Scharf

In meinem Magen führen die Bestandteile der Pizza Diabolo vom Vorabend einen erbarmungslosen Vernichtungskrieg. Gefangene werden nicht gemacht. Das erste Opfer ist mein allgemeines Wohlbefinden, keine Chance für eine friedliche Koexistenz.
Ich hätte nicht noch extra Peperoni (Habanero, vermutlich. :upara: ) auf die Pizza packen lassen sollen. Das kommt davon.

Witzichkeit kennt keine Grenzen, Witzichkeit kennt kein Pardon.

Ikea Köln – Am Butzweilerhof. Nach einer ganzen langen Weile des Stillhaltens kann und will die dreieinhalb Monate alte Nichte ihr Unbehagen nicht mehr verschweigen und teilt sich lautstark mit. Es sei Hunger, übersetzt die Schwägerin der Gattin. Sie ist seit einer kleine Weile nicht mehr nur eine Schwägerin, sondern auch eine Mutter. Was wiederum ihre Mutter zu einer Oma befördert hat. Und alle drei Generationen sind jetzt dabei.
Jedenfalls ertönt die kleine Sirene und man macht sich daran, ein Fläschchen zu bereiten. Wir haben keine Skrupel, dazu eine der vielen eingerichteten Wohnsituationen zu nutzen. Ich streife derweil noch ein wenig herum und lese die Namen der Einrichtungsgegenstände. In Schweden kann man gewiss viel schmunzeln.
Irgendwann ist die Kleine verstummt und ich finde sie bei der Nahrungsaufnahme vor. Gierig an der Flasche saugend, als gäbe es nie wieder etwas. Wie immer also. Neu ist die Tatsache, dass es die Gattin ist, die das kleine Wesen auf dem Arm hat und die Flasche hält. Die Nichte geht völlig darin auf, zu saugen und mit goßen Augen in die Gegend zu starren. Die Gattin geht völlig darin auf, zu füttern und glücklich auszusehen. Frauen und kleine Kinder.
Sie sitzt dabei auf einem albernen würfelartigen Hocker in einem Flur mit Garderobe, Schuhschrank, Spiegel & Co. Das Ganze ist in einer kleinen Nische untergebracht. Vater, Mutter und Oma des Kindes sind nicht zu sehen, sondern auf der Jagd nach schwedischem Kindermobiliar.
Ich stehe so da rum als ein Mann samt Frau daherkommt und einen Blick in den Flur wirft. Das kann man ihm nicht verwehren, mithin ist das ein Verkaufsraum. Er erblickt die Gattin samt Nichte und spricht zu seiner Frau: “Und hier gibt’s also die Babies.”.
Ich denke kurz daran, ihn darauf hinzuweisen dass es hier keine Babies gebe und er da schon selber aktiv werden (oder mal länger auf Dienstreise gehen) müsse, lasse es dann aber. Manche Menschen gebärden sich zwar wie Fips Asmussen, verstehen aber so ganz und gar keinen Spass.

Merke:

4 Liter, über einen kurzen Zeitraum, wollen auf absehbare Zeit auch wieder raus.
Und so eine wütende Hydroenergie kann eine wilde, maßlose Furie sein. ;(

Völlerei

Das Hemd ist heute mal wieder eine spannende Angelegenheit. Das muss jetzt so langsam mal aufhören. Der ganze Scheiß. ;(

HUNDERT!!!!!11

real,-
Eschollbrücker Str.

Wir kaufen da so ein dass es eine Art hat, plötzlich eine Stimme von oben: Frau Meier*, bitte rufen Sie hundert! Frau Meier bitte!

Vor meinem geistigen Auge erscheint eine kräftige Fleischereifachverkäuferin, Oberarme so dick wie Ampelmasten, die ihren Mund öffnet und ein röhrendes ‘HUNDERT’ zwischen die Regale brüllt.

Manchmal sind Assoziationen nicht schön.

*Name geändert

Schmeckt nicht

Wir sitzen so auf dem Balkon rum und die Gattin greift immer mal wieder zu meinem Glase, gefüllt mit feinstem schwarzen Bier. Schwarzbier, quasi.
Köstritzer.
Ihr eigenes Glas (Erbeerbowle) ist längst leer. Sie stellt mein Bierglas zurück und haut damit aus Versehen kräftig auf den Rand ihres leeren Glases. Es gibt ein scharfes Geräusch.
Sie nimmt die Wasserflasche die am Boden steht und sagt: Ich geh mal lieber zu Wasser über. Das [mein Bier] schmeckt mir eh nicht.
;(
Hauptsache ich krieg weniger.

Schlossgrabenfest

Die diesjährige Ausgabe.
Zu sagen, ich wäre wegen der Musik (oder was eine Menge Leute – Interpreten eingeschlossen – dafür halten) hingegangen, wäre gelogen. Nachdem die lokale Tageszeitung am Vortag mit einem großen (und bebilderten ;( ) Artikel darüber berichtet hatte, dass ein gewisser Daniel Küblböck auf dem SGF rumlaufen und irgendwelche Newcomer-Bands bewerten würde, also da war ja jegliches verbleibende kulturelle Interesse stiften gegangen.
Blieb der Tatbestand der sozialen Interaktion mit Freunden und die Zuführung von ernährungsphysiologisch höchst bedenklichen Lebensmitteln.
Gesagt, tun getan.
Wir waren gegen acht auf dem Luisenplatz. Die wenigen Schritte zum Schloss und damit zum Festgelände ließen schon nicht Gutes erahnen. Es war wie immer vor allem eines, nämlich voll. Einige Leute waren sicher auch schon voll…
Auf der Suche nach wurstartigen Fleischbrätprodukten wurden wir von der Menge die sich einem gigantischen Wurme gleich durch die engen Gassen drängte stetig vorwärts geschoben und dabei von allen Seiten mit Nachdruck beschallt. Meine Abneigung gegen derartige Menschenmengen in ähnlicher Platznot sowie besagtem Lärm wurde ein ums andere Mal bestätigt. Schließlich hatten wir Essbares gefunden und weiter ging’s zur nächsten Lärmquelle. Und irgendwann mit einem Crêpe eine Runde durch den Herrngarten der praktischerweise gleich nebenan liegt. Dort waren dann auch schon etliche Herren (und auch Damen) am vorglühen da die Einlasskontrolle beim Fest keine mitgebrachten Getränke zuließ.
Wie auch das Gelände um das Schloss wird die Stadtreinigung da später viel Freude haben. Wie jedes Jahr. Und wie auch beim Heinerfest.
Zurück auf dem Gelände war das Gedränge stellenweise noch dichter geworden. Immer weider sehr schön: Leute die in der größten Schieberei mit ihren verdammten Kippen da rumfuchteln müssen. Brandlöcher und Asche im Ohr ahoi.
Dann ins Waben. Es zeichnete sich durch ausgesucht lange Zeiträume zwischen Bestellung und Lieferung der Getränke aus. Die Leute hinter der Theke hatten aber auch eine Arschruhe, mein Gott.
Laut war’s natürlich auch. Die Damen schrieen sich an, ich beschränkte mich darauf, den regen Publikumsverkehr zu beobachten. Und das war nicht schön. Man wähnte sich teilweise in einer aufgegebenen Geisterbahn. Was heutzutage in den Augen mancher Leute als cool gilt ,geht auf keine Kuhhaut. Irgendwann setzte sich eine Gruppe aus fünf deutlich Minderjährigen an den Nebentisch. Ihr mangelndes Alter glichen sie durch allerhand fiese Visagen und ähnlich gelagerte Kleidung aus. Einer von ihnen bestellte eine Cola, der Serviceknecht kassierte sofort ab. Bei uns erst später.
Kurz nach null Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Zu Fuß. Weit war’s nicht, und die Aussicht mit Dutzenden Besoffenen und anderweitig Gestörten in einem Bus unterwegs zu sein (der H-Bus ist aufgrund seines Ziels in der Heimstättensiedlung immer gut gefüllt), hatte nichts Verlockendes.
Zuhause war die Geräuschkulisse wie bei allen Festivitäten in der Innenstadt gut zu vernehmen, hinderte mich allerdings nicht am einschlafen.

Papptöpfe

Der Schwager räumt die Küche auf:

Man müsste Papptöpfe haben! Einmal benutzen und weg. Damit kannste reich werden!

Stillsuppe

Die Gattin notiert fehlende Zutaten für eine Stillsuppe für ihre Schwägerin…