Dude

Wir haben unsere beiden Birkenfeigen auf den Balkon gestellt und dort zur Sicherung am Geländer vertäut. Auf dass ein hoffentlich bald mal wieder einsetzender Regen die Blätter nachhaltig von dem dort massiv anzutreffenden Staub reinigen möge. Kostenlos und ohne Zeitaufwand für uns.
Ich finde ja dass das Wohnzimmer jetzt viel geräumiger wirkt. Weil die beiden Gewächse ausladend sind und jetzt eben fehlen. Ich äußere das auch. Und dass die gerne da draußen bleiben können.

Gattin: Aber die haben das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht!
Ich (spontan und ohne weiter nachzudenken): Nein, das macht der Teppich.

Woran merkt man, dass man einen Film zu oft gesehen hat?

Bist du wirklich ein Lama?

Wir kommen aus dem Kino zurück, ich blättere im Aufzug nochmal die Filmwerbezeitung die man kostenlos mitnehmen kann, durch.
Ziemlich weit hinten (wohl eher im Bereich ‘Programmkino’) findet sich die Filmankündigung ’10 Fragen an den Dalai Lama’.
Ich lese der Gattin den Titel vor und setze hinzu: “Eine Frage wüsste ich schon.”.

Und gleichzeitig nennen wir beide diese Frage.

Zwei Dumme, ein Gedanke.

Der Mensch ist kein Beilagenesser

Fleisch ist mein Gemüse. Der Film.
Wir waren im Kino fast alleine. Also ich und die Gattin. Kurz vor Beginn fanden sich noch zwei weitere Pärchen ein, so dass lediglich sechs der insgesamt ca. 60 Plätze des eher kleinen Kinos besetzt waren. Naja.
Aber verständlich. Wer das dem Film zugrunde liegende Buch, respektive das Hörbuch, nicht kennt, wird kaum etwas mit dem Film anfangen können. Schon der zugegebenermaßen eher sonderbare Titel schreckt eher ab. Aber das hat Programmkino meistens so an sich.
Interessierten sei auf jeden Fall der vorherige Konsum des Buches, noch besser aber der Konsum des Hörbuches empfohlen. Ansonsten sieht es wirklich sehr schlecht aus, mit dem Film. Alternativ könnten Erfahrungen als Mitglied einer Tanzmusikband oder als Opfer von acne conglobata beim Verständnis helfen.
Der Film hält sich, so kurz er auch ist, in dem was er zeigt über lange Strecken wörtlich an die Vorlage, so dass etliche der wildesten Dialoge und Aussprüche genossen werden können. Der Protagonist agiert erwartet tragisch-komisch, und die ganzen 101 Minuten lang schafft der Film es (wie auch Buch und Hörbuch), permanent auf einer Linie zwischen beiden Zuständen entlang zu torkeln. Mal ein wenig mehr Tragik, mal ein wenig mehr Komik.
Insgesamt wie gesagt, für mit der Materie Vertraute, 1a-Unterhaltung. Wenn auch leider etwas kurz.

Sieben von zehn entzündeten Aknegeschwüren. (y)

Hauptwiderspruch und Nebenwiderspruch

Der Vergleich dieser beiden SPON– bzw. stern.de-Artikel die zwar grundsätzlich das gleiche Thema behandeln, aber von zwei verschiedenen Personen geschrieben wurden, zeigt wieder mal das Dilemma der Medien- bzw. überhaupt der Kritik.
Und des Geschmacks als solchen.
Das alles liegt sehr stark im Auge des Betrachters. Der ist, je nachdem, positiv oder negativ beeindruckt. Und äußert sich dementsprechend.

Und die Moral von der Geschicht – traue fremden Leuten nicht.
Jedenfalls nicht, was Geschmacksfragen betrifft.