Ostern
Taxi!
Man sollte meinen, dass Menschen die ihr Geld mittel- oder unmittelbar mit ihrem Fahrzeug verdienen, besonders darauf bedacht sein müssten, die Voraussetzungen für ihren Verdienst zu erhalten.
Das sind im Wesentlichen dann ihr Führerschein und ihr Fahrzeug.
Allerdings ist merkwürdigerweise das Gegenteil der Fall.
Allgemeine Verkehrsregeln scheinen für Fahrer von Dienstwagen (markiert oder unmarkiert), Handwerkersärgen (Sprinter etc.) und ganz besonders Taxis (‘Taxen’?) nicht zu gelten.
Das ist natürlich stark pauschalisiert, aber es sind eben immer wieder diese Fahrzeuge, die auffallen.
Ganz besonders absurd (und gehäuft auftretend) erscheint mir die Sache bei den Taxis. Wenn ein Angestellter der einfach viel fahren muss das nicht mehr darf, dann nimmt er eben Taxi, Bus, Bahn, Flugzeug, Fahrrad, Fähre, Tretboot, wasauchimmer. Er kann dann noch immer zum Ziel kommen. Auch ein Handwerker wird Mittel und Wege finden, zu seinem Arbeitsort zu gelangen.
Für einen Taxifahrer ist das Taxi der Arbeitsort. Er muss es benutzen dürfen.
Trotzdem wird dort gefahren, als säße der Teufel am Steuer.
Blinker, Sperrlinien, Überholverbote, Tempolimits? Das ist wohl nur was für Sonntagsfahrer!
Pauschalisiert, aber eben signifikant auffällig.
Reizüberflutung
Ich sitze da so in diesem Wellnessdings und warte auf meinen Maniküretermin. Im Wartebereich liegt das aktuelle Darmstädter Echo, was schön ist. Wir hatten den Bezug dieser Publikation vor geraumer Zeit aus Zeitmangel aufgekündigt und ich fühle mich seitdem ein wenig von der lokalen Berichterstattung abgehängt.
Ich lese also.
Aus der Tiefe der Einrichtung kommt eine mittelalte Dame herangestoppelt. Das tut sie, weil verschiedene ihrer Zehen mit einer Art Abstandhalter versehen sind. Die Frau kann in den deswegen verwendeten sogenannten Flip-Flops nur noch eine Art Watschelgang aufführen.
Sie muss wohl warten (vielleicht auf Godot) und setzt sich neben mich, was nicht so schön ist.
Ihren Füßen entsteigen intensive olfaktorische Reize, die jeden Klebstoffschnüffler in Verzückung hätten verfallen lassen.
Mir wird ganz komisch im Kopf. So stelle ich mir das vor, wenn man diverse Einheiten Terpentin oral genossen hat.
Ich versuche mich weiterhin an der Lektüre der Zeitung, bis sich leicht pulsierende Kopfschmerzen einstellen. Ich kann nicht weg, bin doch gleich dran.
Aus der voluminösen Handtasche des Nagellackmodels ertönt ein gleichermaßen lauter wie schrecklich kindischer Mobiltelefonbenachrichtigungston.
Diese Art von tüdülü, bei der man sofort eine/n Zwölfjährige/n mit einem hippen Händie hinter der nächsten Ecke erwartet.
Eine große Wühlaktion in der Handtasche startet. (Wahrscheinlich ist jeder, aber auch wirklich jeder der vielen tausend Gegenstände darin un-be-dingt notwendig. Eher ist die Tasche noch zu klein – so viel Zeug musste zuhause bleiben!)
Nach einer Weile kommen die Schürfergebnisse ans Tageslicht. Ein Mobiltelefon und eine Brille.
Doch auch unter Zuhilfenahme von Zweiterer lassen sich die vermaledeiten viel zu kleinen (!) Zeichen auf Ersterem nicht deuten.
Ich denke kurz daran, beim Entschlüsseln der Nachricht behilflich zu sein, verwerfe den Gedanken aber gleich wieder. Man sollte nicht ungebeten in anderer Leute Privatsphäre eindringen. Außerdem ist mir noch immer ganz merkwürdig schwurbelig im Kopf.
Kapitulation. Die Frau wählt eine Nummer, nimmt das Telefon ans Ohr und spricht bei hergestellter Verbindung: ” Duhu, hast du mir grad eine Nachricht geschickt? – Nicht? – Okay, Schüssi!”
Sie wählt eine zweite Nummer.
Ich frage mich ob das noch normal, oder ein Ergebnis von jahrelangem Nagellackschnüffeln ist. Außerdem stelle ich mich auf eine lange Reihe von ähnlichen Gesprächen ein.
Aber mein stummes Flehen wird erhört. Auf einem Blitz kommt einer der apokalyptischen Reiter (Es ist der zweite. Der für Krieg und Gewalt und so.) hernieder und fällt die Frau mit seinem riesigen Schwert wie ein Bauer mit der Sense einen Getreidehalm. Schon der zweite Versuch ereilt den Absender der Nachricht.
“Hast du mir grad eine Nachricht geschickt? – Ach so! – Nein, ich bin nicht arbeiten, mir geht’s heute nicht so gut.”
Natürlich nicht, denke ich. Wenn du dir hier ungefilterte Verdünnung auf ex reinziehst, geht es dir sicher nicht so gut. Auf jeden Fall nicht gut genug um zur Arbeit zu gehen.
Ich hole Luft um ausfallend zu werden, muss dann aber der jungen Dame folgen, die mich nun zu meinem Termin ruft. Sie hat viele dunkle Locken und zeigt noch mehr Dekolleté. Ich weiß gar nicht wo ich hinschauen soll. Irgendwas war gerade noch…
Freudscher Verhörer
Kasse im real,-
Ich packe meinen Kram ein, die Kassiererin scannt den letzten Artikel und fragt: “Haben Sie einen an der Murmel?”
Ich: “Wie bitte?” :ugly2:
Sie: “Ob Sie die Murmeln sammeln!?”
Die Wahrheit schmerzt.
R/L
Es gibt Tage, da klappt gar nichts.
Und Abends kennt man dann auch den Grund.
Sie haben Post(er)
Im Keller jüngst eine Portion gerollter Poster aus meiner Junggesellenwohnung (bis 22 oder so) gefunden.
Die Gattin erschien damals auf der Bildfläche und das Zeug war plötzlich irgendwie weg. :upara:
Das ist ja dann auch so eingetreten.
Kommentar der Gattin (damals wie heute und sinngemäß): Des is blöd. Blöd! Blö-hö-d! :evil:
Bei manchen Postern frage ich mich schon, was das wohl mal sollte. :ugly:
Deutsche Panzer rollen wieder
Der Bundessicherheitsrat hat nichts gegen den Verkauf von 200 Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A7+ an Saudi Arabien. Die Bundesregierung (per Definition bestehend aus Kanzler/-in und allen Minister/-innen) hat nichts dagegen (Kunststück, besteht doch der Bundessicherheitsrat auch nur aus Kanzler/-in, Kanzleramtschef und sieben Ministern – das sind also weitgehend die gleichen Hansel).
Die Bundesregierung hat allerdings etwas dagegen, dass das Volk von dieser Art Geschäften erfährt. Das Volk, das nach Aktenlagen noch immer der Souverän ist. So theoretisch.
Das Volk wird vertreten durch das Parlament. Und der Bundessicherheitsrat unterliegt keiner parlamentarischen Kontrolle.
Heißt: Der Bundessicherheitsrat kann frei entscheiden, welchen Wahnsinnigen welche Waffen in die Hand gedrückt werden. Und muss es niemandem sonst sagen. Schon gar nicht den gewählten Volksvertretern.
Trotzdem kommen hier und da kleine Geschäfte mit Waffenexporten ans Tageslicht. Geschäfte, deren Existenz die Bundesregierung lieber nicht öffentlich diskutiert wissen möchte.
Wie der Verkauf eben jener Kampfpanzer an Saudi Arabien. Saudi Arabien ist eine absolutistische Monarchie. Ein Gottesstaat, der die Scharia in der Verfassung verankert hat. Nicht eben das, was man sich hier in der Bundesrepublik an Werten so vorstellt. Das Geld der Saudis ist allerdings gut. Denn schon im alten Rom wusste man: Pecunia non olet. Geld stinkt nicht. „Deutsche Panzer rollen wieder“ weiterlesen
Katholiken…
…sind schon komische Wesen.
Preisfrage: Was soll der Priester mit der Blutgruppe? Wo der Herr es doch schon richten wird… :upara:
Und: Wer hat so eine kurze Adresse?
Wenn hier allerdings wirklich nur ein Pfaffe gerufen wird, ist das wohl dann einfach.
Adresse: “Friedhof”
Die digitale Unterwelt – Das verborgene Netz der Internet-Verbrecher
So heißt es auf dem Titel der aktuellen Spiegels.
Was folgt, ist ein mehr oder weniger reißerischer und kunterbunt durchmischter Artikel. Es entsteht der Eindruck, dass jeder, aber auch wirklich jeder Internetnutzer ohne Weiteres Opfer fieser “Fakeshop”-Verbrecher und anonymer Hackergruppen werden kann.
Es beginnt mit der Schilderung des Falles eines Hamburger Taxifahrers. Der bestellte einen Fernseher für sagenhafte 406 EUR bei einem Händler im Internet. Das gleiche Gerät sollte ‘im Laden’ mehr als das Doppelte, nämlich 1000 EUR kosten.
Natürlich war der Händler ein Betrüger, natürlich hatte der Kunde (augenscheinlich – deutlich erwähnt wird das nicht) vorab bezahlt und natürlich kam der Fernseher nie an. Der Händler stellte sich tot, der Kunde erhielt sein Geld nicht zurück.
Überraschung!
„Die digitale Unterwelt – Das verborgene Netz der Internet-Verbrecher“ weiterlesen