Aramäisch

Hat es was zu bedeuten dass ich heute früh mit der Erinnerung an einen Traum erwachte, in dem ich eine Karrikatur zeichnete, die aus irgendeinem Grunde das Auffinden eines Wörterbuches ‘chinesisch – aramäisch’ zum Thema hatte?

Mal abgesehen davon, dass ich überhaupt nicht zeichnen kann (schon gar keine Karrikaturen): Aramäisch?

Feuchter Traum

Antworten im Namen des Bundesministers des Inneren, Dr. W.i.b.a.S. auf Fragen des Justizministeriums und auf Fragen der SPD-Bundestagsfraktion:

Welch herrlich diffuse Formulierungen.
Die ungehemmte Verwendung von Worten wie ‘gewisse’ und ‘bestimmte’…

[…]Das Bundeskriminalamt wird zudem durch technische Maßnahmen weitestgehend ausschließen, dass durch eine Online-Durchsuchung ein Eingriff in den durch Art. 1 GG geschützten Kernbereich der persönlichen Lebensgestaltung stattfindet. Bei einem Zugriff mittels einer RFS wird nicht die gesamte Festplatte der Zielperson kopiert, sondern es werden vielmehr zunächst in einem ersten Verfahrensschritt anhand von vorher festgelegten Suchkriterien die mutmaßlich relevanten Daten ermittelt. Erst danach werden diese selektiert und in einem weiteren Schritt gezielt angefordert. Sollten trotz dieses mehrstufigen Verfahrens ausnahmsweise und zufällig Daten auf dem Rechner einer Zielperson gesichert werden, die dem Kernbereich persönlicher Lebensgestaltung zuzuordnen sind, wären diese unverzüglich zu löschen.[…]

[…]Aufgrund der vor der eigentlichen Online-Durchsuchung erforderlichen Aufklärung (Lebensgewohnheiten, Internetverhalten, Kontaktpersonen u.ä.) wird in der Regel eine nähere Auffindevermutung bestehen, so dass sich das Tool auf bestimmte Dateinamen oder Dateiformate, sogenannte Suchkriterien, beschränken kann. Kernbereichsrelevante Erkenntnisse sind für die sicherheitsbehördlichen Belange stets irrelevant.[…]

[…]Bei der hier in Rede stehenden RFS handelt es sich nicht um eine „Spionagesoftware“, sondern um ein technisches Mittel zur Datenerhebung.[…]

Klingt wie: “Bei den hier in Rede stehenden Delikten handelt es sich nicht um “Diebstahl” sondern um eine Umverteilung von wirtschaftlichen Werten.”

[…]Was genau ist mit den “Suchbegriffen” (BKA-Gesetz Art. 20k) gemeint? Woher weiß ein Ermittler, unter welchen Begriffen Terroristen ihre Pläne auf ihrer Festplatte speichern?
Zur Auswahl relevanter Daten sind anhand der bestehenden Erkenntnislage Suchkriterien festzulegen. Dadurch wird eine zielgerichtete und von vorneherein begrenzte Suche sichergestellt. Diese Suchkriterien können u. a. sein:
– Dateinamen
– bestimmte Dateiendungen
– Eigenschaften/Attribute (Zugriffdaten etc.)
– Schlüsselwörter
– bestimmte Verzeichnisse
– Dateien eines bestimmten Dateityps
Durch entsprechende Vorfeldermittlungen sind oftmals (Such-)Begriffe bekannt, anhand derer auf dem Zielsystem gesucht werden kann, um die zu sichernden Daten zu bestimmen.
Das Verbot der Verwendung bestimmter Suchkriterien dient der Gewährleistung des grundrechtlich gebotenen Kernbereichsschutzes, indem nach derartigen Inhalten nicht gezielt gesucht werden darf. Oftmals sind aufgrund anderer im Vorfeld gewonnener Erkenntnisse bereits Suchkriterien bekannt, mit Hilfe derer auf dem Zielsystem selektiert werden kann, um die zu sichernden Daten zu bestimmen. Jedoch sollte die Datenerhebung nicht ausschließlich mittels vorher festgelegter Suchkriterien erfolgen, sondern sich flexibel der aktuellen Erkenntnislage anpassen können.[…]

Herrlich, herrlich!
Der kundige Terrorist wird nun auch nicht unbedingt doof sein. Er nennt seinen Anschlagsplan dann eben ‘my_diary.txt’. Oder sonstwie ‘persönlich’.

Überhaupt lesen sich die Antworten wie die Hirngespinste eines halbwegs unkundigen Sicherheitsfanatikers.
Ähnlichkeiten zu W.i.b.a.S. sind vermutlich rein zufällig.

Konsumschulden

Bei Inanspruchnahme einer Teilzahlung erfolgt die Berechnung des Zinssatzes nach der Formel Spitzenrefinanzierungsfazilität (SRF) der Europäischen Zentralbank plus 9,15 %.

Zinssatz Stand 13.06.2007:
SRF 5,00 % plus 9,15 % ergibt 14,15 % anfänglich jährlicher Nominalzins, effektiv jährlich 15,10 %. Der Zinssatz für die Kreditierung wird jeweils einen Geschäftstag vor der kommenden Rechnungsperiode neu ermittelt. Der so ermittelte Zinssatz gilt, kaufmännisch gerundet auf zwei Stellen nach dem Komma, für die folgende Rechnungsperiode.

Link

15,10%
Fünfzehn Prozent!

Und da wundern sich die Leute dass so viele Privathaushalte ver- und/oder überschuldet sind.

Linguistik

Vor kurzem wurde eine deutsche Mitarbeiterin einer christlichen Hilfsorganisation in Afghanistan eh…gegen ihren Willen von ihrem Aufenthaltsort entfernt. (Und bald wieder freigelassen.)
Die Medien berichteten. Selbstverständlich.
Beim hessische Rundfunk in Gestalt des HR1 konnte man sich allerdings nicht entscheiden ob das jetzt eine Entführung oder eine Verschleppung war.
Beinahe im Stundentakt wechselte man zwischen ‘entführt’ und ‘verschleppt’ hin und her.
Entweder konnte sich der zuständige Redakteur nicht so recht entscheiden, oder die Meldung wurde jedes Mal von einem anderen Schreiberling verfasst.
Beide Möglichkeiten erscheinen aber gleichermaßen irritierend.

Ein Satz in vier Wänden

Eigentlich nur ein Wort:

Scheiße.

Auf Betreiben der Einzigen erwarben wir während unseres Aufenthaltes in Bergisch Gladbach (Ohne Bindestrich!!!) und dem darin eingebetteten Abstecher nach Köln ein Hängegedingsel, das mit verlassenen Häusern von Meeresbewohnern bestückt war.

Sowas wie ein Mobile, nur eben mit allerhand Muscheln und so.

Auf dass es in der Porzellanabteilung hängen möge, um die dort immer wieder stattfindenden geschäftlichen Aufenthalte nachhaltig angenehm zu gestalten.
Ein Handwerker, es aufzuhängen, war schnell gefunden: Ich.

Beherzt griff ich zu Leiter, Bohrmaschine, Bohrer und Dübel.
Die Bohrmaschine hämmerte im Hämmermodus los und ich stemmte mich von unten dagegen. Mal ordentlich Druck machen und so.
Der Bohrer kam nicht recht voran, was vermutlich an der kleinen Maschine (eher für Dünnbrettbohrer geeignet) und an dem verwendeten Festungsbeton lag. Die Decken hier würden dem Führerhauptquartier alle Ehre machen. Eine zehn-Zentner-Fliegerbombe – vermutlich nicht einmal ein Kratzer.

Ich stemmte mich also energisch gegen das röhrende Werkzeug, plötzlich gab eben jenes nach und juckelte ein stückweit über die Decke. Mit einiger Verblüffung stellte ich fest, dass der Bohrer keinerlei Rückgrat bewiesen hatte und direkt über dem Bohrfutter abgeknickt war. Wie der sprichwörtliche Strohhalm.
Nebensächlich zu erwähnen, dass er bei seiner Seitwärtsbewegung noch die Decke ein wenig verschönerte.


Herrlich.

Warum wurde mir das empfohlen?

Ja, warum nur?

Amazon empfiehlt mir unter anderem: “Deutschland – Ein Sommermärchen (2 DVD Special Edition)”.
Und erklärt mit dem Link ‘Warum wurde mir das empfohlen?’ auch gleich die Welt: Weil ich das Buch ‘Vollidiot’ von Tommy Jaud, sowie das WISO Sparbuch 2007 für meine Steuererklärung erworben habe.
Zusammenhang, anyone?
Mir doch egal ob andere Leute diese drei Dinge zusammen gekauft haben.

Die Empfehlung für die DVD “Katie Melua – Concert Under the Sea” nehme ich noch hin, da ich vorher mal “Katie Melua – On The Road Again (2 DVDs)” gekauft habe. Die thematische Nähe ist unübersehbar.

Aber nichts liegt mir ferner, als eine DVD mit einem Film der mir drei Kilometer am Rektum vorbei geht, zu kaufen. Nur weil ich ein Buch und Software gekauft habe, die jeweils nicht den Hauch eines Zusammenhanges aufweisen. Weder untereinander, noch mit der Empfehlung.
Und dass andere Leute über derartig verwirrte Geschmäcker verfügen, hat für mich noch weniger als gar keine Bedeutung.

Selbst ist der Mann

/Mensch.

Was ist das eigentlich heutzutage für eine Selbstbedienungsmentalität?

Früher, als ich noch jung und schön war (ja, das ist lange her), da wurde um eine Entschuldigung gebeten und diese dann von dem Geschädigten gewährt oder eben nicht. Ganz nach Gusto.
Heutzutage hingegen…die jungen Leute entschuldigen sich einfach selber. Dass das de facto gar nicht geht und die ganze Sache ad absurdum führt, ist mal ganz egal.

Früher war alles besser. Auch die Zukunft. Es gab immerhin noch eine.

Das merkwürdige Verhalten von Eltern zur Namensgebungszeit

Der Herr Kerner (Johannes B.) ist Vater geworden. Glückwunsch, möchte man sagen.
Das klappt bis zum ‘k’ auch ganz gut, bis dahin hat man die Überschrift des Spiegel-Artikels gelesen und kommt zum Namen des neuen Kindes.

Polly Marie.

Das arme Kind. Es bleibt zu hoffen dass man sich auf den ‘Marie’-Teil als Rufname verständigt. Polly. Also es tut mir leid. Für alle die in diesem Kultur- und Sprachkreis auch so heißen – aber…also…Polly!
Diesen Namen assoziiere ich direkt und unwillkürlich mit einem Papagei. Dass mir dabei der Besuch des Loro-Parque anlässlich unserer Flitterwochen im letzten Jahr auf Teneriffa in den Sinn kommt, ist sicher nur für mich ein Trost.
Papagei bleibt Papagei.

Aber es geht weiter. Das Paar (Kerner/Becker) hat bereits andere Sprossen. Mit ähnlich…also…auch mit so komischen Namen.
‘Emily Blomma’ und ‘Nik David’.
Emily Blomma? Blomma? Nik David scheint dagegen schon fast (trotz des wohl bewusst fehlenden ‘c’) wie ‘Hans Müller’ in einem deutschen Telefonbuch.

Der geschätzte Humorist Jochen Malmsheimer hat sich in einem seiner Programme eloquent und ausführlich Gedanken über die Namensvergabe die bei Nachwuchs unweigerlich ansteht, Gedanken gemacht.
Ich empfehle hierzu explizit den Live-Mitschnitt von ‘Halt mal Schatz’, und/oder das Buch mit gleichem Titel welches in unglaublichem Titelreichtum noch einen Unter-ebensolchen zu bieten hat, der da lautet: ‘Alles über Planung, Kiellegung, Stapellauf und Betrieb eines Babys’.
In beiden Publikationen ist die Namensgebung, weil thematisch unheimlich passend, selbstverständlich enthalten und klärt auf. Unter anderem über das Wohl und Wehe der neuen Menschlein, die bereits durch ihren Namen direkt zum Turnbeutelvergessertum getrieben werden können. Wenn sie einen…eh…merkwürdigen Namen tragen.
Als direktes Beispiel fällt mir der schöne Name ‘Eike’ ein.

PS.
Wenn man vom Teufel spricht.

In-and-Out Burger

Gestern haben sie es schon wieder getan.
Bis in den späten Abend hinein wurden in der Wohnung über uns offenbar schwere Gegenstände umhergeschoben. Es polterte mitunter ganz erheblich. Im Hausflur riecht es nach Farbe und/oder Lösungsmitteln.
Keine Frage: Da wird ausgezogen.

Das passiert im Haus ständig. Jedenfalls ziemlich oft. Auszug, Einzug.

Haben wir da etwas nicht mitbekommen?
Ist das vielleicht so eine Art wohnungstechnische Reise nach Jerusalem?