Kuba, Tag 12; Pool, Ron Collins, Teppanyaki

Kuba, Tag 1; Frankfurt – Havanna
Kuba, Tag 2; Havanna
Kuba, Tag 3; Valle de Viñales
Kuba, Tag 4; Castillo de los Tres Reyes del Morro, El Floridita, Cementerio Cristóbal Colón, Bettruhe
Kuba, Tag 5; Havanna – Cienfuegos – Trinidad
Kuba, Tag 6; Trinidad, Strand
Kuba, Tag 7; El Cubano, Wasserfall, Beachvolleyball, Rum
Kuba, Tag 8; Schuhnotstand, Sanitäre Katastrophen, Zuckerfabrik, Hershey-Express
Kuba, Tag 9; Paradisus Princesa del Mar
Kuba, Tag 10; Pool, Markt Varadero
Kuba, Tag 11; Strand, Pool, Sandals Royal Hicacos, Ron Collins

30.11.2009
Spät aufgestanden und zum Frühstück.
An dieser Stelle etwas zum Buffet-Restaurant, in dem die großen allgemeinen Mahlzeiten stattfanden. Es bestand aus einem großen Saal mit hohem Kuppeldach darüber, und einem niedrigeren Bereich an einer Seite. Dort war das Buffet aufgebaut. Mit dem ganzen Kühlkram für Sachen die gekühlt wurden, Pizzabacköfen, Eierbratstellen, Eistruhen und so weiter.
Der Saal war in Richtung des Pools mit großen offenen Rundbögen versehen. Mit echtem nordeuropäischen Abschluss von Räumen durch Türen und Fenster haben die Kubaner es nicht so sehr. In Anbetracht der klimatischen Situation durchaus verständlich. Es reicht wenn man Regen durch ein Dach in Form einer Veranda o.ä. davon abhält, durch Tür- und Fensteröffnungen ins Gebäude zu gelangen.
Gegen Kälte muss man sich kaum schützen da sie nicht oder kaum auftritt.
Die Öffentlichkeit des Buffetsaales hatte natürlich auch Nachteile. Das reichhaltige Speiseangebot lockte Vögel. Sie sahen aus wie Spatzen, es waren vielleicht sogar welche, mit Ornithologie hab ich’s nicht so sehr.
An der Decke des Saales hing ein monströser schmiedeeiserner Kronenleuchter (mit elektrischem Licht). Wie gemacht als Sitzmöglichkeit für Vögel.
Jetzt standen die Kubaner nicht ohnmächtig und vor Zorn bebend unter dem Kronenleuchter und verfluchten die Vögel – sie hatten Netze vor die Öffnungen des Saales gespannt. Am Haupteingang standen dann zu den Mahlzeiten immer zwei Angestellte und hielten die dort überlappenden Netzteile für die Gäste auseinander.
Trotz allem schafften es immer mal wieder ein paar Piepmätze rein. Die saßen dann auf dem Kronenleuchter, schissen auf den darunterliegenden Gang und stürzten sich ab und zu auf leere Tische um dort die Krümel aufzupicken.
Wir machten es uns zur Gewohnheit, nicht gleichzeitig zum Buffet zu gehen und unseren Tisch nicht unbewacht zurückzulassen.

Den Vormittag verbrachten wir schlaff am Pool. Am Pool mit seiner swim-in-bar und Ron Collins.
Ich hatte Larssons ‘Verblendung’ längst durch und stand doof da. Ohne Buch. Nichtstun kann ich nicht, geschlafen wurde Nachts.
Die Gattin hatte ‘Am Ende war die Tat’ von Elizabeth George dabei. Ein dickes Buch, vor Abflug in den Bestsellerlisten vorne, wenn nicht sogar ganz vorne.
Dieses Buch ist, um es vorweg zu nehmen, totaler Schrott.
Ich habe es in diesem Urlaub zweimal durchgelesen (‘Verblendung’ dreimal) weil ich sonst nichts zu lesen hatte.
Ab dem Zeitpunkt an dem ich feststellte dass mein mitgebrachtes Buch längst nicht reichen würde, habe ich nirgendwo (abgesehen von der deutschen Granma) deutsche Literatur gefunden. Englische gab’s zwar bei uns im Hotel und später auch in einem Einkaufszentrum das wir auf der Suche nach Zahnpasta (andere Geschichte) aufsuchten, aber das waren dann immer Texte von der Art die ich grad gar nicht gebrauchen konnte. Nämlich teilweise richtig üble kommunistische und antiamerikanische Propaganda.
Man kann es den Kubanern nicht verübeln dass sie die USA nicht so doll mögen und das auch zeigen (dafür habe ich tiefstes Verständnis), aber ich wollte eher Belletristik.

Aber zurück zu Miss George. Der Schinken hat irgendwie 700 Seiten oder so, und auf 690 davon ergeht sich die Autorin zäh wie Kaugummi in einer Milleustudie einer prekären Londoner Familie. Das älteste Kind dieser Familie erschießt am Ende des Buches (Ja, wer hätte das gedacht…) nach einer einigermaßen verworrenen Vorgeschichte, eine nun ja, bessergestellte weiße Frau.

Dieses Pamphlet ist für Soziologen möglicherweise interessant oder für Fans der Autorin. Ich bin bei der Lektüre vor Langeweile fast gestorben.

Zum Glück konnten wir irgendwann mittags wieder etwas essen (Abwechslung!). Nachmittags las ich weiter und versuchte, mir das Buch mit viel Ron Collins schön zu trinken. Erfolglos.

An der Wand des offenen Treppenhauses unseres Gästehauses. Davon sind auf der Anlage allerhand rumgelaufen.

Für den Abend hatten wir eine Reservierung für das japanische Themenrestaurant Sakura.
Dort saßen immer acht Leute an drei Seiten um eine heiße Platte rum (Teppanyaki und so), auf der ein Kubaner in japanischer Aufmachung japanische Sachen nach vorheriger Bestellung brutzelte. Das sah gut aus und schmeckte auch. Ich wurde gezwungen, mich auch mal da hinzustellen und für die fotografierende Gattin den Koch zu geben. Das musste von unserem ‘Tisch’ ansonsten noch ein älterer Herr tun.




Nach dem Essen war ich pappsatt und eine bleierne Müdigkeit überfiel mich. Allerdings war für etwas später noch ein Wasserballett in einem der Pools angekündigt. Natürlich musste ich stehen (und schlief trotzdem mehrfach fast ein) – Liegen und Stühle waren längst durch andere erwartungsvolle Zuschauern besetzt als wir zum Pool schlenderten.

Die Ballettgruppe vollführte dann ihr Programm und ich wunderte mich ein ums andere Mal, dass da niemand zu Schaden kam. Die Pools waren an den tiefsten Stellen nicht sonderlich tief. 1,20m, glaube ich. Sowas in der Richtung. Maximal 1,40m. Nun sprangen die Herren und Damen da teilweise von den Schultern ihrer Kameraden kopfüber ins Wasser. Und wurden mitunter vorher noch weiter hochgehievt.
Aber die machten das ja sicherlich nicht zum ersten Mal, es passierte nichts.











Todmüde ins Bett.
Morgen Katamaran und Cayo Blanco.

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