Jüngst beim bügeln nebenher den Fernseher laufen lassen (als bekennender Fernseh…naja, -feind nicht, aber auch nicht -freund, muss man jede Möglichkeit nutzen X-D) und da lief auf VOX oder so eine Auswander-Doku. So ein paar Familien die Teutonistan verlassen und in der Ferne ihr Heil suchen.
So weit, so gut. Ist ja grundsätzlich nichts gegen zu sagen.
Aber: Wenn ich in ein Land auswandern wollte, dessen Sprache ich nicht spreche, dann lerne ich diese Sprache vorher. Zumindest so gut, dass ich mich verständigen kann. Niemand verlangt dass man fachlich hoch angesiedelte Diskussionen eloquent meistert, aber es sollte doch selbstverständlich sein, dass eine alltägliche Konversation ohne weitere Probleme im Bereich des Möglichen liegt.
Wie gesagt – das würde ich VOR meiner Auswanderung anstreben. Andere Leute scheinen da nicht so empfindlich zu sein.
Es begab sich dass eine Familie in die USA auswanderte. Wäre jetzt meine Wahl nicht, aber egal. Das Filmteam begleitete diese Leute in ihren ersten Wochen und dokumentierte deren neues Leben. Unter anderem wurde ein Bewerbungsgespräch bei einer Klimaanlagenfirma gezeigt, in der der Auswanderungsvater/-ehemann arbeiten wollte. Klimaanlagentechniker gelernt, als was liegt näher. Und in den heißen Gegenden Nordamerikas wird bekanntlich viel klimatisiert.
Der Firmenchef versuchte nun herauszubekommen was der Mann alles könne. Ob er dies und das schon gemacht hätte, jenes Zertifikat erworben hätte und so weiter. Vater, Mutter und die zwei Kinder waren in der meisten Zeit damit beschäftigt ‘I don’t understand.’ zu sagen.
Die einfachsten Fragen wurden mit großen Augen und Schulternzucken beantwortet.
Später im Supermarkt versuchte der Kassierer es mit ein wenig Smalltalk (die Waren wurden von Angestellten in Tüten gepackt, also nichts zu tun für die Einkäufer) und musste sich dabei vorgekommen sein wie jemand der mit einem Außerirdischen spricht. Schulternzucken, ratlose Blicke, kaum Antworten.
Und das ohne dass diese native speaker einen schrecklichen Dialekt oder eine grausame Aussprache gehabt hätten. Die waren (bis der Sprecher der Doku anfing für die Zuschauer zu übersetzen) sehr gut zu verstehen. :usad:
Ich spring mal ins tiefe Wasser. Mal sehen ob ich schwimmen kann.
Ein Großteil aller Auswanderer ist nach spätestens drei Jahren wieder im Land. Aber vorher hauptsache raus, überall ist es besser als hier. Mit völlig überzogenen Vorstellungen haut man dann einfach ab auf der romantischen Suche nach dem Glück in der Fremde – und steht dann irgendwann desillusioniert und wahrscheinlich pleite irgendwann bei der Verwandtschaft auf der Matte.
Ahoi,
ich glaube allerdings, von denen mal wieder was gesehen zu haben: Mittlerweile können sie Englisch. Bei den Wiederholungen kommt man aber auch immer so durcheinander ;)