann später natürlich im Zimmer wieder.)
Check-in. Der Mann von der Nachtschicht sprach sehr gut Deutsch und unterhielt uns mit allerlei Dingen, während er den Papierkram ausfüllte.
Ob wir denn noch zu Abend essen wollten? Man hätte für uns ein kleines Abendessen vorbereitet, das könnten wir noch einnehmen.
Im Restaurant war dann ein Tisch gedeckt und mit einer kleinen Auswahl des Abendbuffets, abgedeckt mit Frischhaltefolie, ausgestattet. Also noch einen Happen gegessen und als wir aus dem Restaurant kamen, wartete bereits der Kofferträger um uns zu unserem Zimmer zu bringen.
Ein bisschen auspacken und dann Bettruhe. (Mit Klimaanlage. )