Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 6 | Abu Dhabi, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 5 | Seetag

02.01.2018
In der Morgendämmerung erreichte das Schiff den Zayed Port und legte mehr oder weniger gegenüber des niegelnagelneuen und vor nicht mal zwei Monaten eröffneten Louvre Abu Dhabi an. Über der Stadt lag ein gelblicher Morgendunst, der sich allerdings schnell verflüchtigte.

Bei Abu Dhabi denkt man sicher zunächst an alles Mögliche, aber nicht unbedingt an Mangroven. Trotzdem gibt es dergleichen dort und man hat sogar einen Nationalpark draus gemacht.
In Thailand war ich zuletzt motorisiert durch sowas geschippert worden, hier sollten wir nun in einem Kajak selber für das Fortkommen sorgen.
In einer kleinen Gruppe ging es vom Schiff zur Einstiegsstelle, dort Haftungserklärung unterschreiben, Schwimmweste überstreifen und Paddel fassen.
Der Guide hatte sich vorher nicht groß mit theoretischen Erläuterungen aufgehalten, es gab eine kleine Einweisung als alle in den Kajaks saßen und unbeholfen durcheinander trieben. Sitzt man alleine in so einem Gefährt, ist man für Wohl und Wehe selbst verantwortlich – zu zweit muss man ein wenig koordiniert interagieren. Unschwer zu erkennen haben Vordermann oder -frau tendenziell bessere Karten. Wer hinten sitzt muss sich anpassen und reagieren. Ich saß hinten.
Wir folgten dem Guide dann nach einer kurzen Lernphase mehr oder weniger zügig und koordiniert in einer Linie hinein in die Mangroven. Das ging dann auch ganz gut. Das Wasser war ruhig, die Sonne schien, in den Mangroven verlustierten sich allerhand jubilierende Vögel.
Mit jedem Paddelschlag schaufelte ich mir allerhand Wasser über die Beine und war mir nicht sicher, ob es an meinen sicherlich mangelnden Fähigkeiten lag oder prinzipbedingt war.
Wir paddelten dann da so umher, gelegentlich sammelte der Guide die Gruppe und erklärte Flora und Fauna. In einem der etwas größeren Wasserarme lag ein großes Baggerschiff und tat, was diese Fahrzeuge für gewöhnlich so tun. Der Guide war wenig amüsiert und machte Fotos mit seinem Smartphone. Die Rinne wurde ausgebaggert, wie wir erfuhren, um für Schiffe eine Passage zu schaffen. Eine Angelegenheit, über die die Meinungen offenbar auseinander gingen. Wie wohl überall auf der Welt.
Nach einer kleinen Pause ging es paddelnderweise zurück zum Ausgangspunkt.

Die Rückfahrt im stark klimatisierten Kleinbus war dann, zumindest für mich, eine frostige Angelegenheit. Feuchte Kleidung auf der Haut ist eben nicht so richtig toll, wenn man aus der Lüftung eisig angepustet wird.
Auf dem Schiff dann Mittagspause, ein bisschen aufwärmen und den halben Nachmittag hier und dort mit geschäftigem Nichtstun verbringen. Und mit Hopfenkaltschale.

Gegen Abend machten wir uns dann auf den Weg zur Scheich-Zayid-Moschee, der größten Moschee der Vereinigen Arabischen Emirate und der achtgrößten Moschee der Welt.
Superlative sind in Bezug auf dieses Bauwerk nicht zu knapp vorhanden. Marmor, Blattgold, Kronenleuchter, Teppiche – alles ganz besonders toll, groß, teuer.
An die Damen waren für den Besuch der Moschee (wie auch aller anderen Moscheen) umfangreiche Verhüllungsanforderungen gestellt. Haare, Arme und Beine bis zu den Handgelenken/Knöcheln mussten bedeckt sein.
Die Herren hatten es einfacher: Lange Hose und T-Shirt waren ausreichend. Am Eingang zur Moschee galt es außerdem, sich von den Schuhen, die in langen Regalreihen mit nummerierten Fächern aufbewahrt wurden, zu trennen.
Während unseres Besuches der Moschee dämmerte es und das weiße Gebäude wurde nunmehr heftig angestrahlt und im Inneren gelb beleuchtet – was so insgesamt schon zu einer ganz passablen Optik führte.

Nach der Rückfahrt durch die illuminierte Stadt endete dann auch dieser Tag.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 5 | Seetag

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 4 | Muscat, Oman

01.01.2018, Neujahr
Das Schiff schnaufte den ganzen Tag lang auf der Strecke von Muscat nach Abu Dhabi. Golf von Oman, Straße von Hormus, Persischer Golf.
Relativ lang schlafen, gerade noch Frühstück bekommen und dann auf einer Liege im Schatten auf der dem Pooldeck rumlungern, stand auf dem Programm.
Nichts, aber auch wirklich gar nicht von Bedeutung getan.
Insgesamt also keine besonderen Vorkommnisse.
Keine Fotos. Gar keine.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 6 | Abu Dhabi, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 4 | Muscat, Oman

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 3 | Khor Fakkan, VAE

31.12.2017
Pünktlich zum schellenden Wecker, eine Sache die dem Begriff „Urlaub“ nicht widersprüchlicher gegenüberstehen könnte, erreichte das Schiff den Hafen von Muscat, Oman.

(Eigentlich nennt und schreibt der Ort sich im Deutschen Maskat, Muscat ist englisch. Allerdings trifft man auch und gerade vor Ort die englische Bezeichnung eher an, so hat sie sich auch bei mir mehr oder weniger in den Sprachgebrauch geschmuggelt und soll es auch hier bleiben.)

Frühstück und ab zum Treffpunkt für „Highlights von Nizwa und Muscat“.
Das hieß zunächst mal eine Weile Busfahrt, was so ein bisschen in der Sache liegt.
Zu sehen gab es natürlich grundsätzlich Muscat und Nizwa sowie jede Menge Landschaft, die mehrheitlich aus Felsen und Staub bestand.

Während der Fahrt erzählte der ägyptische Reiseleiter und studierte Germanist über Land und Leute und Sultan Qaboos. Dieser Sultan tat im Rahmen seiner militärischen Ausbildung in den 60ern sieben Monate Dienst in der britischen Rheinarmee in Minden und weilt vornehmlich in der heißen Sommerzeit wohl gerne in seiner Residenz in Garmisch-Partenkirchen.
1970 hatte er offenbar genug davon, wie sein Vater das Sultanat regierte und probte den Aufstand – während dessen sich dieser Vater versehentlich in den Fuß schoss und schließlich ins britische Exil komplimentiert wurde. In der Folge erwies Qaboos sich offenbar als nicht der schlechteste Herrscher und wandelte das Sultanat in eine mehr oder weniger moderne Gesellschaft, ohne Traditionen etc. zu opfern. So die offizielle Lesart.
Tatsächlich gibt es offenbar alle modernen Errungenschaften, ohne den grellen Hochglanzanschein, den man in vergleichbaren und ebenso durch Erdöl zu einigem Reichtum gekommenen Emiraten für gewöhnlich findet.
In Nizwa dann Dattelverkostung und -verkauf auf einem Souk.
Derer Sorten gab es allerhand und man wurde genötigt, ausführlich zu probieren. Mit Verkaufsabsicht natürlich.
Wir probierten, man ist ja höflich. Als Ausgleich der fast schon (zahn)schmerzhaft süßen Datteln wurde starker Mokka ausgeschenkt.
Gekauft haben wir dann später im Souk Gewürze. Auch hier war die Vielfalt, auch olfaktorisch, erdrückend.
Auf dem Parkplatz brieten (während und seit dem morgendlichen eben dort stattfindenden Viehmarktes) unverkaufte Kühe und Kamele auf den offenen Ladeflächen von LKW, schienen das aber gewöhnt und/oder waren gut gewässert.

Nach dem Souk ging es weiter zum Jabreen Castle, einem alten Fort aus der Zeit des Krieges gegen die Portugiesen, die das Sultanat damals zur Sicherung des Seeweges nach Indien erobert hatten. Das war sehr schön restauriert und überhaupt ganz nett anzusehen. Mauern, Schießscharten, Zinnen, Brunnen, Dattellager etc.
Erzählt wurde uns auch die Geschichte der Anlage, die viel mit dem Kampf gegen die Portugiesen aber auch mit wilden Zwistigkeiten zwischen Brüdern zu tun hat.
Trotz der großen Entfernung von Muskat (ca. 180 km) ist die Sache absolut sehenswert.

Derweil war es Mittag und wir kehrten zum Mittagessen im Tulip Nizwa, einer größeren Hotelanlage im Nirgendwo ein.
Zurück in Muscat gab es einen kurzen Stop bei der Sultan Qaboos Moschee. Die war leider geschlossen, sah aber auch von außen ganz fesch aus und soll nach Aktenlage 20.000 Menschen Platz bieten. Man findet die übliche Anhäufung von Superlativen in Form von gigantischen Kronleuchtern, Teppichen und so weiter.

Nachdem wir dergestalt im von-draußen-anschauen geübt waren, war der Sultanspalast das nächste Anschauungsobjekt. Der war aus offensichtlichen Gründen nicht öffentlich zugänglich – obwohl der Sultan dem Vernehmen nach wohl in Garmisch weilte. Genau war das allerdings nicht bekannt. Wie auch schon vor der Moschee musste man je nach Schuhwerk auch vor dem Palast – also weit davor, eigentlich noch auf öffentlicher Straße – ein wenig aufpassen, sich nicht unversehens in der Horizontalen zu befinden. Polierter Marmor allenthalben.

Zum Abschluss versuchten wir, uns nicht allzu sehr auf dem Mutrah Souk zu verlaufen. Ein Gewirr aus kleinen Gassen mit Läden, die alles mögliche feilboten. Neben dem Schauen waren wir die meiste Zeit mit der freundliche-bestimmten Ablehnung von Offerten jeder Art beschäftigt. Das und die Tatsache, dass die Gassen keinem Muster folgten, trug nicht unbedingt zur Orientierung bei. Zumal die ganze Sache, wie wohl aus Sonnenschutzgründen oft üblich, überdacht war. Also kein GPS-Empfang für Google Maps auf dem Smartphone. Die Gattin erstand ein Tuch in einem der Läden – das eine Sekunde zu lang gezeigte Interesse an der Auslage hatte unter anderem dazu geführt, dass uns wortreich Exemplar um Exemplar präsentiert wurde. Man ist sich bei diesen Dingen in fremden Ländern ja nie ganz sicher ob man gerade mehr oder weniger massiv übers Ohr gehauen wird oder den Händler an den Bettelstab bringt. Zumindest letzteres behaupten die dann gerne. Diese Mentalität des Handelns liegt mir nun eher nicht, unser Kulturkreis gibt das einfach nicht her. Wir bezahlten natürlich trotzdem nicht den anfangs geforderten Preis aber der Händler wird gewiss seinen Schnitt gemacht haben. Vermutlich hätte er das Tuch wohl auch noch für die Hälfte der letztendlich vereinbarten Summe hergegeben. Naja.
Als wir den Souk verließen, wurde es soeben mit affenartiger Geschwindigkeit schwarze Nacht.

Wieder zurück an Bord fanden wir die Vorkehrungen für die abendliche Silvesterparty in vollem Gange. Allenthalben waren Tische aufgebaut und mit großen Mengen an Sektflöten, Cocktailgläsern und Alkoholika bestückt. Das Pooldeck war dekoriert und blau beleuchtet.

Zum bereits Zuhause geplanten und reservierten Zeitpunkt fanden wir uns im Restaurant zum Silvester-Menü ein. Im Vorjahr auf der MS2 hatte man noch jeweils einige Gäste zusammen an Gruppentischen arrangiert, hier blieb man wenn gewünscht am Zweiertisch unter sich.
Wie zu erwarten lieferte das Menü kein Grund zum Klagen und dergestalt gesättigt trieben wir uns ein wenig auf dem Pooldeck herum.
Die unvermeidliche Poolparty mit lauter Musik war in vollem Gange, es wurde gesungen und getanzt, dass es eine Art hatte. Im Verlauf des Abends wurden noch Eisskulpturen gefertigt, darunter die unvermeidliche Zahl des neuen Jahres und ein enormes Obst-, Schoko- und Austernbuffett aufgefahren. Jeweils separiert natürlich.
Dann der Jahreswechsel, allenthalben ein großes Hallo und Gläserklirren. Wir wanderten dann so ein wenig über das Schiff, nippten mal hier, naschten mal dort und fielen irgendwann müde in die Betten.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 5 | Seetag

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 3 | Khor Fakkan, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 2 | Dubai, VAE

30.12.2017
Nach Dubai befanden wir uns an diesem Morgen in einem weiteren Emirat der vereinigten arabischen Ebensolchen, nämlich in Schardscha. Schardscha ist das drittgrößte der Emirate, verfügt aber trotzdem nur über 3,3% der Landesfläche der VAE. Abu Dhabi dominiert die ganze Sache heftig. Wohl historisch bedingt, wie der jeweilige Scheich eben eroberungsmäßig fähig war, gibt es einige Teilterritorien. Khor Fakkan, in dessen Hochsee- und damit auch Containerhafen das Schiff am Morgen festgemacht wurde, ist eine vom Emirat Fudschaira umgebene Exklave.

Schnelles Frühstück und dann Antreten zur Jeep-Tour ins Hajar-Gebirge. So hieß die Veranstaltung und naja. Besagtes Gebirge befindet sich faktisch im Oman und wir passierten keine Landesgrenze – befanden uns also allenfalls in Ausläufern dieses Gebirges. Irgendwas ist ja immer.
Die Fahrzeuge jedenfalls, warteten bereits vor dem Schiff im Containerhafen, in dem man mittels einer Reihe von Containern einen Bereich für den Kreuzfahrtbetrieb abgetrennt hatte. Auf dass sich Passagiere und Container nicht vermischten, bei einigen Mitreisenden war die Gefahr optisch durchaus gegeben.
Beladen mit je bis zu 6 Passagieren begann die Fahrt der 12, auf dicken Reifen hockenden, Toyota Land Cruiser.
Zunächst ein wenig durch die Stadt. Der Verkehr gering bis mäßig und alle kamen irgendwie miteinander klar. Obwohl das Lenk- und vor allem Blinkverhalten auch und gerade in den zweispurigen Kreiseln doch deutlich von europäischen Verhältnissen oder dem was bei uns dazu in der StVO steht, abwich. Gehupt wurde kaum bis gar nicht und die allermeisten Autos waren, was ihre Hülle anging, auch unversehrt.
Irgendwann ging es runter von der Straße und ab ins Gelände. Grobe Schotterpisten, die nicht immer halbwegs eben waren. Die ganze Sache produzierte auch unbotmäßig viel Staub. Der Fahrer hatte uns erzählt, dass wir zwar gerade in der Regenzeit, also im Winter wären, es aber generell wenig bis sehr wenig regnen würde.
Aufenthalt bei einer Farm, auf der man in kleinen, durch Erdwälle abgetrennten Becken allerhand Grünzeug kultivierte. Einmal mehr wurde hier deutlich, wie unwirtlich die Gegend ohne künstliche Bewässerung ist.

Weiterfahrt über Stock und Stein, bergauf und bergab. Jede Menge steinige und staubige Gegend. Irgendwo im Nirgendwo Pause mit großzügiger Versorgung durch gekühlte Getränke aus mit Eiswürfeln ausgepolsterten Kühlboxen.

Während der Rückfahrt legten wir eine kleine Pause bei der, so heißt es, ältesten Moschee der VAE ein. Die Al Badiyah Moschee soll es dort seit 1446 geben und besteht aus einem unscheinbaren, schmucklosen Bau aus Lehm. Am Eingang wurde von einem eher zivil wirkenden Mann die Bekleidungssituation der Besuchswilligen kontrolliert. Verhüllung je nach Geschlecht und allgemeine Barfüßigkeit. Die unmittelbare Umgebung war jetzt nicht so der Bringer, die Leute schmeißen ihren Müll eben einfach in die Gegend.

Früh genug für einen kleinen spätmittäglichen Imbiss waren wir dann wieder am Schiff. Rechtzeitig, um noch das Ende der Betankung und das Ablegen des Tankschiffes vom Schiff zu beobachten.
Nach etwas Erfrischung verließen wir Schiff und Hafengebiet, an dessen Zufahrt uniformierte Posten die Mitführung der Bordkarte kontrollierten, und wanderten ein wenig in die Stadt. Vorbei am Fischmarkt, dem Fischereihafen und am Strand entlang. Dieser Strand würde sicher keinen Schönheitspreis gewinnen und war eher zweckmäßig mit einer Reihe schattenspendenden Palmen und allerhand Sitz- und Grillgelegenheiten aus Beton eingerichtet. Gebadet wurde allenfalls durch Kinder, verschleierte Frauen waren damit beschäftigt, diese Kinder in Schach zu halten. Generell war wenig los da die Einheimischen aus naheliegenden Gründen eher nicht fürs Sonnenbaden zu begeistern sind.

Wieder an Bord dunkelte es dann auch bald und wir observierten beim Ablegen Hafen und Stadt im Lichterglanz.
Nächster Halt: Muscat, Oman.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 4 | Muscat, Oman

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 2 | Dubai, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 1 | Dubai, VAE

29.12.2017
Geradezu unmenschlich früh, nämlich viertel vor acht, ging es nach einem hastigen Frühstück wieder rein in die Stadt. Es war ein Freitag, der vor Ort seinem Namen eher gerecht wird als man das in der westlichen Welt für gewöhnlich kennt.
Straßenverkehr also im Sonntagsmodus und so waren wir relativ schnell wieder bei der Dubai Mall und damit auch auch am Burj Khalifa dessen Keller praktischerweise mit der Mall verbunden ist.

An den Ticketschaltern standen schon so einige Leute, wir konnten als Ticketholder aber direkt durchlatschen. Ab ging die Fahrt dann nach der Sicherheitskontrolle wie am Flughafen innerhalb einer Minute mit dem Aufzug auf Etage 124.
Zu 452 Metern über Null.
Da konnte man dann schon ganz fesch auf alles ringsum herabschauen. Die Mall lag unten in freitäglicher Ruhe, das Publikumsaufkommen hielt sich noch in Grenzen. Das Wetter war tatsächlich ziemlich passabel, so dass wir allerhand sehen konnten, von dort oben. Insbesondere ist es ein ganz merkwürdiges Gefühl, so von oben auf Wolkenkratzer herabzuschauen. Und davon ist Dubai ja nicht arm. In der Ferne konnte man auch die aufgeschütteten Inseln des The-World-Projektes sehen. Irgendwann hatten wir dann alles gesehen und sind mit dem Aufzug wieder dem Boden entgegen gerast und dort noch ein wenig umhergelaufen.

Zurück am Schiff haben wir dann angesichts des allgemeinen Müdigkeitszustandes ganz langsam hier noch rumgeschaut, dort einen Cocktail getrunken, da einen Burger gegessen und so insgesamt erfreulich wenig getan. Das Schiff hatte derweil abgelegt und nahm Kurs auf die Straße von Hormus und den Golf von Oman.
Abendessen im Atlantik, das auf den Schiffen ab der Nummer 3 auch ein veganes Menü führt, was außerordentlich erfreulich ist.
Später noch ein Cocktail in einer Bar und ausführliches, weil leicht angetrunkenes, Lästern über die Vorstellungen von angebrachter Kleidung bei vorbeilaufenden Mitreisenden. Derer gab es viele, sie waren in großen Mengen auf dem Weg ins Theater um eine Show zu sehen.
Wir, müde, sahen dann eher zu, dass wir in unsere Betten kamen.
Am nächsten Tag sollte es wieder so unfassbar früh losgehen.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 3 | Khor Fakkan, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 1 | Dubai, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 0 | Anreise

28.12.2017
Bei der Landung am frühen Morgen war es recht neblig und später erfuhren wir, dass einige nachfolgende Maschinen wegen des Nebels in Abu Dhabi landen mussten. Das ist jetzt zwar nicht so schrecklich weit weg, aber sicher irgendwie trotzdem ein bisschen doof – folgt doch noch eine ausgedehnte Busreise nach Dubai.

Für uns war es allerdings nur ein kurzer Transfer zum Hafen. Vor diesen Transfer hatte Allah jedoch noch das Einsammeln der Koffer gestellt. Und der Flughafen in Dubai ist jetzt nicht unbedingt klein. Nach der Passkontrolle- und stempelung galt es zunächst, eine ganze Weile mit einer Bahn zu fahren. Um am Ziel dann wiederum der Beschilderung zu folgen und irgendwann die Koffer vom Band zu holen.
Türkis behemdete Menschen wiesen den Weg zu den Transferbussen. Vor dem Flughafen warteten neben etlichen Bussen auch jede Menge Taxen und schwarze Limousinen des Emirates Chauffeur Service. Alle mit laufendem Motor wegen der Klimaanlage. Die PKW immerhin nicht mit Diesel, aber nun ja. Man riecht es ja doch.

Busfahrt, der Nebel lichtete sich derweil spürbar, so dass wir etwas sehen konnten. Und zu sehen gab es allerhand. In der Masse vornehmlich hohe Häuser und Baustellen. Mindestens gefühlt besteht Dubai zur Hälfte aus Baustellen jedes Fertigstellungsgrades.
Am Schiff angekommen gab es nach dem Check-in im geräumigen Kreuzfahrt-Terminal des Port Rashid erstmal Frühstück im Anckelmannsplatz. Das war an diesem Tag quasi durchgehend offen, gelegentlich wechselten je nach Tageszeit die angebotenen Speisen.
Schiffsinspektion. Das erste Mal auf einem Neubau, immerhin. Wir schlenderten ein wenig umher und schauten uns alles an. Hockten uns hier in eine Bar, schlürften dort einen Cocktail, dösten auf einer Liege am Pool.

Gegen 15 Uhr wurden die Kabinen freigegeben und wir konnten Koffer auspacken. Vorher hatte es immer mal wieder Durchsagen gegeben, dass man doch bitte davon absehen solle, vor der allgemeinen Freigabe seine Kabine beziehen zu wollen. Und dabei offenbar das Reinigungspersonal nach Kräften zu behindern. Irgendwann wurde den Durchsagen ein „Aus gegebenem Anlass“ vorangestellt. Ich bin ja jetzt auch nicht unbedingt für blinden Gehorsam, aber es gibt Dinge, da könnte man einfach aus logischen Gründen erkennen, dass man sich wie geheißen verhalten sollte.

Die Kabine (8025, vorderschiffs backbord) erwies sich dann als ziemlich geräumig. Die Anordnung des Mobiliars war gegenüber MS1/2 mehr oder weniger gleich geblieben, die Kabine war allerdings einerseits tiefer und andererseits mit unzähligen Verstaumöglichkeiten versehen. Deutlich mehr als wir brauchten, die meisten Fächer und Schubladen blieben einfach leer – obwohl wir alles auspackten und wie sich hinterher zeigen würde, deutlich zu viel mitgenommen hatten.

Am Pier konnte man derweil zusehen, wie Versorgungsgüter (meist Lebensmittel und natürlich für ein deutsches Schiff besonders wichtig: etliche Bierfässer) ein- und gepresster Müll ausgeladen wurden.
Auf dem Dach der Terminalgebäude waren vermummte Arbeiter damit beschäftigt, Solarpanels zu installieren. Also…einige waren sicherlich damit beschäftigt, ich konnte mich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, dass viele der Leute bemerkenswert oft in Gruppen irgendwo im Schatten saßen und geschäftig nichts taten.

Abends ging es los zum Burj Khalifa. Dubai Mall, Lichtershow etc.
Der Verkehr war ganz fürchterlich, die Klimaanlage im Bus mal wieder auf ‚kalt‘ gestellt.
Es heißt, die Dubai Mall, durch die man schlendert, wenn man zum Burj Khalifa geht, habe 14.000 Parkplätze. An Möglichkeiten um Busse halten und ihre Passagiere aussteigen zu lassen, hatte man aber gespart. Es gab im dafür vorgesehenen und eher übersichtlichen Bereich jedenfalls ein großes Gewarte und Gehupe. Busse rangierten vor und zurück, ein großer Spaß.

Durch die Mall liefen wir dann zum Karma Kafé, von dessen erhöhtem Außenbereich aus wir bei einem Getränk unserer Wahl einen guten Blick auf die Fontänenshow haben sollten.
Hatten wir dann auch als es zu Michael Jackson „Thriller“ los ging. Das Wasser schoss passend zur Musik hoch und hin und her, wurde von unten beleuchtet und so weiter. Es gab ein großes Hallo bei den Zuschauern. Immerhin wird wird das Wasser bis zu 150 Meter hochgeschossen und mit 1,5 Mio Lumen angestrahlt. Bis zu 80 Kubikmeter Wasser können ständig in der Luft gehalten werden.
Wir brachten dann noch etwas Zeit rum und dann erfolgte schon die nächste Fontänenshow, die in dreißigminütigen Abständen erfolgen. Diesmal zu einem offenbar eher landestypischen Musikstück.

Dann war das vorbei und wir gingen zurück in die Mall, auf der Suche nach dem Aquarium. Neben einer Eishalle und allerhand ähnlich gelagertem Firlefanz sollte es dort ein unfassbar großes geben. 10.000 Tonnen Meerwasser über 30.000 Viecher in ebendiesem, Glastunnel unten drunter durch und so weiter. Das Ding geht über 3 Etagen und man ist dergestalt so auch in der Mall sichtbar. Das günstigste Ticket für einmal den Tunnel durchlaufen (und anderen Kram, der uns nicht interessierte) sollte allerdings 105 AED, was 23-24 EUR sind, kosten. Das war uns bei aller Liebe dann doch etwas viel und so schauten wir die Sache lediglich vom frei zugänglichen Bereich aus an. Man kann sich offenbar auch mit Tauchmontur in einer Art Haikäfig da in das Aquarium stecken lassen…wer’s braucht…
Mir persönlich kam die Tierdichte doch etwas hoch vor, aber das mag auch täuschen.
Auf dem Rückweg zum Treffpunkt für die Rückfahrt zum Schiff wanderte dann zwei Etagen über uns ein Spielmannszug durch die Mall. Das war ein wenig surreal.

Auch ein wenig merkwürdig waren die mit Lichterketten geschmückten Palmen, aber da haben wir auf Mauritius anno 2014/2015 weihnachtsbaumtechnisch schon ganz andere Sachen gesehen.

Die Dekoration hier war auch eher ein Kompromiss für die Touristen. Man feiert Weihnachten als christliches Fest natürlich nicht, hatte aber trotzdem dekoriert. Nicht mit Weihnachtsmännern und Engeln und dem ganzen Kram, eher so Richtung festlich/winterlich mit Lichterketten.

Das Ganze zu filmen ist ohne vernünftiges Equipment und vor allem ohne Stativ und einen ruhigen Platz faktisch unmöglich, man sollte eher direkt und nicht über ein Display schauen.

Mit der Rückkehr zu Schiff ging dann irgendwann und viel zu spät auch dieser Tag zuende. Der eigentlich aus zwei Tagen bestand. Denn seit dem frühen Vormittag des Vortages hatten wir nicht geschlafen.
Zu allem Übel würde der Folgetag wiederum unmenschlich früh beginnen.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 2 | Dubai, VAE

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 0 | Anreise

27.12.2017
Der Abflug ab Frankfurt am frühen Abend gestaltete sich bemerkenswert unbemerkenswert.
In einem frühen Stadium der Buchung zu Beginn des Jahres war Frankfurt als Abflugort nicht mehr verfügbar, wir wären dann von Düsseldorf geflogen. Ich schaute dann gelegentlich bei TUI Cruises auf der Website nach und irgendwann hätte man plötzlich wieder ab Frankfurt fliegen können. Es gab also wieder ein Kontingent. Nach einem schnellen Anruf wurde unser Abflughafen dann von Düsseldorf auf Frankfurt geändert. Das war sehr schön und auch völlig mühe- und kostenlos möglich.
Aus Darmstadt ist es zum Flughafen nur ein sprichwörtlicher Katzensprung und wir mussten beim Sicherheitsillusionstheater auch recht wenig warten.
Der Flug mit Emirates war so erträglich wie er sein konnte, ich konsumierte das vorbestellte vegane Menü, sowie 2,5 recht frische Filme und im Handumdrehen landete der Flieger in Dubai.
Man konnte eine ganz und gar merkwürdige Person klatschen hören – die anderen Passagiere ließen sich dankenswerterweise zu diesem lächerlichen Verhalten nicht hinreißen.
Wie durch Zauberhand verschwanden während des Fluges drei Stunden.

Grundsätzlich zur Route:
Diese Silvesterreise war zusammen mit der davor stattfindenden Weihnachtsreise eine einmalige Angelegenheit. TUI Cruises fährt um den Jahreswechsel herum unterschiedliche Routen, nämlich „Dubai mit Katar“, „Dubai mit Oman“, eine Aneinanderreihung von beidem, nämlich „Dubai mit Katar & Oman“ sowie pro Jahr einmal „Dubai mit Indien“.
Silvester- und Weihnachtsreise enthielt nun alle Häfen von „Dubai mit Oman“ und „Dubai mit Katar“ – plus einem Stop in Khor Fakkan, der offenbar mit der letzten „Dubai mit Indien“-Reise in diesem Jahr das letzte Mal angefahren wird und dann aus der Planung verschwindet.
„Dubai mit Katar“ und „Dubai mit Oman“ dauern jeweils 7 Tage, für die Weihnachts- und Silvesterreise hat man nun alles einmal zusammengeworfen und brauchte 10 bzw. 11 Tage.
Der Verlauf stellte sich so dar: Dubai (VAE, inkl. Übernachtung) – Khor Fakkan (VAE) – Muscat (Oman) – Abu Dhabi (VAE) – Doha (Katar) – Manama (Bahrain) – Khasab (Oman) – Dubai (VAE, inkl. Übernachtung).
Dazwischen noch zwei Seetage.

Orient – Silvesterreise | Mein Schiff 5 | Tag 1 | Dubai

Schrittweise

Seit Mitte Dezember ’15 zähle ich Schritte. Jetzt nicht so manuell, das wäre sicher eine abendfüllende Beschäftigung, sondern natürlich mit einem fancy Gadget. Genauer gesagt mit einem Fitbit Charge HR. Das Ding kann alles Mögliche.
Mehrheitlich allerdings nutzloses Gezuppel.
Ich hatte ziemlich bald den Herzfrequenzsensor deaktiviert und die fakultative Anzeige auf dem Display des Armbandes auf die bisher absolvierten Schritte reduziert.
Ersteres, also die Deaktivierung des Herzfrequenzsensors, resultierte in einer Verlängerung der Akkulaufzeit um das drei- bis vierfache auf bis zu 9 Tage.
Man kann nach der Synchronisierung (Bluetooth) mittels der Smartphone- oder Mac/PC-App dann dort ohnehin noch alles sehen, was es an Daten/Auswertungen zu sehen gibt.
Long story short: Mich interessiert das alles wenig bis gar nicht. Ich schaue tagsüber unterschiedlich oft auf das Armband und lese die aktuelle Schrittzahl ab. Ende.

Über die mindestens zu erreichende Anzahl von Schritten gibt es verschiedene Meinungen.
Meistens sollen es 10.000 Schritte sein. Das ist eine schöne Zahl. Beeindruckend groß und mit so vielen wunderbaren Nullen.
Diese 10.000 Schritte werden oft als das Mittel zur Vermeidung von allen möglichen Krankheiten die mit der Ernährung, Muskeln und dem Bewegungsapparat im Allgemeinen zusammenhängen, gepriesen.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang diese Aussage aus dem verlinkten Artikel: “In England kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass die Menschen im Schnitt weniger als 3.000 Schritte am Tag gehen. Ich denke, das ist in Deutschland nicht viel anders.”
Man will sofort zustimmen wenn man sich vor Augen führt, wie das heute in der Regel so läuft. Denn wer schon morgens mit dem Auto die dreihundert Meter zum Bäcker fährt, wird sich im Tagesverlauf vermutlich kaum viel bewegen.

Rückblickend betrachtet lag ich wohl vor der Zeit des Schrittzählers ohnehin schon im Bereich der 10.000. Mal mehr, mal weniger.
Seit der genauen Dokumentation der absolvierten Schritte lag ich an der ganz überwiegenden Zahl der Tage über den 10.000. Anfangs war natürlich mehr oder weniger das Ziel, die Zahl auf dem Display zu sehen. Abends nochmal zu einem Spaziergang raus oder nicht? Das Wetter ist nicht so prall, aber es fehlen noch tausend Schritte. Also los!

Zwischenzeitlich hatte ich das Tagesziel auf 13.000 Schritte erhöht und die auch regelmäßig erreicht. Das artete dann aber mitunter ein tatsächlich sinnlosem Schreiten, nur um die Zahl zu sehen, aus. Inzwischen sind akzeptable 11.000 Schritte das Tagesziel. Ein Ziel, dass ich in der Regel um mindestens Faktor 1,5 übertreffe. Teilweise und je nach Situation deutlich bis sehr deutlich.
Aber ich schaffe es auch an einem regnerischen Sonntag, an dem man am liebsten das Bett gar nicht verlassen möchte.
Was zum, meiner Meinung nach, größten Effekt führt. Der Gewohnheit. Wenn man die Sache ernsthaft betreibt und sich realistische Ziele steckt, wird man über kurz oder lang eine Gewohnheit entwicklen. Dann geht man nicht mehr raus um eine Zahl auf dem Display zu sehen, sondern um rauszugehen. Wegen der Sache an sich.
Wir haben in Darmstadt ein dichtes und in der Regel gut funktionierendes Nahverkehrssystem. Bus und Straßenbahn. Beide fahren im 15-Minuten-Takt und zu einer Haltestelle ist es nie weit.
Früher™ sind wir innerhalb der Stadt (zu)viel Auto gefahren. Dann (immerhin) mit Bus & Bahn, inzwischen selbst das kaum noch. Wir gehen zu Fuß. (auch die Gattin zählt Schritte)
Einfach mal 3, 4 oder 5 Kilometer quer durch die Stadt zum Restaurant laufen und nicht Auto/Bus fahren. Das ist quasi kostenlos (einfache Fahrt für einen Erwachsenen momentan bei 2,10 EUR), man kann auf dem Rückweg direkt etwas für die Verdauung tun (“Nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun!” – Das mit dem ruhen hat sich mir allerdings noch nie erschlossen.) und bekommt ordentlich Schritte auf die Uhr.


Überhaupt gehen wir sehr viel mehr zu Fuß. Man gewöhnt sich einfach daran. Die Frage, welches Verkehrsmittel benutzt werden soll, stellt sich wie ganz selbstverständlich gar nicht.
Und das halte ich neben allem Zahlen- und Statistikfetischismus für den größten Gewinn.

Über Höchstleistungen freut man sich natürlich trotzdem. Wie über meinen bisherigen Spitzenwert von 38.409 Schritten am 19. August ’16. Aber die Sache tritt gegenüber einem allgemeinen Bewegungszuwachs schon deutlich in den Hintergrund.

In Situationen, in denen man möglicherweise zu wenig Bewegung haben wird, kann man natürlich gezielt gegensteuern. Dergleichen Befürchtungen hatte ich noch bei der ersten Kreuzfahrt um Singapur, Thailand, Malaysia und Vietnam herum. Da hatte ich es an den wenigen Seetagen tatsächlich schwer, auf ausreichend Bewegung zu kommen und bin einfach ein paar Mal das Schiff von vorne nach hinten und zurück abgelaufen. Auf verschiedenen Decks natürlich. Selbstzweck, ja. Aber der sich bewegende Körper interessiert sich letztendlich nicht für Sinn und Zweck. Hauptsache, man bewegt die müden Knochen.