Merkelphone

Liebe Frau Merkel,

es heißt, Ihr Mobiltelephon wurde durch die NSA abgehört.
Nichts genaues weiß man nicht. Aber zu denken, dass ausgerechnet das dienstliche Telefon der deutschen Regierungschefin nicht auf dem Radar unserer amerikanischen Freunde lag/liegt – das ist an Blauäugigkeit nicht zu überbieten.
Und das, obwohl Herr Pofalla die ganze Sache Kraft seines Amtes doch schon für beendet erklärt hatte.
Was erlaube NSA?!

Nun ist es aber so, liebe Frau Merkel, dass Sie das jetzt irgendwie nicht so gut finden. Dass Sie mutmaßlich ohne Anlass angehört wurden. Und vermutlich liegen Aufzeichnungen der Gespräche und SMS-Konversationen irgendwo in Maryland auf einem Server. (Die werfen ja nichts weg.)

Komischerweise ist so eine…nun ja…nennen wir es mal ganz harmlos Vorratsdatenspeicherung nach wie vor der feuchte Traum von Sicherheitsexperten der Union. (Wobei beide Bestandteile des Wortes “Sicherheitsexperten” eine grelle Wahrheitsverzerrung sind. Diese Menschen wollen weder Sicherheit, noch sind sie Experten. Aber das ist eine andere Baustelle.)

Nun mögen Sie einwenden, dass die Vorratsdatenspeicherung sich nicht um die Inhalte kümmert. Dass zunächst nur die Metadaten gespeichert werden/werden sollen.
Doch man muss kein paranoider Schizophreniker sein um zu sehen, dass die anlasslose Vorratsdatenspeicherung nur ein erster Schritt in eine nicht so richtig tolle Richtung ist.

Denken Sie mal drüber nach, Frau Merkel.

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