ALDI schönen Sachen!

Tatort: Darmstadt, Eschollbrücker Straße. Filliale des Lebensmitteleinzelhändlers Aldi-Süd
Zeit: Montag, halb neun. Morgens.

Dunkel erinnerte ich mich an längst vergangen geglaubte Zeiten. Als man bei Aldi Computer feilbot. Aus einer anderen, nämlich der heutigen, Sicht waren das absurd langsame Kisten zu irrsinnigen Preisen. Trotzdem balgten sich die mit Nahkampfwaffen versehenen Kunden um die Ware dass es einen an den dreißigjährigen Krieg gemahnte. Geschichten, dass sich wilde Krieger mit Handfeuerwaffen Computer sicherten, sickerten damals durch die Medien.
Wie gesagt – das alles glaubte ich längst vergessen. Ich wurde allerdings eines besseren belehrt.
Frohen Mutes und mit einer überschaubaren Menge landesüblicher Währung in der Tasche, sowie einem Regenschirm in der Hand, waren die Gattin und ich auf dem Weg zu besagtem Discounter. Nachdem wir einen kleinen Park passiert hatten der sich dauerhaft auf dem Gelände des hässlichen hessischen Rechnungshofes aufhielt und einen mittelschwer motiviertem Amtmann beim Beginn seiner amtlichen Pflicht erblicken mussten konnten, galt es zunächst den Verkehr auf der Eschollbrücker Straße einzustellen. Mittels einer Fußgängerampel. Sehr schön! Ich freute mich wie ein Kind als die Autokolonnen beiderseits der Ampel stockten und maßgeblich an Länge gewannen.
Der Aldi-Abstellplatz für Fahrzeuge wies eine ähnliche Verkehrsdichte auf wie die Straße, und befand sich somit in guter Gesellschaft. Die Fahrzeuge blockierten sich gegenseitig derartig dass man nahe der Ausfahrt zu Recht ‘Rien ne va plus’ verkünden konnte.
Egal. Rein.
Ziel unserer Bemühungen war ein Rahmen mit einem Fliegennetz, welches das Schlafgemach des Domizils vor bösartigem und auch noch fliegendem Stechgetier schützen sollte, auf welches die Gattin stets sehr speziell reagierte.
Schon von weitem erblickte mein entzündetes Organ zur visuellen Erfassung der Umgebung eine ungute Ansammlung von Menschen in der Nähe der Aktionsangebote. Beim herantreten stellte sich allerdings heraus, dass die Leute sich nicht in der Nähe dieser Drahtgitterwagen befanden. Eher direkt daneben. Man hätte meinen können dass nur der Anstand einige davon abhielt, einen oder mehrere Füße auf die metallenen Warenpräsentationsangelegenheiten zu setzen.
Glücklicherweise galt die Aufmerksamkeit der heuschreckenartigen Käufer lediglich in größerem Maße diverser Bekleidung. Es wurde gezerrt, gewühlt, ausgepackt, zurückgestopft, dass es eine Art hatte.
Und zurück bleibt dann ein Haufen ausgepacktes Zeug. Wild durcheinander geworfen und nicht mehr verkäuflich. Grundsätzlich sieht bei bei Aldi vermutlich nur an Mon- und Donnerstagen vor Ladenöffnung halbwegs vernünftig aus. Ich habe diese Aktionsangebote, zumindest bei Kleidung, jedenfalls selten vernünftig aufgeräumt gesehen.
Warum wüten die Leute nicht auch bei P&C so?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.