40 km/h

Dass meine Regionalbahn morgens mal wieder zu spät war und selbiges selbstverständlich auch auf meinen Anschlusszug zutraf, ist ja mittlerweile nicht mehr der Rede wert.
Aber es gibt noch ganz andere Abgründe.
Okay, der abendliche IC ab Bonn war pünktlich. Unfassbar. Er fuhr pünktlich in Bonn ab, kam pünktlich in Koblenz an, fuhr pünktlich in Koblenz ab und kam pünktlich in Mainz an. Halleluja!
Dann kam die RB zu spät. Naja. Kein weiterer Anschlusszug und mein Bus vom Darmstädter Hbf fährt alle 15 Minuten.
Die RB kam also zu spät und fuhr demzufolge auch zu spät ab. Wenige Minuten, nicht erwähnenswert. Direkt hinter dem Mainzer Hbf gibt es einen Tunnel. Fast dreizehnhundert Meter. Genug Platz also für ein paar so nicht vorgesehene Zwischenstopps.
Das sah dann so aus, dass der Zug in regelmäßigen Abständen stoppte um dann ein paar Sekunden zu stehen und weiterzufahren. Das Ganze 4-5 Mal.
Die Leute wurden unruhig. Irgendwann kam dann das Ende des Tunnels mit der direkt davorliegenden Station Mainz – römisches Theater. Man schaffte es, auf den hundert Metern zwischen Tunnelausgang und Bahnhof nochmal einen Zwischenstopp einzulegen.
Und so ging es weiter. Der Zug kam in der Folge des Öfteren teilweise sehr ruckartig zum Stehen um kurz darauf mit relativ geringer Geschwindigkeit weiterzufahren.
Bei insgesamt zehn Mal habe ich aufgehört zu zählen. Irgendwann kam eine Durchsage des schwer geschafft klingenden Zugbegleiters, dass der Zug leider nicht mehr schneller wie (sic!) 40 km/h fahren könne. Die Technik spiele verrückt.
Naja. Solange das nicht auch der Lokführer tun würde…
Es ging dann allerdings gefühlt schneller vorwärts als mit 40 km/h, jedoch nicht so schnell wie gewöhnlich. Die anhaltenden Stopps auf freier Strecke erhöhten die Durchschnittsgeschwindigkeit sicherlich auch nicht unbedingt.
Die Ankunft in Darmstadt erfolgte dann laut Anzeige auf dem Bahnhof mit ‘ca. 20 Minuten’ Verspätung, tatsächlich waren es eher dreißig.

Immerhin ist der Zug nicht irgendwo zwischen Posemuckel und Hintertupfingen liegengeblieben oder explodiert.

Man kann eben nicht immer ganz vorne mit dabei sein.

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